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Kritik an Gemeinderatsfraktion der Grünen

Bürgerinitiative „Unser Waldbronn“ löst sich nach Bebauung der Fleckenhöhe auf

Die Bürgerinitiative „Unser Waldbronn“ hat sich lange gegen eine Bebauung der Fleckenhöhe eingesetzt. Diese wird nun doch bebaut. Die Initiative übt massive Kritik und löst sich aus mehreren Gründen auf.

Zwei Männer + Zaun
Rückzug: Wolfgang Ehrle und Gert Wicke (von links) hören als Vorsitzende der Bürgerinitiative Unser Waldbronn auf. Jahrelang kämpften sie gegen die Bebauung der Fleckenhöhe, die hier im Hintergrund zu sehen ist. Foto: Klaus Müller

Die Bürgerinitiative „Unser Waldbronn“ wird aufgelöst. Darauf haben sich nun bei der Jahreshauptversammlung die Mitglieder des eingetragenen Vereins verständigt. Das Votum fiel einstimmig aus. Dass sich keine Kandidaten für die Nachfolge der bisherigen Vorsitzenden, Wolfgang Ehrle und Gert Wicke, fanden, ist mit ein Grund für die angestrebte Vereinsauflösung.

Vor rund elf Jahren wurde die Initiative gegründet. Die Zielsetzung war von Anfang an klar. „Wir wollten unbedingt eine Bebauung auf der Fleckenhöhe verhindern – was uns auch über zehn Jahre lang gelang“, sagt Ehrle im Gespräch mit den BNN.

Als „Kernziel“ der Initative bezeichnet Wicke die Vorgabe. Die Fleckenhöhe soll wie berichtet nun doch bebaut werden. Eine Mehrheit des Gemeinderates sprach sich dafür aus, das neue Feuerwehrhaus der Gemeinde am Rande der Fleckenhöhe im Bereich des neuen Kreisels zu bauen.

Kritik an Gemeinderatsfraktion der Grünen

Dieser Beschluss sorgte bei Ehrle, wie er selbst sagt, für eine sehr große Enttäuschung und führte letztendlich dazu, dass er Waldbronn den Rücken zukehren möchte. „Ich sage es, wie es ist – mit Waldbronn habe ich abgeschlossen.“

Seine Kritik, die auch laut Pressemitteilung bei der (letzten) Jahreshauptversammlung von den Mitgliedern kundgetan wurde, richtet sich besonders gegen die grüne Gemeinderatsfraktion. Drei der vier Fraktionsmitglieder stimmten für den Standort Fleckenhöhe.

Für die Mitglieder von „Unser Waldbronn“ stelle dies einen „massiven Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsverlust der grünen Fraktion“ dar, so der Tenor bei der Jahreshauptversammlung.

Initiative hat einiges bewegt

Etwas gelassener bewertet Wicke die Entwicklung. „Natürlich ist das bedauerlich. Aber ich habe inzwischen einen inneren Abstand von all dem gewonnen“, lässt er durchblicken. Bei allem Frust, Ärger, bei aller Enttäuschung – Ehrle und Wicke gewinnen der jahrelangen Arbeit für die Initiative auch viel Positives ab.

„Wir haben einiges bewegt. Und dabei mit verhindert, dass in dieser Zeit die Fleckenhöhe bebaut wird. Und wir haben zur Meinungsbildung und zur Diskussion in der Gemeinde beigetragen.“

Vielleicht hätte man ab und zu eine Schippe runternehmen sollen, räumt Ehrle ein. Recht lange Zeit konnten sich Wicke und Ehrle im Amtsblatt austoben, konnten – aus ihrer Sicht – Missstände und Fehlentwicklungen in der Gemeinde benennen.

Vieles, so die Begründung für so manchen Rundumschlag, hinge nun mal mit der Fleckenhöhe zusammen. Im Sommer 2019 kam das Aus für die Berichterstattung im Amtsblatt. Der Redaktionsstatus ließe keine kommunalpolitischen Beiträge von Vereinen zu, lautete damals die Begründung der Verwaltung.

Corona, ein damit verbundener Stopp von Veranstaltungen der Initiative und die Überalterung vieler Mitglieder beschleunigten das Ende des Vereins. Ob es neue Organisationsstrukturen der Initiative geben wird, ist derzeit offen. Wie auch immer, Wicke und Ehrle werden dann nicht mehr mitwirken.

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