Im Ettlinger Kunstverein Wilhelmshöhe soll nach zwei durch Corona beeinträchtigten Jahren 2022 so etwas wie Normalität einkehren. Geplant sind fünf große Ausstellungen und eine Sonderschau in der Reihe „Höhenluft“ mit Arbeiten von Studenten der Kunstakademien Karlsruhe und Stuttgart (24. bis 27. März).
„Wir hoffen auf wieder mehr Begegnungen“, sagt der Vereinsvorsitzende Klemens Neumann. Schon am kommenden Freitag bittet die Wilhelmshöhe um 19 Uhr zur ersten Vernissage; sie findet unter 2G-plus-Bedingungen statt.
Der Karlsruher Bildhauer Jürgen Zimmermann, der mit der Wilhelmshöhe seit langem eng verbunden ist, zeigt unter dem Titel „Supernova“ neue und neu interpretierte Werke aus den Jahren 1998 bis 2022. Die Arbeiten bleiben bis 6. März in den Räumen in der Schöllbronner Straße 86.
Ein Pionier der Videokunst zu Gast
Mit Marcel Odenbach ist ab dem 7. Mai einer der Pioniere der Videokunst auf der Wilhelmshöhe zu Gast. Er präsentiert eine Auswahl von Werken seiner ehemaligen Studenten an der Kunsthochschule für Medien in Köln und der Kunstakademie in Düsseldorf, beides Orte, an denen Odenbach lehrte. Geschäftsführerin Helga Maria Bischoff freut sich über die Zusage Odenbachs und geht davon aus, dass die Sonderschau „ein junges Publikum ansprechen wird“.
Am 2. Juli startet die „Trüffelsuche“
Stolz sind Bischoff und Neumann auf die „Trüffelsuche“, die am 2. Juli startet. Das ist auch der Termin fürs Sommerfest auf der Terrasse der Wilhelmshöhe, wo man sich zwanglos bei einem Glas Wein miteinander austauschen kann. Hinter dem Namen „Trüffelsuche“ verbirgt sich ein Ausstellungsprojekt, das der Künstlerbund Baden-Württemberg landesweit in mehr als 30 ausgewählten Kulturinstitutionen initiiert – der Auftakt dafür ist in Ettlingen.
Geplant ist, dass zehn Mitglieder des Künstlerbundes weitere zehn Kollegen einladen, damit sie die „Trüffelsuche“ ergänzen. So sollen insgesamt 20 verschiedene künstlerische Positionen in größtmöglicher Vielfalt zu sehen sein. Die Sonderschau endet am 7. August.
Nach den Sommerferien widmet sich die Wilhelmshöhe mit „Jack“ dem Nachlass der Bildhauerin Silke Fehsenfeld. Kernstück sind deren blaue Kugelschreiberzeichnungen, entstanden zwischen 2012 und 2018. Die Ausstellungskonzeption stammt von Silke Stock, die um die Zeichnungen herum spezielle Installationen baut. „Jack“ dauert bis zum 23. Oktober.
Wir rechnen bei der Moor-Retrospektive mit viel Zuspruch.Klemens Neumann., Vorsitzender Kunstverein
„Geschafft“ titelt die letzte Ausstellung im laufenden Jahr, die Claus D. Moor quasi an seinem Wohnort bestückt. Der renommierte Bildhauer gehörte 1983 zu den Gründern der Ateliergemeinschaft Wilhelmshöhe. In Ettlingen steht unter anderem beim Polizeirevier seine abstrahierte und stilisierte Marmorskulptur „Herbert“.
Klemens Neumann sagt, der „Herbert“ werde in den unterschiedlichsten Variationen auch bei der Moor-Retrospektive eine Rolle spielen. Da sich der Künstler einer großen Fangemeinde erfreut „rechnen wir mit viel Zuspruch“. Es wird auch ein Katalog zu der Ausstellung erscheinen.
Unverzichtbar ist für den Kunstverein das Engagement des Förderkreises Wilhelmshöhe, der so manches Vorhaben durch Sponsoring unterstützt. Dort soll es in dieser Woche einen Wechsel an der Spitze geben: Auf das „Tandem“ Erwin Vetter/Eberhard Oehler werden voraussichtlich Werner Meyer und Christoph Klaas folgen.
Kontakt
www.kunstverein-wilhelmshöhe.de, Telefon (0 72 43) 1 38 74. Der Eintritt dort ist frei.