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Geschäfte öffnen am 12. September

Ettlinger Einzelhändler setzen vorsichtige Hoffnung in verkaufsoffenen Sonntag

Ganz zwanglos wird der verkaufsoffene Sonntag in der Ettlinger Innenstadt am 12. September nicht sein: In den Straßen und den Geschäften gilt Maskenpflicht, Sekt und Häppchen dürfen im Laden nicht gereicht werden. Die Inhaber freuen sich dennoch.

Leute an Stehtischen
Im Getümmel: Solche Bilder von verkaufsoffenen Sonntagen in Ettlingen – hier eine Aufnahme von 2016 – hat man lange nicht gesehen. Foto: Werner Bentz (Archiv)

An einem Sonntag durch die Straßen schlendern und in Geschäften stöbern – das war in den vergangenen anderthalb Jahren coronabedingt in Ettlingen nicht möglich.

Jetzt bietet sich dazu wieder die Gelegenheit: Nach drei ausgefallenen verkaufsoffenen Sonntagen öffnen die Läden in der Innenstadt am 12. September von 13 bis 18 Uhr ihre Türen. Anlass ist der „Märchenhafte Sonntag“ für Kinder, der parallel an mehreren Orten im Stadtzentrum stattfindet.

Nicole Bär vom Ettlinger Citymanagement rechnet damit, dass sich wie sonst auch nahezu alle der rund 80 Geschäfte in der Stadt an der Aktion beteiligen werden.

Was die Besucherzahlen betrifft, geht sie nur von einem leichten Rückgang im Vergleich zu verkaufsoffenen Sonntagen vor Corona aus. Einige zögerten vermutlich noch beim Gedanken, sich im Einkaufsgetümmel aufzuhalten und außerdem finde die Aktion nicht an einem der regulären Termine statt.

Security kontrolliert Maskenpflicht in der Innenstadt

Um die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus am kommenden verkaufsoffenen Sonntag so gering wie möglich zu halten, gibt es einige Auflagen: In der Innenstadt gilt, wie sonst nur auf dem Wochenmarkt, Maskenpflicht. Die Verwaltung wird Hinweisschilder in den Straßen aufstellen.

Vier Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes sollen die Einhaltung der Maskenpflicht zusammen mit dem Kommunalen Ordnungsdienst kontrollieren, so Bär.

Die Einzelhändler müssten jeweils ein Hygienekonzept vorweisen. Nach der jüngsten Corona-Verordnung sind sie zwar nicht mehr verpflichtet, von ihren Kunden vor Betreten des Ladens ein negatives Corona-Schnelltest-Ergebnis einzufordern. Jedoch gilt eben weiterhin Maskenpflicht und Abstandsgebot im Inneren, erklärt der Vorsitzende der Ettlinger Werbegemeinschaft, Christian Rissel.

Jeder zusätzliche Tag, jede lange Einkaufsnacht, ist gut für uns.
Sabine König, Inhaberin Bella Scarpa

Sabine König, eine der beiden Geschäftsführerinnen der Boutique Bella Scarpa in der Marktpassage, freut sich, dass nach der langen Zwangspause endlich wieder ein verkaufsoffener Sonntag möglich ist. „Jeder zusätzliche Tag, jede lange Einkaufsnacht, ist gut für uns.“

Bedenken, dass es in ihrem Geschäft zu einem großen Gedränge kommen könnte, hat sie nicht. „Wir sind schließlich in Ettlingen und in keiner Großstadt.“ Zudem hätten die Kunden das Abstandhalten inzwischen verinnerlicht, „die machen das ganz instinktiv“.

Auch Leoni Arnold, Mitarbeiterin bei Bambini am Neuen Markt, hat keine Bedenken wegen der Abstandsregeln. Die Kunden verteilten sich gut in dem Geschäft, ein Riesengedränge sei nicht zu erwarten. „Wir freuen uns auf den verkaufsoffenen Sonntag“, sagt sie. „Das ist immer ein wesentlicher Faktor im Jahr.“

Schrecken Hygienevorgaben Kunden ab?

Bei Betten Füger in der Leopoldstraße will man die Nachfrage am Sonntag zusätzlich mit Aktionsrabatten ankurbeln, erklärt Geschäftsführerin Cornelia Grawe. Verkaufsoffene Sonntage seien zwar nicht die umsatzstärksten im Jahr gewesen, aber dennoch „immer gut“, sagt sie. Entsprechend froh sei man über die Möglichkeit.

Sie hoffe nur, dass die Vorgaben des Hygienekonzepts, allen voran die Maskenpflicht in den Einkaufsstraßen, die Menschen nicht abschrecken.

Man kann nicht erwarten, dass es so ist, wie’s früher war.
Marita Khaled, Inhaberin Spatz Boutique

Marita Khaled von der Boutique Spatz will ihre Hoffnungen an den verkaufsoffenen Sonntag nicht zu hoch schrauben. „Wir hoffen, dass was dabei rauskommt, dass es sich lohnt“, sagt sie, schiebt aber gleich hinterher: „Man kann nicht erwarten, dass es so ist, wie’s früher war.“

Früher, also vor Corona, standen die Kunden an verkaufsoffenen Sonntagen bei Wein und Sekt am Buffet in der Boutique, man tauschte sich aus, es herrschte Getümmel. „Ein Event“ sei das immer gewesen, sagt Khaled, und zwar ein umsatzstarkes: „Wir waren immer hochzufrieden.“

Nun dürften im Geschäft wegen Corona keine Getränke und kein Buffet mehr angeboten werden. Und die Menschen hätten zwar Lust aufs Einkaufen, scheuten sich aber oft vor dem Getümmel. Ein ungezwungener Plausch bei Häppchen und Sekt? Derzeit schwer vorstellbar.

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