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Angebot für verschiedene Personengruppen

Schnelltest-Zentrum in der Ettlinger Albgauhalle: 500 Tests pro Tag wären möglich

In der Ettlinger Albgauhalle können sich Lehrer und Erzieher, aber auch weitere Personen kostenlos auf Corona testen lassen. Hunderte haben das Angebot bereits genutzt. Es wären aber täglich deutlich mehr Tests möglich.

Routineprozedere: Tobias Spangenberger (rechts) nimmt in der Ettlinger Albgauhalle einen Nasenabstrich von Hubert Anderer.
Routineprozedere: Tobias Spangenberger (rechts) nimmt in der Ettlinger Albgauhalle einen Nasenabstrich von Hubert Anderer. Foto: Julia Trauden

Maske runter, Wattestäbchen erst ins rechte, dann ins linke Nasenloch, und das war’s auch schon: Ohne zu zucken lässt Hubert Anderer die unangenehme Prozedur über sich ergehen – man merkt: Es ist nicht sein erster Corona-Schnelltest.

Anderer ist Hausmeister an der Ettlinger Wilhelm-Lorenz-Realschule und damit berechtigt, einen der kostenlosen Tests in Anspruch zu nehmen, die die Stadt in der Albgauhalle für das Personal von Schulen und Kitas anbietet.

In der großen Halle trudeln am Montagmorgen nach und nach Männer und Frauen ein, die sich testen lassen wollen. Am Eingang legen sie den Berechtigungsschein vor, den sie von ihrem Arbeitgeber erhalten haben, danach heißt es zunächst warten in einer von drei „Teststraßen“, die in der Halle aufgebaut sind.

Testzentrum in Ettlingen ist noch nicht voll ausgelastet

Nur eine der drei ist heute in Betrieb, da sich mit rund 50 Personen nur relativ wenige angemeldet haben. Die Termine sind verteilt auf zwei Stunden am Vormittag und zwei am Nachmittag.

Drei Teststraßen gibt es in der Ettlinger Albgauhalle. In ausreichendem Abstand warten die Testwilligen dort, bis sie an der Reihe sind.
Drei Teststraßen gibt es in der Ettlinger Albgauhalle. In ausreichendem Abstand warten die Testwilligen dort, bis sie an der Reihe sind. Foto: Julia Trauden

Am Ende der Teststraße nimmt Tobias Spangenberger in einer Kabine Nasenabstriche und vermischt sie mit einer Flüssigkeit, die er schließlich auf den Teststreifen träufelt. Der 28-Jährige arbeitet in einer Apotheke und wurde speziell für die Corona-Tests geschult.

In einem Warteraum überbrücken die Getesteten die zehn Minuten, die es dauert, bis das Ergebnis feststeht. Fällt der Test negativ aus, bekommen sie eine Bescheinigung. Ist das Ergebnis positiv, wird das Gesundheitsamt informiert, der oder die Betroffene muss in Quarantäne.

Nach dem Nasenabstrich wird das Wattestäbchen in ein mit Flüssigkeit gefülltes kleines Reagenzglas gegeben. Die Flüssigkeit wird später auf den Teststreifen geträufelt.
Nach dem Nasenabstrich wird das Wattestäbchen in ein mit Flüssigkeit gefülltes kleines Reagenzglas gegeben. Die Flüssigkeit wird später auf den Teststreifen geträufelt. Foto: Julia Trauden

Nina Grieshaber, die die Bescheinigungen ausstellt, sind noch keine positiven Fälle bekannt - sie ist eine der Angestellten der Stadtverwaltung, die im Testzentrum helfen. Vor drei Wochen wurden dort die ersten Erzieher und Lehrer getestet.

Auch Schüler, Polizisten und Angehörige sind berechtigt

Inzwischen läuft der Testbetrieb an fast allen Wochentagen. Montag, Mittwoch und Freitag testen Ärzte und Apotheker Lehrer und Erzieher, donnerstags und samstags kümmert sich das Team der Firma BechTec, die die Tests in der Albgauhalle koordiniert, um weitere Personengruppen wie zum Beispiel Schüler, Polizisten und pflegende Angehörige.

Auf der Internetseite www.ettlingen.de/coronaschnelltest gibt es eine Liste der berechtigten Personen.

Mit schwarzem Stift hat Apotheker Tobias Spangenberger die Uhrzeit auf den Schnelltest geschrieben. Nach zehn Minuten steht das Ergebnis fest.
Mit schwarzem Stift hat Apotheker Tobias Spangenberger die Uhrzeit auf den Schnelltest geschrieben. Nach zehn Minuten steht das Ergebnis fest. Foto: Julia Trauden

Man habe noch Kapazitäten, sagt Moritz Becht, der Geschäftsführer der Firma BechTec. „Wir könnten locker 500 Personen pro Tag testen.“ 10.000 Corona-Schnelltests hat die Stadt aus der Reserve des Landes Baden-Württemberg bekommen.

Cara Fitterer kommt am Montag bereits zum dritten Mal in die Albgauhalle. Sie unterrichtet an der Hans-Thoma-Grundschule in Ettlingen-Spessart, und zwar pro Klasse derzeit etwa zehn bis 15 Kinder.

Die Möglichkeit, regelmäßige Corona-Tests zu machen, gebe ihr mehr Sicherheit im Arbeitsalltag aber auch privat, sagt sie: „Wenn ich mich zum Beispiel mit meinen Großeltern treffe“.

Lehrer hoffen auf Impfung in der Corona-Krise

Martin Riedel ist Erzieher in einer Kita und hat heute den ersten Testtermin. Das Angebot der Stadt finde er gut, sagt der 40-Jährige. „Ich werde es in Zukunft auch regelmäßig wahrnehmen.“

Einmal die Woche will er sich künftig testen lassen, trotz der Erstimpfung gegen Corona, die er ebenfalls am Montag in Bruchsal erhält. „Ich hatte Glück, einen Termin zu bekommen“, meint er.

Schilder weisen den Weg: In der Albgauhalle am Horbachpark hat die Stadt Ettlingen ein Corona-Testzentrum eingerichtet.
Schilder weisen den Weg: In der Albgauhalle am Horbachpark hat die Stadt Ettlingen ein Corona-Testzentrum eingerichtet. Foto: Julia Trauden

Auch Sabine Seemann ist froh über das Testangebot, bei der 58-jährigen Lehrerin überwiegt aber der Frust über die schleppende Impfterminvergabe. In fast jeder freien Minute versuche sie, in der Hotline 116 117 durchzukommen – bislang ohne Erfolg.

Ich bin an zwei verschiedenen Grundschulen und habe zig Klassen.
Sabine Seemann, Lehrerin

Bei der Arbeit hat Seemann daher weiter ein mulmiges Gefühl. „Ich bin an zwei verschiedenen Grundschulen und habe zig Klassen“, erzählt sie genervt.

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