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Spitzner wieder eigenständig

Schwabe-Gruppe verkauft Produktionsstandort Ettlingen

1949 wurde die Arzneimittelfirma Spitzner in Ettlingen gegründet, 1985 ging sie in der Karlsruher Schwabe-Gruppe auf. Jetzt steht sie vor einer Art Wiedergeburt.

Zurück zum ursprünglichen Namen: Der Produktionsstandort der Schwabe-Gruppe in Ettlingen wurde verkauft und erhält den altbekannten Namen W. Spitzner Arzneimittel GmbH.
Zurück zum ursprünglichen Namen: Der Produktionsstandort der Schwabe-Gruppe in Ettlingen wurde verkauft und erhält den altbekannten Namen W. Spitzner Arzneimittel GmbH. Foto: Georg Rossmy/Schwabe-Gruppe

Die Schwabe-Gruppe hat ihren Produktionsstandort in Ettlingen verkauft. Er wird von der neu gegründeten W. Spitzner Arzneimittelfabrik GmbH übernommen, wie eine Sprecherin der Schwabe-Gruppe in Karlsruhe am Montag mitteilte.

Die Höhe der Kaufsumme wurde nicht genannt. Die rund 50 Beschäftigten erhalten demnach ein Übernahmeangebot. Der Betriebsübergang sei für Anfang Oktober geplant.

Rückkehr eines altbekannten Namens

Mit der Spitzner Arzneimittelfabrik kehrt ein altbekannter Name nach Ettlingen zurück: Er geht auf den Apotheker Wolfram Spitzner zurück. Die 1949 gegründete Arzneimittelfabrik gehörte seit 1985 zur Schwabe-Gruppe.

„Wir sind sehr froh, dass mit der neugegründeten W. Spitzner Arzneimittelfabrik GmbH der alte Name wieder auflebt“, erklärte Spitzner-Geschäftsführer Andreas J. Mayer. Das Unternehmen werde eigenständig mit den Unternehmensbereichen Lohnherstellung und den Spitzner-Markenprodukten geführt.

In der Lohnherstellung sollen für die Schwabe-Gruppe in Ettlingen weiterhin sogenannte halbfeste Arzneimittel und Kosmetika wie Salben und Cremes hergestellt werden, darunter Pinimenthol, Hametum und DHU Schüßler-Lotionen. Die Marke Pinimenthol bleibt bei Schwabe: 1949 hatte Wolfram Spitzner den Klassiker der Pinimenthol-Produkte geschaffen, die Pinimenthol-Erkältungssalbe.

Pinimenthol in Auftragsproduktion für Schwabe

Das Spitzner-Wellness-Portfolio aus Sauna-Aufgüssen, Duschprodukten, Massageölen und Gesundheitsbädern hat Schwabe hingegen wie geplant an die neue GmbH verkauft. Bereits im Januar hatte sie diese Verkaufsabsichten öffentlich gemacht – der Standort Ettlingen sei nicht ausgelastet gewesen.

Von Anfang an war es unser Plan, den Standort in Gänze zu verkaufen.
Olaf Schwabe, Geschäftsführer der Schwabe-Gruppe

„Von Anfang an war es unser Plan, den Standort in Gänze zu verkaufen, damit die Produktion halbfester Formen dort für uns durch einen Lohnhersteller im Rahmen einer langfristig angelegten Partnerschaft weitergeführt wird“, sagte Olaf Schwabe, Geschäftsführer der Schwabe-Gruppe. „Genau dies ist uns jetzt gelungen.“ Der neue Eigentümer könne den Standort weiterentwickeln.

Der Schwabe-Konzern erlöste 2021 nach eigenen Angaben rund 900 Millionen Euro. Der Auslandsanteil liegt bei 75 Prozent. Die Unternehmensgruppe mit Standorten in Karlsruhe, Stutensee und Durmersheim beschäftigt insgesamt über 4.000 Mitarbeiter, davon derzeit etwa 1.600 in der Region.

Am Standort Karlsruhe-Killisfeld soll bis 2035 die komplette Produktion in Deutschland konzentriert werden. Dort ist auch die Deutsche Homöopathie-Union (DHU) angesiedelt, die ebenfalls zur Schwabe-Gruppe gehört.

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