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Autosalon mit dabei

Verkaufsoffener Sonntag übertrifft in Ettlingen die Erwartungen

Der sprichwörtliche Bär steppt in Ettlingen beim ersten verkaufsoffenen Sonntag 2023. Die Innenstadt ist voll, die Kunden zeigen sich in Kauflaune. Von Krise ist an dem Tag nichts zu merken.

Autosalon Innenstadt Ettlingen
Autos in der Fußgängerzone: Beim verkaufsoffenen Sonntag sind sie ausdrücklich erwünscht. Sieben Autohäuser zeigen Präsenz und informieren vor allem zum Thema E-Mobilität und Hybridfahrzeuge. Foto: Heidi Schulte-Walter

Ulrike und Jörg Kraft sind ihrer Heimatstadt untreu geworden. Statt sich beim verkaufsoffenen Sonntag in Gaggenau umzuschauen und dort ihr Geld zu lassen, hat sich das Paar aus Michelbach für Ettlingen entschieden.

„Kann man mit Gaggenau gar nicht vergleichen. Das Flair hier ist toll und die Vielfalt an Läden auch“, begründet Jörg Kraft die Tour an die Alb.

Autos und E-Bikes interessieren besonders

Im Café Böckeler am Marktplatz hätten sie gerade noch einen Tisch bekommen, jetzt sei da alles voll. Jetzt, das bedeutet kurz nach 14 Uhr. Seit einer Stunde haben die Geschäfte in der Altstadt auf, schon etwas länger stehen Autos der unterschiedlichsten Marken auf dem Erwin-Vetter-Platz, dem Marktplatz und vor dem Schloss.. Dazu noch E-Bikes direkt vor dem Narrenbrunnen..

Ettlingen ist das neue Baden-Baden.
Tanja Wolf, Boutiquebetreiberin

Es ist der erste verkaufsoffene Sonntag in diesem Jahr, Corona-Einschränkungen gehören der Vergangenheit an und die Besucher strömen wieder. „Es läuft bombig“, sagt Tanja Wolf von Maribelle in der Leopoldstraße. Schon vor dem offiziellen Start seien die ersten Kunden vor der Tür gestanden.

Sie hat für den Tag Taschen in ihrem Sortiment reduziert, und da greifen die Kundinnen gerne zu. „Die Leute haben Lust auf Frühlingsmode, wie verkaufen gut“, sagt sie weiter, um dann noch kühn hinzuzufügen: „Ettlingen ist das neue Baden-Baden.“

Käufer aus Karlsruhe und aus Bruchsal

Petra Fritz von Image in der Johannesgasse ist ähnlich zufrieden: „Es sind Käufer aus Karlsruhe oder auch aus Bruchsal da.“ Wohl werde beim Einkaufen mehr überlegt, aber Grund zu klagen gebe es nicht. Bei Image gehen vor allem Teile in der Trendfarbe grün.

Sarah Ziegler hat sich derweil bei Ettli Kaffee und Tee umgesehen und bei den Oster-Süßigkeiten zugeschlagen. „Hier wird alles immer so schön präsentiert, da kann ich nicht widerstehen“, lobt sie und strebt Richtung Kasse, wo die Mitarbeiterinnen alle Hände voll zu tun haben. In der Parfümerie Niendorf hat auch Angelika Kowal kaum eine Pause: „Seit wir heute aufgemacht haben, ist es voll.“ Nachgefragt würden vor allem neue Düfte.

Es ist ein Sehen und Gesehenwerden.
Klaus Heinzler, Innenstadtbesucher

Klaus und Heike Heinzler halten derweil ein Schwätzchen mit Benno Pallmann, dem Seniorchef des gleichnamigen Fahrradgeschäftes aus Ettlingenweier. Sie besitzen zwar schon E-Bikes, den verkaufsoffenen Sonntag „versäumen wir aber nie, wenn wir da sind“, sagt Klaus Heinzler. Man treffe dort immer Bekannte: „Es ist ein Sehen und Gesehenwerden.“ Konkrete Einkaufspläne haben die beiden nicht.

Anders Carolin Klaassen, die bei Honda Müller auf dem Marktplatz steht. Sie lässt sich zusammen mit ihrem Mann den Honda CRV erklären, einen E-Hybrid. „Dafür interessieren wir uns“, sagt die Bruchhausenerin, die viel für die Ettlinger Innenstadt übrig hat. Nach Karlsruhe gehe sie praktisch gar nicht mehr, „nur noch Ein-Euro-Läden dort und Leerstand“.

Beratungsbedarf bei E-Mobilität

Ingo Müller hört das natürlich gerne. „Der Autosalon ist enorm wichtig für uns. Wir haben heute einige Termine für Probefahrten ausgemacht.“ Gerade beim Thema E-Mobilität bestehe ein „enormer Beratungsbedarf“. Den erkennt auch der Mitarbeiter der Stadtwerke Ettlingen, der beim Rathaus den Stand des Energieversorgers betreut. Er informiert dort in Nachbarschaft zum Stadtmobil über Ladestationen, wird aber auch von Kunden angesprochen. „die wegen des Heizens verunsichert sind“.

Osterdeko in Geschäft Leopoldstraße
Bald ist Ostern: Dekoartikel, Schokohasen und -eier gehen gut bei Ettli Kaffee in der Leopoldstraße. Der Handel hat keinen Grund zu klagen. Foto: Heidi Schulte-Walter

Lange Schlangen bilden sich den ganzen Nachmittag über vor den Imbiss-Ständen, etwa bei der Metzgerei Weingärtner oder bei der Ettlinger Bratwurst. In der Gastronomie werden die Tische drinnen wie draußen, sobald jemand bezahlt, nachbesetzt. Das Kinderkarussell dreht sich nach der Pandemie genauso wieder wie die Drehorgel des Leierkastenmanns.

Chef der Werbegemeinschaft zieht positive Bilanz

Und was sagt der Chef der Ettlinger Werbegemeinschaft, Christian Rissel, gegen Abend? „Es ist bombastisch gut gelaufen.“ Vor allem die vielen Familien mit Kindern hätten ihn gefreut. „Die Mühe, die sich der Handel gemacht hat, hat sich gelohnt.“

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