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Wildschwein-Wurst und Obstbrand

Der Naturpark-Markt in Ettlingen bietet regionale Produkte - und ein Stück Normalität

Mit dem Naturpark-Markt rund ums Schloss ist in Ettlingen ein weiteres Stück Normalität eingekehrt. Einheimische und Gäste nutzten gern die Veranstaltung, die zusammen mit dem Schlosserlebnistag stattfand.

Geistvolles aus dem Schwarzwald: Richard Hörth bietet beim Naturpark-Markt seine prämierten Obstbrände an.
Geistvolles aus dem Schwarzwald: Richard Hörth bietet beim Naturpark-Markt seine prämierten Obstbrände an. Foto: Wolfgang Voigt

Hermann und Yvonne Radtke sind auf der Durchreise. Mit ihren schwer bepackten Trekking-Fahrrädern will das Paar aus Frankfurt in die Schweiz. Jetzt stehen sie in Ettlingen vor dem Schloss und versorgen sich mit Ess- und Trinkbarem von regionaler Herkunft. Bauernbrot haben sie erstanden, Käse und Wurst. „Klasse, so ein Markt“, meint die Radlerin.

Ettlingen hat am Sonntag den Startschuss für die Naturpark-Marktsaison gegeben. Das Angebot reicht vom Holzofenbrot über frisches Obst und Gemüse bis hin zu Brotaufstrichen und Wildschwein-Spezialitäten. „Ich bin froh, dass es nun wieder losgeht“, sagt Richard Hörth aus Bühlertal.

Er hat Obstbrände im Angebot, ebenso Wein. „Der Umsatz mit Schnaps war während Corona gleich null“, erklärt der Brenner, der seine Früchte alle selbst anbaut. Jetzt verkauft er auf dem Markt neben anderen Spezialitäten seinen prämierten Apfelbrand. Die schwäbische Apfelsorte Bittenfelder verspricht ein ganz besonderes Aroma.

„Der Naturpark-Markt ist für mich eine Etappe zurück zur Normalität“, bekennt Ludwina Kaun, während sie die Marktstände mustert. Bei Imker Wolfgang Wilhelm ist sie gerade vorbeigekommen, der 100 Bienenvölker sein Eigen nennt. Auch das Angebot des benachbarten Kamm-Machers hat die Karlsruherin inspiziert. Jetzt steuert sie auf „Martinas Spezialitäten“ zu.

Naturpark-Markt in Ettlingen mit breitem Angebot aus der Region

In den Auslagen von Martina Repple aus Oberharmersbach stapeln sich aromatisch duftende Würste, am Rand warten appetitliche Laibe knusprigen Bauernbrots auf Freunde bodenständiger Genüsse. Die Geschäftsfrau aus dem Schwarzwald hat für jeden ein paar freundliche Worte, während sie die Produkte von 16 Bauernhöfen aus dem Kinzigtal feilbietet.

Ein paar Meter weiter gibt an einem Imbiss-Stand mit dem Namen „Wilde Sau“ Schwarzwild aus dem Schwarzwald, und die Leute lassen sich nicht lange bitten. Vielfach kosten sie die Waren und Erzeugnisse, bevor sie sie erwerben, meistens gehört auch ein freundlicher Plausch mit dem Erzeuger dazu.

Produkte aus dem Schwarzwald und persönliche Gespräche am Marktstand

Schräg gegenüber der „Wilden Sau“ stapeln sich Obst und Gemüse aufs Schönste: Erdbeeren gibt es hier, aber auch Brombeeren, Stachelbeeren und Süßkirschen, gar nicht zu reden von den formschönen Kartoffeln der Sorten „Annabel“ und „Berber“.

Das ist eben doch etwas anderes, als sich ausschließlich beim Discounter zu versorgen.
Ludwina Kaun, Markt-Kundin

Solche regionalen Produkte, ausgewogen wie vor Jahrzehnten und überreicht in dreieckigen Papiertüten – „das ist eben doch etwas anderes, als sich ausschließlich beim Discounter zu versorgen“, meint Ludwina Kaun. Man merke den Unterschied schon bei der Zubereitung. Und auch das Essen sei ein anderes Erlebnis, wenn man zuvor Gelegenheit hatte, ein persönliches Gespräch mit dem Landwirt zu führen.

Rund 35 Stände waren in der Ettlinger Fußgängerzone rund ums Schloss am Start. Der Naturpark-Markt war eingebunden in den diesjährigen Schlosserlebnistag. Unter dem Motto „Frauen bei Hofe“ zeigte die Stadt Ettlingen das Ettlinger Schloss geschmückt und mit kulturellem Programm.

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