Seine Vierblättrigkeit macht Glücksklee zum gern verschenkten Pflänzchen an Silvester. Heiß begehrt sind die kleinen Kleetöpfchen, die nach den Weihnachtsfeiertagen in Gärtnereien und Blumenläden angeboten werden. So auch bei Blumen Kraft in Waldbronn – rund 150 Exemplare warten auf ihre Käufer. Einige sind mit weiteren Glücksbringern wie Schornsteinfegern und Glücksschweinchen dekoriert.
Jedoch handelt es sich bei den Pflanzen, die in großer Masse angeboten werden, nicht um echte vierblättrige Kleeblätter, wie die Ladeninhaberin Simone Kraft-Becker erklärt. Denn diese sind extrem selten und superschwer zu entdecken.
„Der Weißklee, den man auf der heimischen Wiese findet, hat normalerweise nur drei Blätter. Das vierte Blatt ist eine Fehlbildung, also eine Mutation.“
Man muss also richtig Glück haben, um eines zu finden. Wohl deshalb gehören die Kleeblätter schon seit Ewigkeiten zu den Glücksbringern. Aufgrund der Rarität helfen die Gärtner dem Glück auf die Sprünge, indem sie eine andere Sorte in die Töpfe pflanzen. Es ist eine Sauerkleeart, die aus Mexiko stammt und mit dem Weißklee nicht verwandt ist.
Der Vorteil: Oxalis tetraphylla, so wird der Sauerklee in der Fachsprache genannt, ist immer vierblättrig. Das Glückssymbol richtet sich wie die Sonnenblume immer zum Licht hin und entspringt aus einer kleinen Zwiebel – Weißklee dagegen hat unterirdische Ausläufer.
Beliebt sind auch Kombinationen mit Frühlingsblühern
„Das Töpfchen sollte voll mit Zwiebeln sein, damit viel Klee wachsen kann. Ein Zeichen für gute Qualität ist auch, wenn die Stile nicht zu lang sind und dunkelgrüne Blätter tragen“, betont Kraft-Becker.
Beliebt sind auch Kombinationen mit Frühlingsblühern wie Hyazinthen oder Narzissen. Damit der Klee nach dem Jahreswechsel nicht gleich auf dem Müll landet, muss er gut gepflegt werden.
Die dekorative Zimmerpflanze verträgt nur mäßige Feuchtigkeit. „Hell und kühl kann der Glücksklee eine Zeit über in der Wohnung stehen. Länger werdende Stile sind ein Zeichen, dass es zu dunkel ist. Wer möchte, kann ihn nach dem Frost in ein halbschattiges Beet oder in einen Kübel pflanzen“, empfiehlt die Expertin.
Ein Kleeblatt ist an Silvester immer dabei.Ralf Sommavilla., Kunde der Gärtnerei
Über das grüne Ambiente im Blumenladen freut sich auch Ralf Sommavilla. Für ihn gehört das Verschenken von Glücksbringern zu den Traditionen an Silvester. „Egal ob Marzipanschweinchen, Schornsteinfeger oder ein Hufeisen – ein Kleeblatt ist immer dabei“, erzählt der Waldbronner.
An ihre Kindheit erinnert fühlt sich Tanja Kunz – auch sie ist aus Waldbronn und Kundin bei Blumen Kraft: „Es war immer ein besonderer Moment, ein vierblättriges Kleeblatt beim Spielen auf der Wiese zu finden. Darüber hat sich die ganze Familie gefreut.“
Der Philosoph Albert Schweitzer hat einst gesagt: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ Alles Gute, Zufriedenheit und besonders Gesundheit in Pandemie-Zeiten wünscht man seinen Liebsten zum Jahreswechsel. Bleibt zu hoffen, dass das vierblättrige Glückssymbol seinem Namen gerecht wird, auch wenn es sich mit dem Sauerklee nicht ganz um das Original handelt.