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Richtiger Einblick für Kunden

Expertin im Boot: Schaufenster-Check bringt Erfolgsrezepte für den Handel in Ettlingen

Wie muss ein Schaufenster aussehen, damit potenzielle Kunden optimal informiert werden und idealerweise eine Kaufentscheidung treffen? Darüber hat Karin Wahl, renommierte Beraterin für Warenpräsentation, Ettlinger Einzelhändler aufgeklärt.

Infogespräch zum Thema Schaufenstergestaltung
Wertvolle Hinweise: Das Schaufenster ist auch bei Betten Füger äußerst wichtig. Ideen von Gestalterin Karin Wahl will Cornelia Grawe umsetzen. Foto: Rainer Obert

Wie sieht das perfekte Schaufenster aus? Diese Frage will die renommierte Gestalterin Karin Wahl in Ettlingen ganz individuell beantworten. Aus Köln ist sie angereist und besucht 16 Geschäfte in der Altstadt.

„Sie müssen sich nicht verteidigen“, betont sie immer wieder, wenn sie Verbesserungsvorschläge macht. „Der unabhängige Blick“ auf Gebäude und Schaufenster sei das, was vielen Geschäftsinhabern logischerweise fehle.

Verweildauer vorm Geschäft ist mitentscheidend

„Die Leute stehen schon lange vor unserem Fenster“, berichten Sabine König und Rita Gertz vorm Modegeschäft Bella Scarpa in der Marktpassage.

Das ist gut. Karin Wahl präsentiert ein Studienergebnis: „Wer mehr als neun Sekunden vorm Laden verweilt, geht zu 80 Prozent auch rein.“

Als erstes wird Farbe im Schaufenster wahrgenommen.
Karin Wahl, Beraterin Warenpräsentation

Der Schaufenster-Check ist ein kostenloses Angebot der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe. Innerhalb von zwei Tagen waren die Termine mit der Beraterin alle vergeben. Die gelernte Dekorateurin ist Expertin für visuelles Marketing und Warenpräsentation.

Neugier und Freude seien die zwei positiven Emotionen, die von außen erzeugt werden sollten. „Als Erstes wird Farbe wahrgenommen.“ Bella Scarpa empfiehlt Karin Wahl, den Innenraum „nicht mehr ganz so grell“ zu beleuchten, dafür die Schuhe mehr ins Rampenlicht zu rücken.

Schaufenster als wertvolles Ausstellungsraum

Man dürfe sich bei allem Energiesparwillen nichts vormachen. „Licht ist Leben, da ist was, da ist jemand.“

Ein dunkles Schaufenster und ein dunkler Innenraum wirkten nicht. Nicht umsonst sei es ja weiter erlaubt, dass Schaufenster bis 22 Uhr leuchten dürfen. LED-Umstellung sei natürlich sinnvoll. „Super interessant“, befindet Sabine König.

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Bei Betten Füger in der Leopoldstraße empfängt direkt ein großes Sortiment auf Ständern und Auslage vorm Geschäft. Zu viel? „Wir stellen im Moment viel raus – was draußen hängt, verkaufen wir wie geschnitten Brot“, verdeutlicht Geschäftsführerin Cornelia Grawe.

Wir verkaufen sehr viel über die Schaufenster.
Cornelia Grawe, Geschäftsführerin Betten Füger

Die Beraterin macht Vorschläge, um etwas aufzulockern, das Angebot vor der Tür dürfe keine Barriere sein. Bei Betten Füger wird deutlich, wie unverzichtbar für den Umsatz die Schaufenster sind. Sehr viel werde „übers Schaufenster“ verkauft. Wie zum Beweis bleiben zwei Kunden am Ständer „hängen“, schauen durch, blicken ins Schaufenster und gehen dann in den Laden.

„In Schaufenster leuchtet man diagonal aus“, kommt dazu ein Tipp der Beraterin. Und: „Zwischen 80 und 160 Zentimeter höher hat die Ware die meiste Aufmerksamkeit“, wenn man vorm Schaufenster steht.

Plädoyer für sinnvolle Kundenstopper

Helga Grawe und ihre engagierten Mitarbeiter nehmen viel mit. „Jetzt haben wir Ideen.“ Die sollen schnell in die Tat umgesetzt werden.

Auch bei Riedel-Schatz Life and Living in der Kronenstraße wird der Schaufensterraum möglichst dicht ausgenutzt. Man merke deutlich, welche Schmuck- und Uhrenhersteller ausgestellt sind. Auch hier ist der „Kundenstopper“ das Mittel der Wahl, die im Vorbeilaufen Aufmerksamkeit bindet.

Beratung vorm Schaufenster
Den Raum nutzen: Bei Riedel-Schatz in der Kronenstraße erläuterte Karin Wahl (rechts), wie knapper Schaufensterfläche gestaltet werden kann. Foto: Rainer Obert

Allgemein sei das runde Bild für Passanten wichtig, wenn es innen hochwertig zugeht, dann ist die auch außen angezeigt. Gebäude und Geschäft seien in der Wahrnehmung eins. Da unterstreiche die Hausfassade das Gesamtbild positiv, oder eben nicht. Karin Wahl empfiehlt, öfter mal neutrale Personen einen ehrlichen Blick aufs Außenbild werfen zu lassen.

Ideen werden teils bis zum Verkaufssonntag in Ettlingen umgesetzt

Die Händler fiebern dem verkaufsoffenen Sonntag mit Herbstmarkt an diesem Sonntag von 13 bis 18 Uhr entgegen. Auch hierzu hat die Gestalterin Tipps. „Der Jahreszeit im Fenster anpassen“, rät sie.

Deshalb dürfe es trotzdem farbig zugehen. Förderlich sei es, auch persönlich auf die Straße zu gehen. „Etwa Banales zu verschenken, vielleicht noch mit Werbeeffekt.“ Viele Händler betonten, schnell reagieren zu wollen, auch mit Blick auf den Sonntag.

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