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Rettungswagen schneller vor Ort

Rotes Kreuz will mit ans gemeinsame Feuerwehrhaus für drei Ettlinger Ortschaften

Was wird nun aus dem Projekt des gemeinsamen Feuerwehrhauses für drei Ettlinger Dörfer am Standort Schöllbronn? Länger hat man nichts gehört, jetzt wurde informiert – und auch das Rote Kreuz will vor Ort investieren.

Wiese Ortseingang Schöllbronn, Standort für neues gemeinsames Feuerwehrhaus der Ettlinger Stadtteile Spessart, Schöllbronn, Schluttenbach -
Alle unter ein Dach: Die Ettlinger Berg-Feuerwehren sollen auf der Wiese am Ortseingang Schöllbronn ihren Standort bekommen – auch das Rote Kreuz will nun dort in eine neue Rettungswache investieren. Foto: Bentz

Was machen die Pläne eines gemeinsamen Feuerwehrhauses für die Ettlinger Höhenorte Spessart, Schöllbronn und Schluttenbach? Lange ist es her, dass im Juli 2020 die Ettlinger Rathausverwaltung vom Gemeinderat beauftragt worden war, das neue Domizil am Schöllbronner Ortsausgang Richtung Spessart zu planen.

Die CDU-Fraktion hatte einen Antrag gestellt, was nun Stand der Dinge ist. „Man hat wenig gehört, es ist Unruhe aufgekommen“, meinte auch SPD-Stadtrat Jörg Schosser im Gemeinderat.

Ein Haus für drei Feuerwehren in Ettlingen

Ein Meilenstein sei schon erreicht worden, so Bürgermeister Moritz Heidecker (parteilos), indem die drei Wehren sich einig waren, dass an einem Standort für sie ein gemeinsames Haus gebaut werden kann.

Die eigene Abteilungswehr im Dorf ist in vielen Kommunen nicht diskutabel. Ein Grundproblem war das marode Schöllbronner Feuerwehrhaus, das in mehrfacher Weise nicht mehr den Richtlinien entspricht und nicht mehr ertüchtigt hätte werden können, resümierte Heidecker.

Bisher habe man den Bedarf an Platz und Fahrzeugen am neuen Standort abgewogen – neben der Ettlinger Feuerwehrführung und den Abteilungen auch mit dem Kommandanten der Berufsfeuerwehr Pforzheim. Er berät die Stadt Ettlingen in der Sache.

Sechs Stellplätze für Feuerwehrfahrzeuge, 26 bis 28 Stellplätze für Feuerwehrleute im Alarmfall sowie Umkleiden und Sanitärräume für 70 Einsatzkräfte sollen entstehen. Vier Plätze für Fahrzeuge seien die Mindestausstattung: Vorgesehen sind ein Mannschaftstransportfahrzeug. Dazu ein Löschgruppenfahrzeug 10 (LF 10) und ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 10 (HLF 10) – diese gelten als klassische Arbeitstiere in der Feuerwehrwelt.

Waldbrandbekämpfung soll auf Ettlinger Höhenorte übergehen

Hinzu komme ein Tanklöschfahrzeug 3000 (TLF), dieses sei gerade auch für die Brandbekämpfung in Wald und Flur gut geeignet. Ein hoher Landeszuschuss stehe hierfür in Aussicht. Vorgesehen ist, die Sonderaufgabe Waldbrand/Vegetationsbrand von der Abteilung Ettlingen-Stadt auf den Löschzug „Berg“ zu übertragen.

„Es wird wahrscheinlich nicht billiger“, so Stadtrat Jürgen Maisch (FE/FW). Je schneller das Feuerwehrhaus gebaut werde, desto besser. Man verspreche sich ja auch eine bessere Tagesverfügbarkeit im Alarmfall. Lorenzo Saladino (CDU), selbst Feuerwehrmann, betonte die Wichtigkeit des Projekts gemeinsames Feuerwehrhaus und unterstrich: „Spessart, Schöllbronn, Schluttenbach sind sich einig.“

Zuwachs steht überdies ins Haus. „Das DRK will mit nach oben an den Standort“, informierte Heidecker. Das heißt, der DRK-Kreisverband plant, neben dem Standort an der Dieselstraße in Ettlingen ein weiteres Standbein zu etablieren.

Rettungswagen sollen schneller am Ziel sein

Die neue und damit zusätzliche Rettungswache solle selbst und auf eigene Kosten erstellt werden. Es geht darum, dass die vorgeschriebenen Eintreffzeiten der Rettungswagen in Schöllbronn, Spessart, Schluttenbach, Malsch-Völkersbach sowie ins hintere Albtal dann besser einzuhalten sind.

Ein Wettbewerb soll die beste Lösung ergeben.
Johannes Arnold, Oberbürgermeister

Wohnbebauung soll das Bauprojekt in Schöllbronn flankieren, so Heidecker. „Um das Ganze finanzieren zu können“, sei geplant, vor Ort etwa 38 Wohneinheiten für knapp 100 Menschen zu bauen. Im Moment seien die naturschutzrechtlichen Gutachten im Auftrag. Die Fläche befindet sich nicht im Wohnbauflächenatlas der Stadt.

Wie geht es nun weiter bei der Feuerwehrhaus-Planung? „Ein Wettbewerb soll die beste Lösung ergeben“, so Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler). 15 Planungsbüros könnten sich qualifizieren. Dabei sei es möglich, Gestalt, Funktion, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zu optimieren. Für den Spatenstich in Schöllbronn ist das Jahr 2025 anvisiert. Wenn alles gut läuft, dann sei 2026/2027 mit der Eröffnung des neuen, gemeinsamen Feuerwehrhauses „Berg“ und der DRK-Rettungswache zu rechnen.

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