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Energiesparmaßnahmen

Wassertemperatur: Es ist wieder wärmer in der Albtherme Waldbronn

Nach der Absenkung der Temperatur um zwei Grad zur Energieeinsparung hat die Kurverwaltung Waldbronn nun zumindest die Innenbecken wieder stärker beheizt. Teile des Saunabereiches bleiben vorerst weiter geschlossen.

Thermalbad
Wieder wärmer ist das Wasser in den Innenbecken der Albtherme Waldbronn. Im Außenbecken wird die Temperatursenkung um zwei Grad aber noch beibehalten. Foto: Klaus Müller

Die Energiekrise beschäftigt die Verantwortlichen für die Therme weiter. Denn bei den Gas- und Strompreisen ist noch keine wirkliche Entspannung in Sicht.

Dennoch hat sich die Kurverwaltung entschieden, einen Teil der im Herbst eingeführten Energiesparmaßnahmen aufzuheben.

Warum, erklärt Hartmut Karle, der seit 1988 bei der Waldbronner Kurverwaltung arbeitet. Seit 15 Jahren trägt er als technischer Leiter und als Betriebsleiter die Verantwortung für die örtliche Albtherme.

Wegen der Energiekrise wurde auch in der Albtherme die Wassertemperatur gesenkt, jetzt hat man sie wieder hochgefahren. Was ist der Grund?
Karle

Die Anpassung der Wassertemperatur auf Normalniveau ist ein Bonbon, ein Zugeständnis an die Thermenbesucher, weil wir ihnen wegen Sanierungsarbeiten an der Aufbereitungsanlage aktuell kein Thermalwasser bieten können. Sie bezieht sich auch nur auf den Innenbereich. Das Innenbecken ist jetzt wieder 30 statt 28 Grad warm, das Spaßbecken 32 statt 30 Grad. Im Außenbecken bleibt die Temperatur abgesenkt, auf trotzdem sehr hohe 33 Grad, vorher lag sie bei 35 Grad. Auch die Schließung der Außensauna „Hexenhäusle“ und des Herrenbereichs der Sauna wird vorerst beibehalten. Wann diese Bereiche wieder öffnen, kann ich derzeit noch nicht sagen. Die Situation mit Blick auf die massiv gestiegenen Gas- und Strompreise ist nach wie vor schwierig. Aber es sind auch weiterhin zehn Kabinen mit unterschiedlichen Temperaturen für die Saunagäste am Start.

Wie haben sich die Energiesparmaßnahmen – Saunaschließung und kältere Becken – auf die Besucherzahlen ausgewirkt?
Karle

Ich fange mal mit den positiven Zahlen an: Im Januar 2023 fast so viele Besucher wie im Januar 2019 – und das Jahr 2019 war unser bestes Jahr seit langem. Man merkt, dass die Themen Corona und Energiekrise bei den Gästen nicht mehr so präsent sind. Das war 2022 noch anders. Auch die Inflation hatte große Auswirkungen. Es gab eine deutliche Kaufzurückhaltung bei Freizeitangeboten, die auch uns betraf. Wir hatten im ganzen Jahr einen Besucherrückgang von bis zu 20 Prozent. Ein weiterer Grund dafür war der schöne Sommer, der die Menschen eher in Freibäder und an Baggerseen gelockt hat.

Was bedeuten der Besucherrückgang und die gestiegenen Energiepreise finanziell für das Thermenjahr 2022?
Karle

Das Defizit wird zwar nicht ganz so hoch ausfallen wie 2021, als wir 616.000 Euro im Minus waren. Wir werden unter dem Strich aber wieder eine ganz dunkelrote Zahl haben, sicher im sechsstelligen Bereich. Das erklärt sich von selbst, wenn der Energiepreis galoppiert, 20 Prozent der Gäste fehlen und wir zugleich wieder die vollen laufenden Kosten haben. Im Gesamtjahr 2022 hat die Albtherme Kosten von circa 2,8 Millionen Euro verursacht, das sind im Schnitt rund 8.000 Euro pro Öffnungstag. Im Vergleich: 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, waren es 2,42 Millionen Euro. Wir haben also einen Sprung im Jahresvergleich. Dass der Anstieg nicht höher ausfällt, dürfte auf die Energiesparmaßnahmen im Jahr 2022 zurückzuführen sein.

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