Der Finanzbericht zum dritten Quartal ließ im Ettlinger Gemeinderat aufhorchen. Die Prognose laut Kämmerer Uwe Metzen Stand jetzt für das Haushaltsjahr 2022: „Statt 18 Millionen nur 3,5 Millionen Euro Miese im ordentlichen Ergebnis.“
Mit 48.000 Euro stehe eine schwarze Null beim ordentlichen Ergebnis. Ursache der Verbesserung sind insbesondere besser als gedacht sprudelnde Gewerbesteuereinnahmen, führte Metzen an. 2,6 Millionen Euro mehr würden aktuell bis Ende des Jahres erwartet. Bei der Einkommensteuerverteilung liege man bei einer Million Euro mehr. Dazu komme ein Plus von 1,1 Millionen Euro über den kommunalen Finanzausgleich.
Auf der Aufwandsseite deute sich zudem eine deutliche Einsparung an, so Metzen. Der Aufwand für Sachen und Dienstleistungen werde voraussichtlich 7,5 Millionen Euro geringer sein als im Plan.
Eine zehnprozentige Sperre dieser Mittel war von der Verwaltung veranlasst worden. Zuschüsse an Dritte werden wohl 1,6 Millionen geringer als veranschlagt sein.
Ettlingen hat gehörigen Finanzspielraum
Damit habe man nun einen gehörigen Finanzspielraum. Krisenbedingte Mehrkosten wie bei der Energie oder bei der Flüchtlingsunterbringung seien somit zu kompensieren. Es fehlten natürlich noch die Daten für das vierte Quartal, um dann zu sehen, was unterm Strich Ende des Jahres zu Buche steht. „Aber das sind schon mal gute Nachrichten“, betonte der Kämmerer. Die positive Liquidität der Stadt betrage aktuell eine Million Euro.
Und bisher war laut Metzen ein kompletter Verzicht auf Kreditaufnahmen bis Ende des dritten Quartals möglich. Die beschlossenen Konsolidierungsmaßnahmen wirken, so Metzen. „Da sollten wir konsequent bleiben.“ Er habe noch nie jemanden so gelobt, dass er dermaßen daneben lag, kommentierte Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler) über die sich viel besser als prognostiziert entwickelnde Haushaltslage.