Oberkirchenrat Matthias Kreplin spricht über die aktuelle Situation der Kirche – und was er sich von dem „Zukunftstag“ in Ettlingen am Samstag erwartet.
Welche Idee steckt hinter dem „Zukunftstag“?
KreplinWir sind in der evangelischen Landeskirche in einem großen Umbruchprozess. Wir müssen uns auf weniger Personal, weniger Geld und weniger Gebäude einstellen. Zugleich muss sich die Kirche in einer sich veränderten Gesellschaft neu aufstellen, damit sie auch weiterhin nah bei den Menschen sein kann. Der Zukunftstag, der sich an Hauptamtliche und Ehrenamtliche richtet, soll dazu Impulse geben. Es geht darum, wie neue Formen kirchlichen Lebens aussehen können. Und der Tag soll ein Stück weit der Traurigkeit entgegenwirken über das, was in den nächsten Jahren verloren gehen wird. Insofern soll die Veranstaltung auch ermutigen.
Wie liefen die Vorbereitungen und was ist genau geplant?
KreplinDie inhaltliche Verantwortung liegt bei einem Ausschuss der Landessynode, unterstützt von Mitarbeitern des Oberkirchenrats. Die Schlossgartenhalle bietet uns Platz für 360 Menschen, wir hatten aber weit mehr Anfragen und mussten die Anmeldung schon vor zwei Wochen schließen. Überwiegend kommen Ehrenamtliche, und zwar aus allen Teilen der Landeskirche. Es gibt ein Gespräch von Landesbischöfin Heike Springhart mit Kristin Jahn, Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, als Initialzündung. Auf einem Markt der Möglichkeiten werden innovative Projekte aus 24 Kirchenbezirken vorgestellt. Wir bieten Workshops an, die sich unterschiedlichsten Fragen stellen – von der Zukunft der Konfiarbeit bis zur Frage, wie man mit der Schließung von Ge-meindehäusern umgeht. Am Abend gestalten Prälatin Dagmar Zobel, Prälat Traugott Schächtele und Bezirkskantorin Anke Nickisch in der Johanneskirche einen Gottesdienst.
Welcher Impuls soll vom Ettlinger Zukunftstag ausgehen?
KreplinIch hoffe natürlich auf Strahlkraft unserer Veranstaltung und darauf, dass sich viele Teilnehmer durch das Gemeinschaftserlebnis ermutigt und bestärkt fühlen, sich weiter in der Kirche einzubringen. Von ähnlichen Veranstaltungen in der Vergangenheit wurde berichtet, dass die Menschen mit neuen Ideen, mehr Energie und neuer Motivation nach Hause gegangen sind. Das erhoffe ich mir dieses Mal auch.