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Spontanauftritte möglich

Rapper und Musiker heizen im Ettlinger Horbachpark ein

Noch mehr Publikum hätten sich die Macher von der Session „Bleib auf dem Teppich“ im Ettlinger Horbachpark gewünscht.

Badn auf der Bühne
Mit eigenen und neuen Songs heizen die Musiker von Roselin auf der Bühne im Horbachpark dem Publikum ein. Das animiert zum Tanzen und Feiern. Foto: Nils Lösel

Jede Menge Musik gab es am Samstagabend im Horbachpark zu erleben. Unter dem Titel „The Good old Times“ hat das Kultur- und Sportamt gemeinsam mit der „Bleib auf dem Teppich Session“ ein neues Kulturkonzept entwickelt, bei dem sich neben einem festgelegten Line-Up vorab auch Künstler spontan auf der Bühne präsentieren konnten.

Ich dachte mir: Warum nicht?
Zoiz
Karlsruher Rapper

Einer von ihnen ist der Karlsruher Rapper Zoiz. „Ich kam spontan auf die Idee und dachte mir: Warum nicht?“, sagte der 24-jährige, der im Hauptberuf als Fitnesstrainer, arbeitet über die Beweggründe für seinen Auftritt. Seit 2019 macht er Musik und hat schon eigene Songs auf Spotify herausgebracht und sogar Musikvideos dazu gedreht.

Fans aus Karlsruhe im Horbachpark

Bei seinem Auftritt am frühen Abend ist vor der Bühne am Pavillon im Horbachpark zwar noch nicht allzu viel los, dafür hat der Rapper ein paar eingefleischte Fans mitgebracht. So wie Johannes und Colin, die ihren Freund unterstützen wollen.

„Es hört sich gut an, er macht eine tolle Stimmung hier“, meinen die beiden Karlsruher. Und auch Künstler Zoiz war trotz des überschaubaren Andrangs nach seinem rund 15-minütigen Auftritt zufrieden. „Ich konnte die Plattform super für meine Erfahrung nutzen und ein paar Summer Vibes nach Ettlingen bringen“, sagte der gebürtige Ukrainer, der seit zwölf Jahren in Deutschland lebt.

Organisator Sami Aydin war bei der Bewertung der Auftaktveranstaltung derweil zwiegespalten. „Natürlich haben wir uns einen größeren Andrang erhofft, aber das Format muss sich eben auch erst etablieren“, sagte er. Alles in allem konnte er die mehrstündige und kostenlose Veranstaltung, zu der sich in Spitzenzeiten rund 150 Zuschauer einfanden, dennoch als Erfolg werten.

Mit der „Bleib auf dem Teppich Session“ bietet Aydin schon einige Zeit jeden zweiten Sonntag im Monat eine offene Bühne für Künstler an, die sich ausprobieren und einfach mal vor Publikum performen wollen. Im Winter wird dafür das Jugendzentrum Specht genutzt, während im Sommer die Open-Air-Bühne neben der Rasenarena im Horbachpark Schauplatz der Darbietungen ist

. „Wir wollten nun etwas Größeres machen und die Open Stage mit einem festgelegten Line Up kombinieren“, erklärt Aydin. Angeknüpft wird mit der Veranstaltung auch an die inzwischen ausgestorbenen Bandcontests früherer Zeiten an gleicher Stelle.

„Open Air ist einfach immer geil und der Park hier ist klasse, wir kannten ihn bisher gar nicht“, sagt dazu Alexander Grimm von der Karlsruher Band Fancity. Gemeinsam mit Markus Dörner, Maximilian Boden und Berit Grusemann bringt er anschließend rockige Sounds nach Ettlingen.

Musikalische Vielfalt prägt den Abend

Denn auch die musikalische Vielfalt prägt den Abend, von Rap bis Indie-Sound ist so Einiges geboten. „Toll, dass so ein Projekt gestartet wurde“, sind sich daher auch alle Mitglieder von Fancity einig. Rund 15 Auftritte spielt die Band im Jahr, in zwei Wochen sind sie sogar beim Fest in Karlsruhe dabei.

„Es ist ein erheblicher Bestandteil unseres Lebens, aber trotz allem nur ein großes Hobby, denn wir reinvestieren alle Einnahmen in unsere Ausrüstung oder für die Miete unseres Probenraums und können davon nicht leben“, ergänzt Bassist Markus Dörner.

Als Amateurband müsse man zunächst überhaupt erst einmal an Auftritte kommen, erst später könne man sich dann auch aussuchen, wo man spielen will, erläutern die Musiker.

Auch die vierköpfige Band Destiny Unknown ist daher froh über die Gelegenheit, um ihr Können zu zeigen. „Seit der Corona-Zeit ist es für uns unsicherer zu planen, da die Vorlaufzeiten geringer werden“, erklärt Frontmann Martin Pfuhl.

Lob für das Konzept des Kulturamtes

Deswegen nimmt der 29-Jährige auch die Kommunen in die Pflicht und fordert weniger Regularien, damit das Kulturleben gestärkt wird. „Umso schöner, dass man sich hier traut ein neues Konzept auf die Beine zu stellen und cool, wenn das ankommt“, merkt der Musiker an.

Neben einprägsamen Melodien bringt die Band auf der Bühne vor allem jede Menge Spaß mit, der auch einige der Besucher zum Tanzen vor der Bühne animiert. Bei hochsommerlichen Temperaturen wirbelt es da auch jede Menge Staub auf.

Und die lauten Klänge locken auch einige spontane Besucher an. „Wir waren auf dem Weg in die Stadt, um Essen zu gehen und wurden völlig überrascht von der Musik hier“, sagen etwa Julian und seine Freundin Luisa. Das junge Paar bleibt für einige Songs stehen und gibt begeistert Beifall.

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