Die Gemeinde Waldbronn will im Zuge der interkommunalen Zusammenarbeit mit der Stadt Ettlingen ein Starkregen-Frühwarnsystem einführen. Darauf hat sich nun einstimmig der Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung verständigt. Mit der Ausarbeitung des Frühwarnsystems wird das Ingenieurbüro Hydrotec aus Aachen beauftragt.
Dafür bewilligte der Gemeinderat Mittel in Höhe von knapp 40.000 Euro. Eine wichtige Grundlage für das Frühwarnsystem sind Starkregengefahrenkarten. Auch in diesem Bereich arbeiten Waldbronn und Ettlingen zusammen. Ursprünglich war angedacht, Marxzell und Karlsbad in das Gesamtprojekt einzubeziehen.
2018 wollten laut Hauptamtsleiter Reinhold Bayer die Nachbarkommunen in das Projekt nicht einsteigen. Ob die beiden Gemeinden jetzt noch mitmachen könnten, fragte Kurt Bechtel (Freie Wähler) nach. Nein, das wäre nicht mehr zielführend, bemerkte dazu Bayer. Das würde den ganzen Prozess deutlich verzögern.
Warnsystem soll auch mit der „Nina“-App verbunden sein
Verbunden mit dem Frühwarnsystem soll auch eine App sein. Über eine Software können die aktuellen Prognosen und Modelle für mögliche Starkregenereignisse eingesehen werden. Beim Überschreiten festgelegter Schwellenwerte werden dann über die Warn-App „Nina“ spezielle Warnungen für die Waldbronner Gemarkung herausgegeben.
Wer es noch nicht wusste: Auf der Homepage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutzes und Katastrophenhilfe gibt es Informationen dazu, wie sich die kostenlose App Nina aufs Handy laden und einrichten lässt.
Nicht nur Einsatzkräfte, auch Bürger sollen so rechtzeitig informiert werden
Die vorgesehene Frühwarnung soll überdies dafür sorgen, dass die Gemeindeverwaltung und Einsatzkräfte schneller in Alarmbereitschaft versetzt werden können. Allerdings, ergänzte Bayer, müssten auch die Bürger Vorsorge treffen. Einig waren sich nicht nur Klaus Bechtel (SPD) und Joachim Lauterbach (CDU) über die Notwendigkeit des Frühwarnsystems.
Das Gebot der Stunde lautet bei solchen extremen Wetterereignissen, möglichst schnell zu reagieren. Immerhin lassen sich Unwetter mit einem gewissen zeitlichen Vorsprung vorhersagen. Die Vorlaufzeit, wo sie dann genau „einschlagen“, ist aber nach wie vor recht kurz.