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Ehrenamt im Sport

Trotz 81 Jahren steht Siegfried Ochs vom TSV Spessart noch auf dem Platz

1956 hat Siegfried Ochs beim TSV Spessart angefangen, Fußball zu spielen. 2023 steht der 81-Jährige noch immer auf dem Feld – als Jugendtrainer.

Immer noch am Ball: Siegfried Ochs engagiert sich seit Jahrzehnten beim TSV Spessart, wo er einst auch selbst kickte.
Immer noch am Ball: Siegfried Ochs engagiert sich seit Jahrzehnten beim TSV Spessart, wo er einst auch selbst kickte. Foto: Nils Lösel

Rund 50.000 Ehrenamtliche helfen in nordbadischen Clubs dabei, ein Sportangebot für knapp 790.000 Menschen auf die Beine zu stellen und am Leben zu halten. Wie der Badische Sportbund Nord (BSB) in seiner Studie „Sozialrendite des Vereinssports“ beziffert, leisten die Ehrenamtlichen 8,5 Millionen Arbeitsstunden im Jahr, was einer Wertschöpfung von circa 130 Millionen Euro entspreche.

An dieser Stelle würdigen die Badischen Neuesten Nachrichten jeden Freitag die Leistungen von Menschen, die mit ihrem Engagement mit für eine lebendige und vielfältige Sportlandschaft sorgen. In dieser Folge: Siegfried Ochs (81), langjähriger Jugendtrainer des TSV Spessart.

Wie ich dazu kam:

1956 habe ich bei meinem Heimatverein TSV Spessart mit dem Fußballspielen angefangen und mir war schnell klar, dass ich selbst etwas gestalten und Verantwortung übernehmen will. Neben meiner DFB-B-Lizenz habe ich die Ausbildung zum staatlich geprüften nebenberuflichen Übungsleiter absolviert und war fortan auch als Spielertrainer bei einigen Vereinen im Umkreis aktiv. Als 2009 meine Enkel ohne Trainer da standen, bin ich wieder eingestiegen.

Was ich mache:

Aktuell bin ich im Trainerteam der B2-Junioren der JSG Ettlingen und bei den Ettlinger Kinder-Fußball-Tagen, einem dreitägigen Trainingscamp in den Sommerferien, als Trainer aktiv. Aus diesen fußt auch die Ettlinger Stadtauswahl, die es aktuell für den Jahrgang 2012 gibt. Hier bin ich als Co-Trainer und Organisator mitverantwortlich. Zudem engagiere ich mich aufgrund meines beruflichen Hintergrunds als Bankkaufmann als Kassenprüfer sowohl beim Landes-Sport-Verband (LSV) als auch dem BSB. Für das alles muss man schon viel Zeit aufwenden. Aber wenn ich mich für etwas entscheide, dann mit vollem Einsatz. Das war schon im Beruf so, ebenso als langjähriger Schöffe oder bei der Ausbildung zum Reserve-Offizier.

Warum ich das mache:

Während es manch anderen in meinem Alter nicht vergönnt ist, ihre Zeit besonders aktiv zu gestalten, komme ich raus, bleibe in Bewegung und gesund, vor allem aber auch geistig fit. Es bringt mir also enorm viel im Alter und macht dazu noch unheimlich Spaß. Über die Mannschaft bekomme ich viel von der Jugend mit und es ist schön zu sehen, welche Wertschätzung sie mir gegenüber mitbringen und wie respektvoll sie mich behandeln. Alles in allem ist es einfach ein schöner Job.

Meine schönsten Erlebnisse:

Neben dem Aufstieg mit dem TSV Spessart in die zweite Amateurliga, vor allem auch meine Teilnahme an der Fernsehshow „Spiel ohne Grenzen“ im Jahr 1976. Als Teil der Ettlinger-Europameister-Mannschaft hatte ich mich vorab gegen rund 200 Mitbewerber als Kandidat durchgesetzt. Auch mit über 50 Jahren, neben dem Tischtennis noch Tennis angefangen zu haben und sogar bis in der Oberliga gespielt zu haben, macht einen schon ein bisschen stolz. Ich bin einfach Ballsportler durch und durch.

Wie lange ich weitermachen will:

Ich habe mir kein Limit zum Aufhören gesetzt. Meine aktuellen B-Jugend-Spieler, die ich teilweise schon seit den Bambini betreue, möchte ich in den Seniorenbereich führen. So lange im Verein dann noch Bedarf ist und ich Spaß habe und mein Wissen mit Euphorie weitervermitteln kann, bleibe ich an Bord.

Was ich der Jugend mitgeben möchte:

Wer in der Jugend Sport macht, hat größere Chancen, später nicht auf die schiefe Bahn zu geraten. Das Suchtverhalten ist geringer und auch wenn man mal Pech im Leben hat, zum Beispiel im Beruf, kann man vom Sport und einer Mannschaft aufgefangen werden. Ohne den Sport verzichtet man zudem auf viele schöne gemeinsame Stunden.

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