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Angebot von Tagesmutter

Platzmangel im Kindergarten: Pfarrsaal in Waldbronn-Etzenrot soll für Betreuung genutzt werden

Mehrere Kinder aus Waldbronn-Etzenrot müssen noch ein Jahr warten, bis sie einen Platz im Kindergarten in ihrem Heimatort bekommen. Die Lücke in der Betreuung ist schon länger Thema - eine endgültige Lösung jedoch noch nicht in trockenen Tüchern.

Außenansicht des Kindergartens St. Bernhard in Waldbronn-Etzenrot.
In die Jahre gekommen: Der Kindergarten St. Bernhard in Waldbronn-Etzenrot wurde 1965 gebaut. Aktuell werden dort 47 Plätze für Kinder ab drei Jahren angeboten. Unter-Dreijährige können aktuell nicht betreut werden. Foto: Susanne Heinl

Für die Kinderbetreuung im kleinsten Waldbronner Ortsteil Etzenrot fehlen Räume. Für 13 Kinder ab drei Jahren (Ü3) gebe es im kommenden Kindergartenjahr keine Plätze im örtlichen Kindergarten, teilte Hauptamtsleiter Reinhold Bayer in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit, „und weitere Zuzüge sind bereits angekündigt“.

Wie drängend das Problem ist, verdeutlichte eine Mutter, die in der Bürgerfragestunde von ihrem vergeblichen Versuch berichtete, einen Betreuungsplatz für ihren Sohn zu finden. „Wir werden auf September 2022 vertröstet - das ist ein halbes Jahr, nachdem er drei Jahre alt wird und damit eigentlich Anspruch auf einen Kindergartenplatz hat.“ Es sei wichtig, „eine zeitnahe Lösung zu finden“, betonte eine weitere Bürgerin.

Angebot einer Tagesmutter wird aktuell geprüft

Angedacht war als Zwischenlösung eigentlich eine Kindergarten-Gruppe im Pfarrsaal der katholischen Kirchengemeinde, dafür fand sich zunächst aber kein Personal. Außerdem wurde der Außenbereich als unzureichend für eine Ü3-Gruppe eingestuft. Aktuell sei man dabei, das Angebot einer Tagesmutter zu prüfen, die sich bereit erklärt hat, dort eine Betreuung für Unter-Dreijährige anzubieten, führte Reinhold Bayer in der Sitzung aus.

Gemeinde bevorzugt Kita-Neubau auf Gelände des Gesellschaftshauses

Langfristig steht zur Debatte, ob der Bedarf an Betreuungsplätzen durch die Einrichtung zusätzlicher Waldkindergarten-Gruppen gedeckt werden könnte oder durch den Neubau einer drei- bis viergruppigen Kita auf dem Gelände des Gesellschaftshauses in Etzenrot. Letzteres würde die Gemeinde bevorzugen, einige Gemeinderäte sehen es jedoch kritisch.

Das Gesellschaftshaus habe eine wichtige „sozial-kommunale Funktion“, erklärte Roland Bächlein (CDU), dort spielten sich viele kulturelle Dinge ab. Er schlug vor, in der Albert-Schweitzer-Schule Räume für die Kinderbetreuung bereitzustellen. Diese Idee sei zu früh aufgegeben worden.

Wir haben keine geografischen Entfernungen, die unüberwindbar sind.
Roland Bächlein (CDU) zur Kinderbetreuung in verschiedenen Ortsteilen

Überdies sehe er den Mangel in Etzenrot nur als kurzfristiges Problem. Denn mit der Einrichtung einer sechsgruppigen Kita im Neubaugebiet Rück II werden demnächst wieder Kapazitäten frei. Eltern müssten ihre Kinder nicht unbedingt in dem Ortsteil unterbringen, in dem sie auch wohnen. „Wir haben keine geografischen Entfernungen, die unüberwindbar sind“, so Bächlein.

Gesellschaftshaus wird von Vereinen genutzt

Die wichtige Funktion des Gesellschaftshauses für Vereine hob Angelika Demetrio-Purreiter (Freie Wähler) hervor. Sie schlug einen Anbau für die Kinderbetreuung als Alternative zu einem Neubau anstelle des Gesellschaftshauses vor. Karola Keitel (Grüne) plädierte dafür, das Gesellschaftshaus in Absprache mit den Vereinen in eine Betreuungsstätte umzuwidmen.

Es geht um eine kurzfristige Lösung für Etzenrot.
Klaus Bechtel, SPD-Gemeinderat

„Wir müssen mit der Kirchengemeinde eine Lösung finden“, fasste Klaus Bechtel (SPD) die Lösung zusammen, mit der sich die Mehrheit im Gemeinderat anfreunden konnte. „Es geht um eine kurzfristige Lösung für Etzenrot“, sagte er. Darauf pochte auch Ruth Csernalabics (Aktive Bürger). Allerdings halte sie nur wenig vom Tageseltern-Modell und bevorzuge eine richtige Kindergarten-Gruppe im Pfarrsaal.

Am Ende hängt’s am Personal

Diese Lösung ist nicht ganz gestorben - durch Anpassungen am Außengelände könnte sie eventuell doch noch möglich werden, erklärte Hauptamtsleiter Reinhold Bayer. Am Ende hänge aber alles am Personal. Wenn sich das nicht finden lasse, scheitere jedweder Vorschlag.

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