Skip to main content

Neue Hiobsbotschaft

Platanen auf dem Neuen Markt in Ettlingen haben nicht nur einen Pflanzschock

Die Platanen sind mittlerweile so kahl, wie Laubbäume sonst im Winter. Laut Experten haben sie einen Pflanzschock erlitten. Doch das ist nicht das einzige Problem.

Musikantenbrunnen vor Bäumen
Im Moment ein Trauerspiel: Könnten die Musiker am Musikantenbrunnen am Neuen Markt einen Ton von sich geben, würde sie wohl mit Blick auf die kahlen Platanen eine Ballade anstimmen. Foto: Rainer Obert

Als wäre der Pflanzschock der Bäume nicht schon genug gewesen: In Sachen der notleidenden Platanen am umgestalteten Neuen Markt in Ettlingen ist jetzt auch noch ein Pilzbefall attestiert worden. Auf dem Platz mitten in der Altstadt ließen die im November eingepflanzten Bäume plötzlich die Blätter fallen, wurden immer kahler.

Experten gingen von einem sogenannten Pflanzschock aus. Der komme bei verpflanzten Bäumen immer mal vor. Vor Ort in bester Lage wollte man keine Mini-Bäumchen, die viel Zeit brauchen, bis sie einmal Schatten spenden, weshalb größere Exemplare – herangezüchtet in Bremen – eingepflanzt wurden. Inklusive Pflanzarbeiten kostete das 16.000 Euro.

Aktuell sieht das Platanen-Quartett aus wie sonst Laubbäume im Januar oder Februar. Der Stadt Ettlingen flatterte überdies nun Ende der Woche der Befund einer Untersuchung auf Pilzbefall auf den Tisch.

Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe kam nach Untersuchung der Bäume zum Schluss, dass die Platanen-Blattbräune zugeschlagen hat.

Pilzkrankheit wird auch als Zweigkrebs bezeichnet

Wie Ettlingens Bürgermeister Moritz Heidecker (parteilos) mitteilt, wurde ein Befall mit der Apiognomonia-Blattbräune festgestellt. Sie wird unter anderem auch als Blattfallkrankheit oder Zweigkrebs bezeichnet und tritt vermehrt in kühlen niederschlagsreichen Frühjahren auf.

Kahle Platanen
Alles abgeworfen: Die Platanen zeigen kaum mehr Blattwerk. Ein Erhaltungsschnitt fand statt, der neues Austreiben und das Überleben unterstützen soll. Foto: Rainer Obert

Welkerscheinungen treten auf. Der Pilz könne bei starkem Befall eben zu einem kompletten Laubfall führen. Das LTZ gehe jedoch davon aus, dass die Bäume bald wieder neue Blätter entwickeln sollten.

Erhaltungsschnitt soll Kampf der Bäume unterstützen

Aufgrund des Pflanzschocks seien die Bäume anfälliger für Sekundärschäden wie den festgestellten Pilz gewesen. Es wird also weiter um die Bäume gezittert.

Die Stadt führte sogenannte Erhaltungsschnitte aus, die sollen die Bäume vitaler machen und den Stress durch die Verpflanzung reduzieren. Das Blattwerk wurde also reduziert. So wolle man erreichen, dass die prominenten Platanen die Stärke besitzen, die Bekämpfung des Pilzbefalls zu schaffen.

Wenn man so will, sind die Ettlinger Platanen in guter Gesellschaft. Deutschlandweit wird der Pilz verstärkt festgestellt. In der Regel bringt die Blattbräune die Bäume nicht um, sondern durch neuen Austrieb überleben sie. Wie es Ettlingen in Kombination mit dem Pflanzschock ausgeht, bleibt abzuwarten.

nach oben Zurück zum Seitenanfang