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Stadt muss mehr Zuschüsse zahlen

Sanierung der Kirche St. Martin in Ettlingen wird knapp eine Million Euro teurer

Bei Kirchenrenovierungen ist die Stadt Ettlingen als Zuschussgeber mit im Boot. Klar ist jetzt, dass die Sanierung der historisch bedeutsamen Kirche St. Martin deutlich teurer wird.

Eingerüstete Kirche
Noch immer Baustelle: Die katholische Kirche St. Martin in der Ettlinger Altstadt. Sie wird seit Jahren saniert. Foto: Heidi Schulte-Walter

Die katholische Kirche St. Martin Ettlingen ist ein kulturhistorisch bedeutsames Bauwerk ersten Ranges mit einer mehr als 1.000-jährigen Geschichte. Gemeinsam mit dem Schloss und dem barocken Rathaus bildet sie den Kern der Altstadt. Sie ist ein beliebtes Fotomotiv bei Touristen, Paare heiraten dort gerne.

St. Martin ist aber auch ein Sanierungsfall und das schon seit mehreren Jahren. War man zunächst von einem Finanzierungsbedarf von gut 3,6 Millionen Euro ausgegangen – unter anderem für das Dach, den Turm und die Fassade – so liegen die ermittelten Gesamtkosten inzwischen bei knapp einer Million Euro mehr.

Sie resultieren daraus, dass bei der Öffnung des Daches am Hauptschiff/Langhaus der Kirche zahlreiche Schadstellen entdeckt wurden, die zuvor so nicht bekannt waren.

Stadt Ettlingen zahlt 196.000 Euro mehr für St. Martin

Um den historischen Zustand wiederherzustellen, wurden umfangreiche Mehrarbeiten erforderlich, die das Projekt verteuern. Für die Stadt Ettlingen heißt das, dass auch ihr Anteil steigt. Gemäß der kommunalen Förderrichtlinien von 20 Prozent kommen im Fall von St. Martin gut 196.000 Euro Nachfinanzierung auf die Stadt zu.

Noch ist die Kirche eingerüstet im Bereich des Turms und des Chörles. Vor dem Marktfest Ende August wird sich hier auch laut Stadtpfarrer Martin Heringklee nichts tun. Man hoffe auf Gerüstfreiheit im Herbst.

Der Betrag ist im Doppelhaushalt 2022/23 schon abgebildet und wurde vom Verwaltungsausschuss am Dienstagabend auch genehmigt. Ebenso ein Zuschuss für die Sanierung der Dach- und Außenfassade von St. Bonifatius Schöllbronn. Er beträgt gut 156.000 Euro.

Debatte um Ettlinger Herz-Jesu-Kirche

Nicht ganz so leicht taten sich die Volksvertreter mit städtischem Geld für die Erneuerung des Glockenstuhls der Ettlinger Herz-Jesu-Kirche. Hier liegt der städtische Zuschuss bei maximal 31.900 Euro, bei Gesamtprojektkosten von knapp 160.000 Euro. Ingrid Thoma (Grüne) monierte, dass die Instandsetzungsarbeiten an dem Gotteshaus schon begonnen hätten, bevor Genehmigung oder Zuwendungsbescheid vorlagen. „Das stört uns schon.“

Jürgen Maisch (FE/Freie Wähler) meinte, es sei doch noch gar nicht klar, ob die Kirche auf lange Sicht so weiter betrieben werde. „Da sollten wir erst mal eine Entscheidung abwarten, bevor wir Zuschüsse zahlen.“

Dazu sagte Rathauschef Johannes Arnold (Freie Wähler), unabhängig davon, was aus dem Kirchenbetrieb werde, „das Gebäude bleibt ja stehen“. Und da müsse der Turm schon aus Sicherheitsgründen saniert werden. Bei der Abstimmung enthielten sich Grüne wie FE/Freie Wähler.

Einstimmig durch ging eine Zahlung von knapp 50.000 Euro an die evangelische Kirche für die Erneuerung des Glockenturms der Johanneskirche. Die kostet insgesamt 248.000 Euro. Die Johanneskirche an der Alb ist die älteste evangelische Kirche in der Stadt und die größte obendrein.

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