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Bis 11. September

Schlossfestspiele Ettlingen starten am Donnerstag mit einer Musicalrevue

Bühne frei für die Ettlinger Schlossfestspiele: Am 22. Juli hebt sich symbolisch der Vorhang für die erste große Produktion. Sie spielt in einem Wasserschloss.

Bühnenszene
Die Schlossfestspiele Ettlingen starten am Donnerstag um 21 Uhr der Musicalrevue „A Grand Night For Singing“. Foto: Michael Bode

Jahr drei ist eigentlich Jahr zwei für Solvejg Bauer. Denn nach einem furiosen Start der Festspielintendantin 2019, als es ihr gelang, auf Anhieb wieder mehr als 40.000 Gäste zum Ettlinger Theatersommer zu holen, fiel das Freiluftereignis 2020 coronabedingt aus.

Die umtriebige Chefin der Ettlinger Schlossfestspiele improvisierte zwar mit dem kleinen Format „Schlossfestspiele Surprise“, doch ein Freiluftevent, wie man es aus jahrzehntelanger Tradition in der Stadt kennt, ist erst jetzt wieder möglich.

Symbolisch wird sich der Vorhang an diesem Donnerstag im Schlosshof für die Musicalrevue „A Grand Night For Singing“ von Rodgers & Hammerstein heben. Die lief in den 1990er Jahren erfolgreich am Broadway, in Ettlingen erlebt das Publikum die deutsche Erstaufführung.

Schauplatz ist – wie passend – ein Wasserschloss. Musikalischer Leiter ist Jeff Frohner. Zwei Tage später feiert die Johann-Strauß-Operette „Die Fledermaus“ Premiere, die schon für 2020 vorgesehen war und zu den meist gespielten Werken des Musiktheaters zählt.

Premiere von Sartres „Geschlossene Gesellschaft“ bei den Schlossfestspielen ist am 13. August

Umdisponiert hat Solvejg Bauer beim Schauspiel, einer weiteren Produktion für den Schlosshof. Statt „Sein oder Nichtsein“ zeigt sie Jean-Paul Sartres Klassiker „Geschlossene Gesellschaft“ und führt dabei selbst Regie.

Bauer sagt: „Das Stück passt hervorragend in die Zeit, denn wir haben während Corona alle mehr oder weniger die Erfahrung gemacht, dass es aus so mancher Situation einfach kein Entkommen gibt.“ Premiere ist am 13. August. An Familien mit Kindern richtet sich „Aschenputtel“ nach der Oper von Gioachino Rossini; mit Mirijam Kälberer wurde eine Regisseurin verpflichtet, die nicht zum ersten Mal für die Ettlinger Schlossfestspiele inszeniert.

Erfolgreich: Solvejg Bauer leitet als erste weibliche Intendantin die Schlossfestspiele. Bauer vor der Spielstätte im Ettlinger Schloss
Zweite Spielzeit im dritten Amtsjahr: Solvejg Bauer freut sich auf die Schlossfestspiel-Saison 2021. Foto: Andrea Fabry

Im Sommer 2021 ist so manches anders als vor der Pandemie: Im Schlosshof mit der überdachten Tribüne, die an ein Zirkuszelt erinnert, können statt der sonst möglichen gut 700 Zuschauer nur maximal 350 Platz nehmen. Es wird ohne Pause gespielt. Und bis man sitzt, muss man Maske tragen.

Dennoch stimmen die Vorverkaufszahlen die Intendantin optimistisch: „Wir spüren die Sehnsucht der Menschen nach Kultur.“ In Zahlen ausgedrückt: Die Vorstellungen bis Anfang August sind zu mehr als 80 Prozent verkauft, bis Mitte August zu mehr als 70.

Start der Schlossfestspiele hatte sich wegen Corona um vier Wochen verschoben

Rückenwind haben die Schlossfestspiele auch von der Ettlinger Kommunalpolitik: Zwar ist die Finanzlage der Großen Kreisstadt durch Ausfall von Gewerbesteuerzahlungen in größerem Stil nicht mehr rosig, und musste die Intendantin daher eine 20-prozentige Etatkürzung hinnehmen. Indes stand nie zur Diskussion, auf das für die Belebung der Ettlinger Altstadt so wichtige Kulturevent zu verzichten.

Die Intendanz rechnet für 2021 statt mit 700.000 bis 800.000 Euro Einnahmen nur mit rund 450.000 Euro; Zuschüsse kommen von der Stadt und in kleinem Umfang vom Land Baden-Württemberg, Sponsoren aus Ettlingen und Umgebung sind den Festspielen treu geblieben.

Den Start 2021 hat Bauer in Absprache mit dem Rathaus bewusst um vier Wochen nach hinten verschoben, denn damit profitieren Ensemble und Zuschauer von Corona-Lockerungen, die Mitte Juni so noch nicht möglich waren.

Die Schlossfestspielsaison dauert bis zum 11. September. Weitere Informationen: www.schlossfestspiele-ettlingen.de

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