Berge von leeren Glasflaschen aller Art und Güte türmen sich rund um die übervollen Container am Parkplatz Baggerloch in der Ettlinger Dieselstraße auf. Und das schon eine Weile, hat Helmut Schmidt beobachtet. Er wohnt ganz in der Nähe und ärgert sich sehr.
Zum einen darüber, „dass da nach den Osterfeiertagen nicht sofort geleert wurde“, zum anderen aber auch über Leute, „die noch immer ihre Flaschen dort abstellen.“ Dadurch sei die Situation von Tag zu Tag schlimmer geworden.
Schmidt kann auch nicht verstehen, weshalb die Zahl der Weiß-,Grün- und Braunglascontainer in der Stadt in jüngerer Vergangenheit reduziert wurde. Er erinnert sich beispielsweise daran, dass beim Eichendorff-Gymnasium ein Container entfernt wurde. Aus dem Musikerviertel müsse man jetzt zur nächsten Sammelstelle einen ziemlich langen Fußmarsch zurücklegen. „Für alte Menschen geht das gar nicht.“
Uns gefällt der Zustand an den Glascontainern auch nicht.Moritz Heidecker, Bürgermeister Ettlingen
Ettlingens Bürgermeister Moritz Heidecker (parteilos), in dessen Ressort die öffentliche Ordnung und damit auch das Thema Müll fällt, kennt Beobachtungen und Klagen wie die von Schmidt. Er sagt: „Uns gefällt der Zustand an den Glascontainern auch nicht, wir führen Gespräche mit der zuständigen Firma Suez.“
50 Container-Standorte im ganzen Stadtgebiet
Dabei gehe es im Kern um eine Verkürzung der Leerungsintervalle, gerade im Kontext mit Feiertagen. Ähnliche Probleme wie jetzt seien von Weihnachten her bekannt.
Wir versuchen, die Behälter im Radius von 500 Metern zu platzieren.Moritz Heidecker, Bürgermeister Ettlingen
Insgesamt habe man 50 Standorte über das ganze Stadtgebiet verteilt. „Wir versuchen, die Behälter im Radius von 500 Metern aufstellen zu lassen“, so Heidecker. Allerdings gebe es immer wieder Akzeptanzprobleme - unter anderem wegen des Lärms. Auf privaten Flächen bedürfe es zudem Verhandlungen mit den jeweiligen Eigentümern, was auch nicht immer einfach sei.
Die Firma Suez, und damit der Recycling-Dienstleister, erklärte am Freitag über ihre Pressestelle, die Container würden „bedarfsgerecht, mindestens aber in 14-tägigem Rhythmus, geleert“. An stark frequentierten Sammelstellen „leeren wir auch häufiger“, so Louisa Jansky in einer E-Mail an die Redaktion.
Coronabedingt seien die Abfall- und damit auch die Altglasmengen größer, weil die Menschen mehr Zeit zuhause verbringen. Tatsächlich sei zeitweise ein zusätzliches Glassammelfahrzeuge ausgerückt, „um dem gestiegenen Glasvolumen gerecht zu werden“.