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Mehr Besucher als erwartet

Für das Eisvergnügen in Waldbronn nehmen manche Besucher einen längeren Weg auf sich

Viele Eisbahnen in der Region verzichten wegen der Energiekrise auf echtes Eis. Nicht so der Eistreff Waldbronn: Dort können Fans des kalten Vergnügens ihre Runden drehen – und das kommt gut an.

Menschen beim Schlittschuhlaufen
Jonathan (8) aus Bretten - blaue Jacke - kann sich beim Schlittschuhlaufen so richtig austoben Foto: Sabine Zoller

Seine Erwartungen seien weit übertroffen worden, sagt Alexander Schroth mit einem breiten Lächeln, als er auf die Besucherzahlen im Eistreff Waldbronn angesprochen wird. „Wir sind total begeistert.“

In der Hauptsaison hatte der Geschäftsführer der gemeinnützigen GmbH, die den Eistreff verwaltet, mit rund 400 Besuchern pro Tag gerechnet – in den Tagen nach Weihnachten waren es bereits deutlich mehr: „Seit Beginn der Woche haben wir täglich rund 1.600 Besucher.“

Bis zum Ende der Saison im April rechnet er mit insgesamt rund 70.000 Gästen, die auf dem Eis ihre Runden drehen. Im Oktober sei das Wetter schlichtweg zu schön gewesen, um zum Schlittschuhlaufen zu gehen, so Schroth. Nun aber seien die Bedingungen ideal.

Eistreff ist eine Alternative zur Rollschuhbahn in Karlsruhe

Der Eistreff lockt mit wetterunabhängigen „Non-Stop“-Eisvergnügen. „Wenn wir das Eis in einer Halle aufbereiten, können unsere Gäste ohne Unterbrechung die zweite Halle nutzen“, erklärt Schroth.

Eistreff: - viel los - bis maximal 2.000 Personen können in 2 Hallen gleichzeitig ihre Runden drehen
Eistreff: - viel los - bis maximal 2.000 Personen können in 2 Hallen gleichzeitig ihre Runden drehen Foto: Sabine Zoller

Ein Service, den Jonathan aus Bretten wohl zu schätzen weiß. Voller Energie zieht der achtjährige Eisläufer seine Runden in Waldbronn. „Weil es in diesem Jahr keine Schlittschuhlaufbahn am Karlsruher Schloss gibt, ist der Eistreff eine geniale Alternative“, sagt seine Mutter Adriane Borchers, die die Fahrt nach Waldbronn als „lohnenswert“ bezeichnet.

Besucher kommen auch aus der Pfalz

Auch für Diana Englert hat sich die 65 Kilometer lange Anreise aus der Pfalz gelohnt. Gemeinsam mit ihrer Tochter Lara und deren Freundin ist sie auf die Eisbahn gekommen, um den „elfjährigen Mädels etwas Besonderes zu bieten.“

Wir bleiben bis zum Schluss um 22 Uhr, denn wir sind im Sommer viel auf unseren Inlineskates unterwegs und genießen nun die Möglichkeit, uns auf dem Eis zu bewegen.
Angelina, Besucherin des Eistreffs

Kein Wunder also, dass die Schlittschuhläuferinnen den Nachmittag in vollen Zügen genießen und gerne bis zum Abend bleiben wollen. „Schade, dass heute noch nicht Freitag ist, denn zur Disko wären wir gerne hier“, sagen die Teenager, die sich flink unter die vielen jungen Familien mischen, die mit ihren Kleinkindern die ersten Schwünge auf den Kufen proben oder diesen mit Lernhilf-Figuren wie Pinguin oder Elch die Grundlagen zum Eislaufsport vermitteln.

Vier Zentimeter Eis reichen dank neuer Technik aus

Während der sechsjährige Max aus Kämpfelbach seine drei Jahre jüngere Schwester Anna schon flott auf dem Sitz-Eisbären durch die Hallen schiebt, gönnt sich Angelina (22) eine Pause.

Sie ist mit zwei Freunden aus Landau gekommen und betont: „Wir bleiben bis zum Schluss um 22 Uhr, denn wir sind im Sommer viel auf unseren Inlineskates unterwegs und genießen nun die Möglichkeit, uns auf dem Eis zu bewegen.“

Eine Aussage, die Alexander Schroth sichtlich freut. Die Hallen sind mittlerweile mit energiesparender LED-Technik ausgestattet und bereits 2020 wurde in ein Wasseraufbereitungssystem investiert, um das Eis dünner und kompakter aufzubereiten.

An Silvester und Neujahr ist der Eistreff geschlossen

„Statt einer ursprünglichen Stärke von sechs bis acht Zentimetern Eis sind nun vier Zentimeter ausreichend und wir haben den Vorteil, dass die Spuren der Schlittschuhkanten nicht so tief sind“, berichtet Schroth.

Er erläutert, dass die Wärme und die Kälte extern von der Energiezentrale eingekauft würden. Bei einer komprimierten Eisstärke könne man an jedem Zentimeter bis zu 10.000 Euro Energiekosten im Jahr sparen.

Statt eines energiegeladenen Jahresabschlusses mit Eis-Gala und Showeffekten des ERC bleibt der Eistreff zum Jahreswechsel an Silvester und Neujahr dieses Mal geschlossen. „Wir werden das zu einem anderen Termin nachholen“, verspricht Alexander Schroth. Möglicherweise, so ist zu hören, zum Saisonende im Frühjahr.

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