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16-Jährige dürfen wählen

Bürgermeisterwahl in Waldbronn: Selbst die Kandidaten rechnen mit zweiter Runde

Am kommenden Sonntag sind knapp 10.700 Waldbronner aufgerufen, ihren neuen Bürgermeister zu wählen. Erstmals dürfen bei einer Bürgermeisterwahl in der Gemeinde auch Jugendliche ab 16 Jahren ihre Stimme abgeben.

Rathaus Waldbronn
Wer schafft es an die Rathausspitze? Sechs Kandidaten wollen Bürgermeister in Waldbronn werden. Am Sonntag dürfen die Waldbronner entscheiden, wer es wird. Foto: Klaus Müller

„In der Altersgruppe zwischen 16 und 18 Jahren haben wir 197 Wahlberechtigte“, berichtet Hauptamtsleiter Reinhold Bayer. Zur Erinnerung: Die Wahlen sind notwendig, weil der amtierende Bürgermeister Franz Masino (parteilos) vorzeitig seinen Rathaussessel räumen möchte.

Wie mehrfach berichtet, kämpfen sechs Kandidaten um den Einzug ins Rathaus. In der Reihenfolge ihrer abgegebenen Bewerbungen sind das: Stefan Seifert (parteilos), Marc-Yaron Popper (FDP), Sebastian Haag (SPD), Patrick Nitsch (parteilos), Christian Stalf (CDU) und Andreas Fauth-van Dyk (parteilos). Alle Kandidaten äußerten gegenüber den BNN, dass der Wahlkampf sehr fair abgelaufen sei, dass er sich zumeist auf der Sachebene bewegt habe.

Auszählung der Bürgermeisterwahl wird am Sonntagabend live im Kurhaus Waldbronn gezeigt

Wer am Ende die Nase vorn hat, wird sich am Sonntag ab 18 Uhr im Kurhaus zeigen. Dort werden die Auszählungsergebnisse der Wahlbezirke live auf eine Videoleinwand eingespielt. Insgesamt gibt es nach Auskunft der Verwaltung neun Urnenwahlbezirke (geöffnet von 8 bis 18 Uhr), jeweils vier in Reichenbach und Busenbach sowie einen in Etzenrot. Hinzu kommen fünf Briefwahlbezirke, jeweils zwei in Reichenbach und Busenbach und einer in Etzenrot. 106 Wahlhelfer sind im Einsatz.

Mit ersten Ergebnissen aus einzelnen Wahlbezirken rechnet Bayer gegen 18.45 Uhr. Ohne „besondere Zwischenfälle“ könnte ein vorläufiges Gesamtergebnis bis etwa 19.30 Uhr vorliegen. Zur Erinnerung: 2017, bei der Wiederwahl von Masino, stand das Ergebnis um 19.15 Uhr fest. Neben der Übertragung im Kurhaus berichten auch die BNN per Live-Ticker auf bnn.de.

Bislang nutzen rund 2.800 Wähler die Briefwahl. Zum Vergleich: 2017 waren es schließlich 1.428 Briefwahlwähler. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 und Landtagswahl 2021 – über 40 und mehr Prozent der Wähler gaben ihre Stimmen per Briefwahl ab – ist der aktuelle Anteil der Briefwähler bei der Bürgermeisterwahl deutlich niedriger.

Das könnte ein Indiz dafür sein, dass die Wahlbeteiligung unter der eigentlich wahlfreudigen Waldbronner Bevölkerung geringer als erhofft ausfällt. 2017 gaben 62,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab.

Kandidaten rechnen mit zweitem Wahlgang am 29. Mai

Ein weiterer Grund dafür könnte sein, dass viele mit einer Neuwahl am 29. Mai rechnen. Zumal sich im Wahlkampf und bei den drei Vorstellungsrunden kein Kandidat herausgestellte, der gleich bei der Wahl an diesem Sonntag die notwendige absolute Mehrheit von 50 Prozent plus einer Stimme für sich erzielen kann.

Von einer Neuwahl gehen übrigens auch die Kandidaten aus. Das jedenfalls taten sie auf Nachfrage unserer Redaktion kund. Wie sich das Thema Neuwahl am Ende auf die Wahlbeteiligung auswirkt, bleibt abzuwarten. Gleichwohl hoffen die Kandidaten auf eine möglichst hohe Wahlbeteiligung, verbunden mit dem Aufruf, die Waldbronner mögen auf jeden Fall wählen gehen.

Von Anfang an Präsenz im Kurhaus, wenn die Auszählung beginnt, wollen Seifert, Stalf und Nitsch zeigen. Aber erst einmal, so Stalf, sei am Sonntag nach einem intensiven Wahlkampf ausschlafen angesagt.

Etwas zur Ruhe kommen will auch Seifert – „der Wahlkampf hat wirklich Spaß gemacht“. Grund zum Feiern, nämlich den Geburtstag seiner Frau, habe er am Sonntag ohnehin, sagte Popper. Haag will gegen 19 Uhr ins Kurhaus kommen. Zuvor steht ein gemeinsames Grillen mit Freunden in Waldbronn an.

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