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Fünf Meinungen

Umfrage in der Ettlinger Innenstadt: Wer soll die Corona-Impfung zuerst bekommen?

Wann gibt es einen Impfstoff gegen das Coronavirus? Zuletzt hatte es in der Frage gute Nachrichten gegeben. Wer die Impfung zuerst erhalten soll, erläutern fünf Bürger bei unserer Straßenumfrage.

Ludwig Schauer würde sich gegen Covid-19 impfen lassen.
Ludwig Schauer würde sich gegen Covid-19 impfen lassen. Foto: Jürgen Hotz

Die Freigabe des Impfstoffs gegen Covid-19 ist auf der Zielgeraden. Die Bundesregierung plant in einem Zwei-Phasen-Modell für die Phase zu Beginn, wenn noch wenig Impfstoff vorhanden ist, welche besonders gefährdeten Personen geimpft werden sollen.

Wenn es Impfstoff in ausreichender Menge gibt, sollen in einer zweiten Phase Erwachsene allgemein geimpft werden. Eine Impfpflicht ist nicht geplant. Die BNN haben sich stichprobenartig in den Straßen Ettlingens umgehört, welche Meinung Bürgerinnen und Bürger zur Impfung haben.

Ludwig Schauer würde sich gegen Covid-19 impfen lassen.
Ludwig Schauer würde sich gegen Covid-19 impfen lassen. Foto: Jürgen Hotz

„Ich würde mich auf jeden Fall impfen lassen, denn ich bin durch mein Diabetes gefährdet“, sagt Ludwig Schauer, der mit einem Kuchenpaket die Buhlstraße entlanggeht. Der 77-jährige Rentner aus Ettlingen hat zwar die Grippeschutzimpfung abgelehnt, aber gegen Covid-19 wäre er dabei. Auf die Frage, wer zuerst geimpft werden solle, sagt er klar: „Krankenbetreuer wie Pfleger und Ärzte und natürlich alte Menschen. Sie alle sind gefährdet.“

Frau bei Befragung
Risikopatienten sollten zuerst geimpft werden, sagt Eva Gallwitz. Foto: Jürgen Hotz

„Zunächst sollten ältere Personen geimpft werden. Es ist schade, dass man eine Auswahl treffen muss, aber in jedem Fall sollten Risikopatienten bei den ersten dabei sein“, meint Eva Gallwitz. Die 41-jährige Lehrerin aus Rheinstetten ist mit ihrer Familie in der Kronenstraße unterwegs. Durch den Kontakt mit ihren Schülern ist sie ebenfalls einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt. Deshalb ist sie sich sicher: „Ich würde mich impfen lassen. Auch um zu gewährleisten, dass weiter gemeinsame Familienbesuche mit den Kindern bei ihren beiden Omas möglich sind.“

Befragter Mann
Ludger Pfanz würde auch seltene Nebenwirkungen in Kauf nehmen, sofern der Impfstoff wirklich hilft. Foto: Jürgen Hotz

In der Seminarstraße geht Ludger Pfanz Richtung Innenstadt. Der 62-Jährige lebt in Ettlingen und ist Filmemacher mit Professur an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. „Erstmal sollten Pflegepersonal und Lehrer geimpft werden, im Grunde alle Menschen, die raus in die Welt müssen und auf diese Weise gefährdet sind,“ so seine Ansicht. Als Dozent arbeite er fast nur im Home Office, dennoch würde er sich impfen lassen. „Solange ich die Krankheit zu 90 Prozent in den Griff bekomme, würde ich auch zwei Prozent Nebenwirkungen in Kauf nehmen. Auch beim Zahnarzt kann was schiefgehen.“ Bei der Antibabypille seien Neben- und Nachwirkungen erst 20 Jahre später sichtbar geworden, aber: „So lange kann man bei der Covid-Impfung nicht warten.“

Rebecca Mionskowski
Eine Impfung für Kinder sieht Rebecca Mionskowski eher kritisch, weil es noch zu wenig Erkenntnisse gebe. Foto: Jürgen Hotz

„Zuerst sollten die geimpft werden, die zur Risikogruppe gehören, also alle älteren Menschen ab 60 und natürlich Kranke, wie Asthmatiker und Herz-Kreislauf-Erkrankte“, sagt durch beruflich geschulte Erfahrung die 39-jährige Arzthelferin Rebecca Mionskowski auf dem Neuen Markt. Die Corona-Impfung für Kinder sieht sie eher skeptisch, da auf diesem Gebiet noch zu wenig Ergebnisse vorlägen. Auf die Frage, ob sie sich selbst impfen lassen würde, sagt sie: „Im ersten Schwung noch nicht. Die Mutigen vor!“ In der zweiten Welle könne sie sich eine Impfung für sich aber vorstellen. Sie sei ja an der Quelle. „Und ich kann meine Chefin zur fachlichen Einschätzung fragen.“

Befragte Frau
Marieke Sütterle kennt viele Gleichaltrige, die sich einer Impfung verweigern würden. Sie selbst würde sich allerdings impfen lassen. Foto: Jürgen Hotz

„Risikopatienten und die Personen, die mit ihnen zusammenarbeiten müssen, also Pfleger und Ärzte, sollten zuerst geimpft werden“, meint Marieke Sütterle, die lesend auf der Albmauer die Sonne genießt. Die 18-Jährige aus Ettlingenweier hat ihr Abitur in der Tasche und macht gerade im Krankenhaus ein Praktikum. Viele Gleichaltrige in ihrem Bekanntenkreis, so hört sie, würden sich einer Impfung verweigern. Sie sieht es pragmatisch: „Bedenken gibt’s immer, aber ich habe keine Vorbehalte und würde mich impfen lassen.“

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