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Drei Fragen

Mehr Freiheit und Lebensqualität nach Transplantation

Ute Vogt-Henninger aus Rheinstetten ist Dialysepatientin und engagiert sich in der Selbsthilfegruppe Nierenkranker Nordbaden. Zur Organspende hat sie eine klare Meinung.

Ute Vogt-Henninger, Rheinstetten
Ute Vogt-Henninger engagiert sich seit geraumer Zeit in der Selbsthilfegruppe Nierenkranker Nordbaden. Foto: Ute Vogt-Henninger

Ute Vogt-Henninger engagiert sich seit eineinhalb Jahren in der Selbsthilfegruppe Nierenkranker Nordbaden. Die Rheinstettenerin ist selbst Dialysepatientin.

Am 3. Juni ist Tag der Organspende. Für wie wichtig halten Sie ein solches Datum?
Vogt-Henninger

Ich halte den Tag für sehr wichtig, weil er ein wichtiges Thema ins Bewusstsein und in die Öffentlichkeit rückt. Es gibt zu wenig Menschen bei uns, die bereit sind zur Organspende. In Spanien beispielsweise sind es 75 Prozent. Ich bedauere es sehr, dass wir in Deutschland nicht zur Widerspruchslösung gekommen sind, die besagt, dass eine fehlende Organspende-Erklärung als Zustimmung gewertet wird. Es warten so viele Menschen auf eine Transplantation, für sie wäre die Widerspruchslösung eine große Hoffnung gewesen. Jetzt gilt leider weiter die Zustimmungslösung.

Warten Sie als Nierenkranke auch auf ein Spenderorgan?
Vogt-Henninger

Derzeit bin ich noch nicht auf der Liste, denn ich muss noch eine Reihe von Ärzten konsultieren, die einen von Kopf bis Fuß durchchecken. Ich mache eine Bauchfelldialyse, das kann ich zuhause, und muss in kein Dialysezentrum. Das ist ein großer Vorteil. Die Nieren arbeiten noch zu zehn bis 15 Prozent. Bei mir ist eine erbliche Vorbelastung für eine Nierenerkrankung da, meine Mutter war Dialysepatientin. Nach einer Transplantation, für die sie sehr dankbar war, durfte sie noch acht Jahr leben. Natürlich bedeutet eine Transplantation, dass man dauerhaft Immunsuppressiva nehmen muss, die den Körper auch belasten. Aber man gewinnt mehr Freiheit und damit Lebensqualität.

Was leistet die Selbsthilfegruppe?
Ute Vogt-Henninger

Wir wollen vor allem informieren und aufklären, Betroffene wie deren Angehörige. Transplantierte geben ihre Erfahrungen weiter, nehmen Ängste. Wir sprechen über die Krankheit und über Therapien. Wir sind immer wieder in Krankenhäusern unterwegs, Ärzte kennen uns und nehmen uns positiv wahr. Einmal monatlich haben wir einen Stammtisch im Oberwaldstadion Karlsruhe. Nach Corona, wo wir uns nur online begegnen konnten, ist der wieder gut angelaufen.

Kontakt

IG.Dialyse.NB@t-online.de

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