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Spielplan für 2023 steht

Die Intendantin der Schlossfestspiele Ettlingen setzt auf eine männliche Cinderella

Noch bekommt man keine Karten für die Schlossfestspiele 2023, der Spielplan für den nächsten Sommer aber steht. Und der lässt in allen Sparten aufhorchen.

Szenenfoto „KillerQueen“, Schlossfestspiele Ettlingen, WA-Premiere 02.06.2022
Dynamisch und stimmgewaltig war „Killerqueen“ 2022 in Ettlingen. Auch 2023 gibt es eine Kooperation mit der Popakademie. Foto: Frank Hügle

Der Spielplan für die nächste Schlossfestspielsaison steht. Er wird am kommenden Mittwoch offiziell im Ettlinger Gemeinderat vorgestellt und aller bisheriger Erfahrung nach dann auch abgesegnet.

Denn grundsätzlich gilt: Das künstlerische Programm liegt in der Verantwortung des jeweiligen Intendanten, also 2023 wie in diesem Jahr in den Händen von Solvejg Bauer.

Die hat einen grandiosen Start für die Festspiele nach Corona hingelegt und rund 45.000 Gäste zum Ettlinger Theatersommer gelockt. So viele wie seit 1999 nicht mehr.

Als Tanztheater „Schwanensee“ in modernem Gewand

„Daran würde ich gerne anknüpfen“, sagt die Festspielchefin, die ein paar Tage Urlaub gemacht hat, für unsere Redaktion aber telefonisch erreichbar war.

Sie setzt einmal mehr auf Bewährtes: Oper, Musical, Schauspiel und ein Familienstück. Sie hat aber auch ein paar neue Ideen.

Als Nachfolger der Rockshow „Killerqueen“, die praktisch immer ausverkauft war, gibt es außerdem die Elektropop-Show „Blackbird“.

Hier treffen musikalisch die legendären Beatles und Billie Eilish aufeinander, Kooperationspartner ist wieder die Popakademie in Mannheim.

Mit dem Tanztheater „Schwanensee“ wagt sich Bauer an etwas ganz Neues; sie verspricht eine „moderne Interpretation“ des Klassikers von Pjotr Tschaikowski.

Bürgerchor kommt in Ettlingen wieder auf die Bühne

Bei der Oper, die Bauer für den Schlosshof mehr oder minder entdeckt hat, darf man sich auf Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ freuen, inklusive Auftritt des Ettlinger Bürgerchors.

Den hat Bauer gleich in ihrer ersten Saison an der Alb aufgebaut und seither war er erfolgreich in mehreren Opern zu erleben. So in Mozarts „Die Zauberflöte“ und in Bizéts „Carmen“. Den „Freischütz“ inszeniert die Intendantin selbst.

„Kinder spielen für Kinder“ heißt es, wenn Michael Endes zeitloses Märchen „Momo“ im Schlosshof über die Bühne geht, „natürlich unterstützt von einigen Schauspielern aus unserem Ensemble“, so Bauer.

Beim Schauspiel hat sie sich für „Krabat“ entschieden, das mit zahlreichen Preisen dekorierte Werk von Otfried Preußler.

Und dann ist da noch das Musical. Solvejg Bauer ist inzwischen dafür bekannt, dass sie hier „lieber mal etwas wagt“, als auf die bekannten Titel zurückgreift. Und das ist auch 2023 so, wenn es im Schlosshof „Soho Cinderella“ heißt.

Die Story spielt im London der 1960er Jahre und – soviel sei schon verraten – Cinderella ist ein Mann. Das werde für Diskussionen sorgen, meint Bauer.

Und sagt weiter: „Wir haben hier eine Kooperation mit der Hochschule Osnabrück, was unseren Aufwand reduziert.“

Für den Ettlinger Schlosshof bearbeitet wird „Soho Cinderella“ durch Christian Stadlhofer, den das Publikum unter anderem von „Gaslicht“ 2022 kennt.

Die Eintrittspreise für den Theatersommer (1. Juni bis 13. August 2023) sollen stabil bleiben. Darauf lege vor allem Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler) wert, sagt Bauer.

Sie selbst hat in der Saison 2022 rund 184.000 Euro an Eintrittsgeldern eingenommen und damit den Mehraufwand für die Festspiele von gut 101.000 Euro locker wettgemacht. Er entstand durch Kostensteigerungen etwa bei Dienstleistungen, Material und Technik.

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