12.000 Zuschauer erlebten den großen Umzug der Narrenzunft Ittersbach. 1.600 Hästräger und mehr als 70 Gruppen marschierten mit. Das Sicherheitskonzept der Polizei ging auf. Die hatte Vorsorge getroffen, nachdem es 2018 schwere Alkoholexzesse junger Leute gegeben hatte.
von unserem Mitarbeiter Gustl WeberKaiserwetter sorgte für ideale Rahmenbedingungen beim großen „Narri-Narro“ in Ittersbach. Der Umzug im Karlsbader Ortsteil hat sich ängst zu einem Höhepunkt der Straßenfasnacht in der Region entwickelt. Die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen sorgten für keinen spürbaren Publikumsrückgang. So säumten am Sonntag rund 12.000 Besucher bei bester Stimmung die zwei Kilometer lange Umzugstrecke. 77 Gruppierungen mit mehr als zweitausend Teilnehmern, darunter etwa 1.600 Hästrägern, zelebrierten Brauchtumsfasnacht.
Neue Formationen zu sehen
Dabei kann man immer wieder neue Formationen aus den Fasnethochburgen begrüßen. „Unser Umzug genießt unter den Fasenachtern einen sehr guten Ruf“; so Manuel Ochs vom Zunftmeister-Trio.
Erstmals in Ittersbach mit dabei die lustigen „Zähringer Burgnarren“ aus Freiburg mit lachender Maske und einem mit 26 Glocken bestückten Häs in den badischen Farben gelb und rot. Gruselig hingegen die Siebenmühletal-Hexen aus Musberg mit ihren überlangen Backenzähnen oder die Bärenlochhexen aus Hörden mit dem riesigen Bär an der Eisenkette, den es immer wieder zu zähmen galt.
Guggen-Musiken und Fanfarenzüge
Erneut eine Attraktion beim Umzug der Narrenzunft Ittersbach waren die „Philippsburger Geese“ mit ihren drolligen Tiermasken aus Lindenholz. Für den Marschrhythmus des närrischen Lindwurms sorgten zahlreiche Musik und Guggen-Musiken oder Fanfarenzüge. Darunter die „Chaos Moggel“ aus Schöllbronn, die „Dannazäpfle“ aus Schielberg, die „Radaugugge“ aus Spessart, die „Bü-Hoi Cravallos“ aus Büchenbronn, die Narrenkapelle des Ittersbacher Musikvereins oder der Fanfarenzug aus Schwann. Lateinamerikanischer Flair im bunten Tross brachte erstmals eine portugiesische Trommlergruppe aus Pforzheim.
Narrengilde Ettlingen mit dabei
Der Raum Karlsruhe/Ettlingen war unter anderem vertreten durch die Welschkorn-Narren aus Forchheim, die Narrengilde Ettlingen mit ihren „Schlosseulen“, die Waldbronner Hexen, die „Rieberger Moorschlammbe“ aus Durlach oder die Narren aus Waldprechtsweier mit ihren gefürchteten „Nachtschrecks“.
Eindrucksvoll präsentierte sich der Raum Pforzheim/Enzkreis mit den „Kräheneck-Hexen“ aus Dillweißenstein, den Köhler-Hexen aus Büchenbronn den „Ebbtroll`s aus Bilfingen oder den Birkenfelder „Hogebiere“ mit der „Baumkrone“ auf der handgeschnitzten Holzmaske.
Es war ruhiger als 2018
Mit gleich sieben Gruppen bereicherte der Carnevalsverein Tiefenbronn das bunte Treiben der Narrenzunft Ittersbach und für die Kleinen am Straßenrand gab es von manchen „gruseligen Gesellen“ eine süße Belohnung, so dass der erste Schreck schnell verdaut war. „Das neue Sicherheitskonzept hat sich offensichtlich positiv ausgewirkt. Es blieb erheblich ruhiger als im vergangenen Jahr, gerade in Sachen Alkohol bei Minderjährigen“, so Einsatzleiter Martin Rickersfeld vom Polizeiposten Albtal. Bestätigen konnte dies auch der Einsatzleiter des Roten Kreuzes vor Ort, Michael Ochs.