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Schwierige Entscheidungen

In Waldbronn geht es um die Zukunft des Eistreffs

Die Gemeinde Waldbronn muss sparen. Sie muss ein „Haushaltssicherungskonzept“ erarbeiten. In den Fokus gerät bei den Beratungen auch der Eistreff. Die Firma Agilent will das Grundstück erwerben.

Die Firma Agilent will das Eistreff-Grundstück (Bildrand rechts unten) erwerben. Für die Eislaufhalle würde dies das Aus bedeuten.
Die Firma Agilent will das Eistreff-Grundstück (Bildrand rechts unten) erwerben. Für die Eislaufhalle würde dies das Aus bedeuten. Foto: Agilent Technologies

Die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung in Waldbronn an diesem Mittwoch, 19. Jui, wiegt im wahrsten Sinne des Wortes schwer. Ab 18 Uhr wird es in der öffentlichen Sitzung im sicherlich gut besuchten Kurhaussaal unter anderem um die Zukunft des Eistreffs gehen.

Ebenso wollen die Gemeinderäte über Vereinsförderung, über Gebühren – und hierbei vor allem über Gebührenerhöhungen in den Betreuungsbeinrichtungen – beraten und entsprechende Beschlüsse fassen.

Kurzum: Es geht teilweise ums „Eingemachte“, darum, den Haushalt zu konsolidieren. Bis Ende September muss Waldbronn der Rechtsaufsichtsbehörde im Landratsamt ein schlüssiges Haushaltssicherungskonzept vorlegen. Ansonsten läuft die Gemeinde Gefahr, dass sie künftig ihre selbstständige Finanzhoheit verliert.

Firma Agilent will das Eistreff-Grundstück erwerben

Neben der Erhöhung der Gebühren – die Kita-Gebühren wurden schon durchschnittlich um 8,5 Prozent erhöht – neben einer „kritischen Überprüfung“ der Vereinsförderung und der „interkommunalen Zusammenarbeit“ im Bereich der Volkshochschulen Ettlingen und Waldbronn, dürfte besonders die Zukunft des Eistreffs im Fokus der Gemeinderatssitzung stehen.

Wie mehrfach berichtet, hat Agilent Technologies Interesse am Eistreff-Grundstück, das in unmittelbarer Nähe zum Waldbronner Firmenstandort liegt. „Es zeichnet sich schon seit rund einem Jahrzehnt ab, dass für die langfristige Standortsicherung und Schaffung von neuen Arbeitsplätzen zusätzlich angrenzende Flächen benötigt werden“, teilte Agilent auf Nachfrage dieser Redaktion mit.

Darüber und über die unterschiedlichen möglichen Grundstücke sei regelmäßig mit der Gemeinde gesprochen worden. Zwischenzeitlich liegt der Verwaltung und dem Gemeinderat eine Kaufabsichtserklärung von Agilent über besagtes Eistreff-Grundstück vor.

Die Interessenbekundung bezieht sich auf einen Zeitraum ab 2026. Gleichzeitig lässt Agilent auf Nachfrage verlauten, dass der Zeitplan und die Entscheidung über die Nutzung des Grundstücks bei der Gemeinde liegen würde. „Erst wenn vonseiten der Gemeinde eine grundsätzliche Entscheidung getroffen wurde, kann man Konkretes dazu sagen.“

Ein Kauf würde das Aus für den Eistreff bedeuten

Eines steht freilich jetzt schon fest: Im Falle eines Kaufs möchte das Unternehmen eine unbebaute Fläche übernehmen. Keine Option wäre es für Agilent, bis zur Bebauung des Grundstückes – was sich bekanntlich hinziehen kann – als Verpächter des Eistreffs in Erscheinung zu treten.

So eine Verpachtung zähle nicht zum Geschäftsmodell von Agilent, betont ein Firmensprecher. Was bedeutet: Der Eistreff müsste vor einem Grundstückskauf auf jeden Fall zunächst auf Kosten der Gemeinde abgerissen werden.

Jetzt hofft aber die Eistreff-Betreibergesellschaft auf die Verlängerung des Pachtvertrages mit der Gemeinde. Der läuft nach fünf Jahren 2025 aus und müsste in den nächsten Monaten verlängert werden. Das letzte Wort darüber – wie immer es auch ausfallen mag – hat nun der Gemeinderat.

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