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Mehr Sicherheit für Radler

Nach Fahrradklima-Test des ADFC will Ettlingen Schwachpunkte beseitigen

Eigentlich hat Ettlingen beim Fahrradklima-Test des ADFC sehr gut abgeschnitten. Dennoch will die Stadt schnell die Schwachstellen für Radfahrer angehen. Was zeitnah alles passieren soll.

Radweg Rheinstraße
Keine günstige und sichere Situation für Radfahrer ist die Rheinstraße auf Höhe des Zebrastreifens bei der Daimlerstraße. Dort muss man auf die Fahrbahn, um weiterzukommen. Foto: Heidi Schulte-Walter

Eigentlich hat Ettlingen beim jüngsten Fahrradklima-Test des ADFC eine Top-Platzierung erreicht und sich - wie berichtet - im Ranking bei den fahrradfreundlichsten Städten mit 20.000 bis 50.000 Einwohnern vom 16. Platz 2020 auf den fünften Platz 2022 vorgearbeitet. Und das im bundesweiten Vergleich.

Im Land belegte die Stadt an der Alb gar den Spitzenplatz in ihrer Größenklasse. Indes hat die Verwaltung nicht vor, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Sondern sie gedenkt, zügig das abzuarbeiten, was beanstandet wurde und mit einem relativ geringen Aufwand verbessert werden kann. Das kündigte Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler) in einer Information an den Gemeinderat an.

Kritik an zugeparkten Radwegen in Ettlingen

Zu den Kritikpunkten der insgesamt 250 Teilnehmer am Fahrradklima-Test zählte, dass die Radwege in Ettlingen nicht ausreichend breit seien, zudem sei die Situation für Radfahrer an Baustellen unbefriedigend und es würden auf Radwegen parkende Autofahrer zu wenig kontrolliert.

Dafür gab es – anders als bei Themen wie Erreichbarkeit des Stadtzentrums, geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung oder auch Fahrradverleih/öffentliche Räder – keine guten Noten.

Oberbürgermeister Johannes Arnold kündigt mehr Kontrollen an

Arnold will da ran: Zum einen soll es mehr Kontrollen von Falschparkern durch den Kommunalen Ordnungsdienst geben, zum anderen soll die Radwegführung bei Baustellen, vor allem wenn es sich um größere, länger dauernde handelt, verbessert werden.

Dazu sind Vor-Ort-Termine von Behördenvertretern geplant. Radwege in schlechtem Zustand will man „verstärkt reparieren“ und das Geld dafür aus dem Topf „Instandhaltung“ nehmen.

Während des Stadtradelns von Ende Juni bis Mitte Juli plant die Stadtverwaltung zudem eine Befragung im Amtsblatt und auf den sozialen Medien, wo es aus Sicht von Radfahrern weitere Schwachstellen gibt. Auf Basis der Ergebnisse will sie dann mit Mitgliedern des Gemeinderats, des Seniorenbeirats, des Jugendgemeinderats und des ADFC auf (Rad)Tour gehen und die betreffenden Stellen abfahren.

Schnell umsetzen - der OB sprach hier von „Pop-up Projekten“ - lasse sich ein probeweiser Kreisverkehr an der Ecke Wasen-/Mühlenstraße, hier soll im Juli bereits eine Vorlage an den zuständigen Ausschuss für Umwelt und Technik erfolgen.

Darüber hinaus soll die Verkehrsführung an der Rastatter Straße/Einmündung in die Schlossgartenstraße überarbeitet werden, die für Radfahrer nicht unproblematisch ist, wenn sie weiter wollen nach Bruchhausen.

Verbesserung in der Rheinstraße am Zebrastreifen geplant

Immer wieder in der Kritik ist auch die unbefriedigende Situation in der Rheinstraße stadtauswärts etwa auf Höhe der Daimlerstraße. Am dortigen Zebrastreifen endet der Radweg quasi im Nirwana. Die Stadt überlegt nicht zuletzt, an der Rastatter Straße stadteinwärts so genannte Radtrittbretter aufzustellen. Sie ermöglichen, dass man nicht absteigen muss, sondern auf dem Sattel sitzenbleiben kann, wenn man anhält.

Im kommenden Doppelhaushalt für die Jahre 2024/2025 sollen Arnold zufolge jeweils 100.000 Euro für „kurzfristige Maßnahmen“ eingestellt werden, zudem will die Verwaltung prüfen, ob eine Stelle für einen jungen Menschen im Bundesfreiwilligendienst geschaffen werden kann.

Beschluss über Radschnellweg vor der Sommerpause

Was die größeren und kostspieligeren Projekte für mehr Fahrradfreundlichkeit anbelangt, so ist der Radweg hoch nach Spessart im Bau und soll bis zum Spätjahr fertig gestellt sein. Beim Radschnellweg Karlsruhe-Ettlingen wird noch vor der Sommerpause über die finale Trassenführung in den Gemeinderäten beider Städte entschieden. Ein Vorzugsvariante vom Regierungspräsidium Karlsruhe liegt inzwischen vor.

In der Sparkassen-Tiefgarage unter dem Erwin-Vetter-Platz wird es nach ihrer Sanierung auch die Möglichkeit geben, Stellplätze für Räder in einer Radgarage zu nutzen, und die Radabstellanlage am Bahnhof-West will man fertig stellen.

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