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Start im September

Tradition zur Einschulung: Das sind die Trends bei den Schultüten in Ettlingen und Umgebung

Nach den Sommerferien beginnt für zahlreiche Kinder der Ernst des Lebens. Nicht fehlen darf eine Schultüte. Was ist in diesem Jahr Trend in Ettlingen, Malsch und Rheinstetten? Fällt die Tüte etwa kleiner aus aufgrund der aktuellen Preiserhöhungen?

Drei Frauen im Geschäft beim Betrachten von Schultüten
Kundin Katja Schneck (von links) bekommt im Schreibwarengeschäft Paper Fischer in der Ettlinger Innenstadt von Jutta Eßbauer-Schunk und Susanne Menschik vielfältige Schultüten-Motive gezeigt. Foto: Stefan Lumpp

Heiße Sommertage gibt es in den langen Schulferien zur Genüge – die Kinder genießen das Kühl im Schwimmbad, essen Eis, treffen Freunde und schielen dennoch mit einem Auge auf den September.

Für die einen geht dann der Schulalltag weiter – für zahlreiche Mädchen und Jungen beginnt mit der Einschulung ein neuer Lebensabschnitt. Dann kommen auch auf die Eltern neue Herausforderungen zu. Vor allem finanzielle.

Neben besonders kostspieligen Dingen wie Schulranzen, Federmäppchen und dem Schreibtisch im Kinderzimmer, darf die traditionelle Schultüte nicht fehlen. Schließlich sollen die Abc-Schützen mit Geschenken und vielen guten Wünschen ihre Schullaufbahn starten.

In Ettlingens Kindergärten werden nicht mehr viele Schultüten gebastelt

Im Ettlinger Schreibwarengeschäft Papier Fischer gibt es die bunten Pappkegel in vielen Variationen: Fertige Schultüten mit farbigen Motiven und Rohlinge mit Bastelset. Bei den Mädchen sind Aufdrucke mit Pferden und Feen beliebt, bei den Jungs stehen Drachen und Fußball hoch im Kurs. „Viele basteln selbst, oder kaufen eine Schultüte, die zum Schulranzen passt“, erzählen die Mitarbeiterinnen Jutta Eßbauer-Schunk und Susanne Menschik.

Sie stellen aber auch fest, dass in den Kindergärten nicht mehr so viele Schultüten gebastelt werden wie früher. Einen gravierenden Preissprung bei Bastelpapier und Schultüten können sie nicht erkennen – die Preise würden sich auf dem Vorjahresniveau bewegen.

Schultüten mit Hologramm-, 3D- und Soundeffekten sind die neuen Trends

Gegenüber im Drogeriemarkt Müller ist die Auswahl mit 40 verschiedenen Motiven groß. Schultüten mit Hologramm-, 3D- und Soundeffekten sind die neuen Trends in diesem Jahr. Die Preisspanne bewegt sich zwischen 1,50 Euro für kleine Geschwistertüten bis 16 Euro für große bedruckte Schultüten.

Man versucht schon zu sparen, denn Schulutensilien sind nicht günstig.
Katja Schneck, Ettlinger Mutter

Viele Eltern rechnen genau nach, bevor sie an der Kasse das Portemonnaie öffnen – so auch Katja Schneck aus Ettlingen: „Man versucht schon zu sparen, denn Schulutensilien sind nicht günstig.“ Für ihre Tochter Lou hat sie bei der kostenlosen Schultüten-Aktion des Ettlinger Alnatura-Marktes teilgenommen. „Ich lege Wert auf Gesundes. Süßigkeiten bekommt sie von Oma und Opa.“

Schultüte gefüllt mit Geldbeutel, ergonomischen Stiften, Vorschulblock und Naschkram

Kathrin Günther aus Schöllbronn legt beim Befüllen der Schultüte für Tochter Lina Wert auf eine bunte Mischung. Zu Schulutensilien wie einem Geldbeutel, ergonomische Stifte und ein Vorschulblock, kommen Kleinigkeiten zum Naschen. „Gerade in der ersten Klasse setzen wir auf Qualität und geben lieber ein paar Euro mehr aus“, erklärt sie.

Ein aufregender Tag. Meine Schultüte war rosa mit einem Nilpferd.
Kathrin Günther, Mutter aus Schöllbronn

Die Schultüte selbst gab‘s extrem preiswert, weil der Kindergarten St. Elisabeth mit den Kindern gebastelt hat. „Die Kleine ist total stolz mit ihrer Schultüte heimgekommen. Ich bin den Erzieherinnen so dankbar.“ Aber auch Kathrin Günther hat registriert, dass Schultüten-Aktionen in Kindergärten seltener werden und vermutet ursächlich Personalprobleme. Sie kann sich gut an die eigene Einschulung 1991 erinnern: „Ein aufregender Tag. Meine Schultüte war rosa mit einem Nilpferd.“

Malscher Schreibwarenhandel bestellt keine Schultüten mehr nach

In manchen kleineren Läden sind die Zuckertüten jedoch weitgehend aus dem Sortiment verschwunden. So auch bei Heinz Lehr im gleichnamigen Malscher Schreibwarenhandel.

Das Geschäft mit Schultüten ist so gut wie tot.
Heinz Lehr, Inhaber Malscher Schreibwarenhandel

„Das Geschäft mit Schultüten ist so gut wie tot. Wir verkaufen die letzten und bestellen nichts mehr nach“, so der Inhaber. Er verweist darauf, dass viel in Eigeninitiative gebastelt wird. Hinzu komme, dass Schultüten oft zusammen mit dem Schulranzen in größeren Geschäften gekauft werden. Ähnlich sieht es im Schreibwarenhaus Leibold in Forchheim aus – hier sind die Schultüten aus dem Sortiment verschwunden.

Nochmals zur Alnatura-Aktion: „Bio für die Schultüte. Einfach vorbeibringen und gratis befüllen lassen“, lautet das Motto. Spätester Abgabetermin ist der 9. September. Knabber-Eulen, Hafer-Dinkel-Kekse, Fruchtgetränke, Obst und einiges mehr hat das Team für die Erstklässler bestellt „Schön so viele Schultüten zu sehen und mit welcher Kreativität sie gebastelt wurden“, meint Filialleiterin Sarah Huck.

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