Die Nachricht über die vorzeitige Schulschließung kam für den geschäftsführenden Schulleiter in Ettlingen nicht überraschend. Schließlich ist es nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass er kurzfristig umplanen muss – und das übers Wochenende. „Es war nur die Frage, ob wir schon Dienstag schließen oder am Mittwoch“, sagt Helmut Obermann.
Notbetreuung auch für Eltern im Homeoffice
Als Montagfrüh feststand, wer Anspruch auf die Notbetreuung hat, liefen bei Obermann die Drähte heißt. Zahlreiche Schulleiter hätten sich gemeldet und nachgefragt, wie sie die Betreuung organisieren können. Diese wird von Mittwoch, 16. Dezember, bis Dienstag, 22. Dezember, an regulären Schultagen angeboten.
Anspruch auf Notbetreuung haben laut Obermann Schüler der ersten bis einschließlich siebten Klasse, bei denen beide Erziehungsberechtigte beziehungsweise die Alleinerziehenden nachweisen können, dass sie am Arbeitsplatz unabkömmlich sind.
Anspruch haben auch Eltern im Homeoffice
Das gilt auch für Eltern, die im Homeoffice arbeiten. Schüler, für deren Kindeswohl eine Betreuung notwendig ist, haben ebenfalls Anspruch auf Betreuung. Obermann rechnet mit „sehr wenigen“, die das Angebot an nutzen werden. Das habe die Erfahrung vom Sommer gezeigt, als die erweiterte Notbetreuung bereits unter ähnlichen Voraussetzungen angeboten wurde. 20 bis 25 Kinder habe man damals betreut.
Die Abschlussjahrgänge, erklärt Obermann, müssten von Mittwoch bis Dienstag (22. Dezember) am Fernunterricht teilnehmen. Das gilt für die elften und zwölften Klassen am Gymnasium und die neunten und zehnten Klassen an Real, Haupt-/Werkrealschulen und Gemeinschaftsschulen sowie Beruflichen Schulen und Beruflichen Gymnasien. Alle anderen haben ab Mittwoch frei. An die 60 Geräte für den digitalen Unterricht hat das Albertus-Magnus-Gymnasium in Ettlingen laut dem Rektor an seine Schüler rausgegeben.
Klausuren und Klassenarbeiten müssen verschoben werden
Die rund acht Klausuren und Klassenarbeiten, die diese und kommende Woche geplant waren, müssen verschoben werden. Er habe seine Kollegen damit beauftragt, neue Termine zu finden, sagt Obermann, und schiebt hinterher: „Das wird verdammt eng werden.“ Besonders in Fächern wie Wirtschaft, in denen das Albertus-Magnus-Gymnasium, mit anderen Schulen in Ettlingen und Karlsbad kooperiert, sei die Terminfindung schwierig.