Skip to main content

Denkanstöße

Trostbuch des Ettlinger Hospizdiensts soll Trauernden Zuversicht vermitteln

Wie kann man Menschen trösten, die schwer trauern? Darüber hat sich der Ettlinger Hospizdienst Gedanken gemacht. Herausgekommen ist dabei ein Buch, in dem Johnny Cash und Rainer Maria Rilke eine Rolle spielen.

Hospiz Arista in Ettlingen
Eine Herberge für Menschen am Ende ihres Lebens ist das Hospiz Arista in Ettlingen. Jetzt hat der Hospizdienst ein Buch herausgegeben, das Trauernde trösten soll. Foto: Heidi Schulte-Walter

Die Texte stammen von Rainer Maria Rilke, von Andreas Gryphius, Johnny Cash oder auch von Erich Fried. Bei manchen ist der Verfasser unbekannt. Gemeinsam füllen die kurzen Denkanstöße ein Trauer- und Trostbuch, das der Hospizdienst Ettlingen jetzt aufgelegt hat.

Unter dem Titel „Alles hat seine Zeit – Der Weg der Trauer führt ins Leben“ soll es all denjenigen Zuversicht vermitteln, die einen nahen Verwandten, einen Freund oder Partner verloren haben. Es löst laut Petra Baader, Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes, einen ersten Wegbegleiter in Texten und Bildern ab, der schon 2011 erschienen ist.

Im Lockdown hatten wir die Idee, ein neues Buch zu machen.
Petra Baader, Hospizdienst Ettlingen

Weitergegeben wurde er sowohl an Angehörige von im Hospiz Arista Gestorbenen als auch an Menschen, die das seit 2006 existierende Trauercafé Kornblume in Ettlingen besuchten. „Im Lockdown hatten wir die Idee, ein neues Buch zu machen“, erinnert sich Baader.

Bis zur Umsetzung habe es dann noch etwas gedauert. Hilfreich zur Seite standen die Fotografinnen Klare Deecke aus Pforzheim, Gabi Schäfer aus Karlsruhe und Gundi Brehm aus Ettlingen.

Ehrenamtliche Mitarbeit am Trauerbuch des Hospizdienstes

Sie brachten sich wie alle anderen an dem Werk Beteiligten ehrenamtlich ein. Ihre Aufnahmen seien im heimischen Garten entstanden, erzählt Gundi Brehm. Fotos von farbenprächtigen Schmetterlingen schmücken das Trostbuch genauso wie bunte Blätter aus dem Herbst oder verschiedene blühende Pflanzen.

Ums Layout und die Gestaltung kümmerte sich einmal mehr Helma Hofmeister, die sich viele Jahre lang als Vorsitzende des Fördervereins Hospiz engagierte.

Nicht ganz einfach gewesen sei die Auswahl der Texte und die Reihenfolge, in der sie platziert wurden. „Sie sollten weder zu salbungsvoll noch sprachlich zu überladen sein“, sagt Hofmeister. Außerdem nicht zu lang.

Neben Gundi Brehm halfen Ulrike Scharpf, Bettina Schilling-Riba und Gisela Wunderlich bei der Zusammenstellung der kurzen Impulse mit. Die Druckerei Thielbeer Ettlingen unterstützte den Hospizdienst ebenfalls.

Hospizdienst will unterschiedliche Generationen ansprechen

Wichtig war den Macherinnen, unterschiedliche Generationen in ihrer Trauer anzusprechen, unabhängig davon, ob sie nun religiös gebunden sind oder nicht.

Buchtitel Trauerbuch
Viel Arbeit und viel Tröstendes steckt im neuen Trauerbuch, das der Hospizdienst Ettlingen jetzt fertig gestellt hat. Foto: Heidi Schulte-Walter

Künftig soll das Trauer- und Trostbuch zum einen bei Info- oder Benefizveranstaltungen des Hospizdienstes erhältlich sein, ferner in der „Zeder“, die freitags von 15 bis 18 Uhr auf dem Ettlinger Stadtfriedhof geöffnet hat. Zudem wird es in der Ettlinger Buchhandlung Abraxas, Kronenstraße 5, ausliegen.

Das knapp 60 Seiten starke Werk, an dessen Ende der Hospizdienst Ettlingen kurz über seine Angebote informiert, wird zum Preis von 5,50 Euro verkauft, ein Teil davon ist für die Hospizarbeit bestimmt. „Wir hoffen, dass das Buch wie sein Vorgänger Menschen in ihrer Trauer erreicht“, sagt Petra Baader. Es spende auf jeden Fall mehr Trost als jede Kondolenzkarte.

nach oben Zurück zum Seitenanfang