Das erste Gefühl? „Ein bisschen komme ich mir vor wie ein Ufo.“ So jedenfalls beschreibt Christian Stalf im Gespräch mit den BNN seine Gefühlslage am ersten offiziellen Arbeitstag als Bürgermeister von Waldbronn.
Den Gedanken mit dem „unbekannten Flugobjekt“, eben das Ufo, präzisiert er sodann: „Die Wähler haben mich hierher ins Rathaus geschickt. Und jetzt bin ich da.“ Um 8.15 Uhr begann am Montagmorgen sein Arbeitstag.
Einem allseitigen „Guten Morgen“ folgte am frühen Vormittag ein kleiner, wie Stalf es nennt, geselliger Einstand für die Mitarbeiter. Klar, wurde „der Neue“ dabei genau beäugt, wurde das „Ufo“ genau angeschaut. Nebenbei: Alle Mitarbeiter der Rathaus- und Kurverwaltung, immerhin 216 an der Zahl, konnten allein schon aus platztechnischen Gründen nicht am Einstand teilnehmen.
Kühlschrank im Vorzimmer des Waldbronner Bürgermeisters gefüllt mit Cola
Abgesehen davon bleibt in den kommenden Wochen Zeit, dass „der Neue“ seine Mitarbeiter kennenlernt. „Es wird noch viele Gespräche geben“, sagt der CDU-Mann, der bei der Bürgermeisterwahl von örtlichen Christdemokraten, den Grünen und den Freien Wählern unterstützt wurde. Bei der Neuwahl am 29. Mai setzte sich Stalf gegen Mitbewerber Sebastian Haag (SPD) durch.
Zurück ins Arbeitszimmer des Bürgermeisters. „Ich werde mir das noch nach meinem Geschmack einrichten“, lässt Stalf durchblicken. Viel Persönliches gibt’s von ihm dort noch nicht zu sehen.
Eins freilich fällt auf: die Cola-Dose auf dem Schreibtisch. Cola sei für ihn das Getränk überhaupt. „Der Kühlschrank im Vorzimmer ist voll davon“, gesteht er lachend. Eine Dosen-Pyramide habe er zu seinem 40. Geburtstag am 31. Mai als Geschenk von den Mitarbeitern der Stadtverwaltung Hockenheim – sein früherer Arbeitsplatz – geschenkt bekommen.
Erste Themenschwerpunkte für den neuen Bürgermeister von Waldbronn
Mit Blick auf sein bevorstehendes Arbeitspensum in den nächsten Wochen dürften die Dosen und Flaschen schnell aufgebraucht sein. Die Einrichtung von PC und Laptop zählen hierbei noch zu den einfacheren Aufgaben. Als hilfreich sollten sich auch die Vorab-Gespräche mit dem ehemaligen Bürgermeister Franz Masino erwiesen haben. Für Stalf ist es freilich wichtig, seinen eigenen „Blickwinkel“, seine eigenen „Perspektiven“ zu entwickeln. „Zuhören, Fragen stellen, verstehen“ sind für ihn Voraussetzung dafür.
Erste Themenschwerpunkte sind für ihn die Nahversorgung in Etzenrot, die Ärzteversorgung in der Gemeinde, eine Anlaufstelle in der Verwaltung für Fördermittel und eine Art Controlling, um die Wirtschaftlichkeit in vielen Bereichen zu überprüfen. Und ja, mit seiner Familie wolle er sobald wie möglich nach Waldbronn ziehen. Die Chancen dafür stünden gut: „Es gab vielversprechende Gespräche.“ Den Rücken hält ihm sein Ehemann Thorsten frei, der sich um den gemeinsamen zweijährigen Sohn Henri kümmert.
Nächste Woche Mittwoch erfolgt ab 19 Uhr im Kurhaus die offizielle Amtseinführung und Vereidigung des „Neuen“.