Bei der HSG Ettlingen geht es nicht wie bei Bayern München zu. Da ist sich HSG-Vorstandsmitglied Frank Roth sicher. „Bei uns sind alle Spieler gegen Corona geimpft. Und das auf freiwilliger Basis. Die Mannschaft wollte es auch so.“
Ob das frühzeitig in weiser Voraussicht geschah, sei einmal dahingestellt. Längst profitiert die HSG von der Solidarität unter den Spielern – den Handballspielern. Auflaufen und damit spielen dürfen die Handballer ohnehin nur noch im Rahmen der 2G-Regel (geimpft oder genesen).
Die Regel gilt nach der aktuellen Corona-Verordnung im Status „Alarmstufe II“ für Hallensport. Und dazu gehört Hallenhandball.
Viel Aufwand für die Sportvereine durch die Corona-Regeln
Die HSG spielt in der Verbandsliga. „Bisher sind kaum Spiele ausgefallen und mussten verlegt werden“, informiert Roth. Würden Corona-Fälle bei den Teams eintreten, müssten das die Vereine genau nachweisen. Könnten dadurch am Ende mindestens sechs Spieler eines Kaders nicht spielen, werde das Spiel verlegt.
Für die Zuschauer in der Halle gilt nach der neuen Corona-Verordnung 2G plus, bedeutet: Zum Impf- oder Genesenennachweis muss zusätzlich ein Testnachweis vorgelegt werden.
Unterschiedlich handhaben Fußballvereine, insbesondere die aus den Profiligen, das mit der Zuschauerregelung. Ohnehin gibt es Unterschiede zum Hallensport. Aktuell gilt für die (Amateur-)Kicker, für Fußball im Freien, die 3G-Regel. Als Tests werden laut Landesverordnung PCR-Test anerkannt. Wohlgemerkt für Spieler, die über 18 und/oder keine Schüler mehr sind.
Für uns alle ist das ein Riesenaufwand. Wir sehnen jetzt erst einmal die Winterpause herbei.Michael Gißler, Verwaltungsvorstand beim FV Malsch
Schüler mit Schülerausweis haben „automatisch“ den Status getestet. Bei der Regelflut schüttelt nicht nur Michael Gißler, Verwaltungsvorstand beim FV Malsch, den Kopf. „Für uns alle ist das ein Riesenaufwand. Wir sehnen jetzt erst einmal die Winterpause herbei.“ In der ersten Dezemberhälfte ist es soweit, dann ruht bis Anfang März der Spielbetrieb im Amateurfußball. „Bislang liegen wir mit unseren Spielen im Soll“, so Gißler.
Für die Spieler stehen bald die Booster-Impfungen an
Ärgerlich wird er beim Thema Profifußball. „Die Ungleichbehandlung kann ich nicht mehr nachvollziehen. Was da passiert, auch in den Stadien, ist grob fahrlässig.“ Seinem Ärger darüber macht auch Reinhard Haas, Vorstandsmitglied beim SV Spielberg, Luft. „Da geht es doch nur um Fernsehgelder“, mutmaßt er. Auch er sehnt die Winterpause herbei. „Bis jetzt sind wir gut über die Runde gekommen.“ Vor allem sportlich. Der SV ist Spitzenreiter in der Verbandsliga. Am kommenden Samstag, der letzte Spieltag, kommt es zum Spitzenspiel.
Die Spielberger empfangen den ATSV Mutschelbach. „Wir rechnen mit sehr vielen Zuschauern“, sagt Haas. Auch für die gilt nach der neuen Verordnung 2G plus. Einmal abgesehen von solchen Spitzenspielen blieben die Zuschauerzahlen im Amateurfußball coronabedingt hinter den Erwartungen zurück.
Sodenn nicht genesen oder geimpft, muss jeder aktive Spieler einen negativen PCR-Test in der Sporttasche haben. Insgesamt gesehen, bestätigt auch Felix Wiedemann vom Badischen Fußballverband (Abteilung Spielbetrieb), seien in der Vorrunde wenig Spiele ausgefallen.
Schwer einschätzen lasse sich, wie die Zuschauer auf 2G plus reagieren. „Wir hatten zwei, drei wirklich gute Monate. Die Leute wollen einfach wieder Sport genießen. Bei 2G plus rechne ich mit Einbrüchen – gerade für einen Mehrspartenverein wie die SSV Ettlingen“, meint Geschäftsführer Lucian Henkelmann.
Weiterhin auf die vom Verein postulierte Solidarität aller Aktiven, wie überhaupt der Mitglieder, setzt HSG-Mann Roth. „Demnächst stehen bei uns Booster-Impfungen an.“