
Wer macht das Rennen in Waldbronn, wenn es ums Thema Breitbandausbau geht? Dass die Deutsche Glasfaser derzeit für sich in der Region kräftig die Werbetrommel rührt, dürfte sicherlich noch andere Anbieter auf den Plan bringen. Darauf hofft auch die Gemeinde Waldbronn.
Am Ende geht es um viel Geld – geht es darum, welcher Anbieter möglichst viele Kunden von seinen Leistungen überzeugt. Die Deutsche Glasfaser, nicht unwesentlich unterstützt von der Breitband Landkreis Karlsruhe (BLK), strebt an, ganze Kommunen von ihren Leistungen zu überzeugen. Dies wiederum soll am besten in Kooperationsvereinbarungen münden.
Als Einzelkunde, aber auch als Kommune, kann man angesichts der vielen Mitspieler, die das Glasfaser-Feld gewinnbringend beackern möchten, schon mal die Übersicht verlieren. „Wir bauen ihr Glasfasernetz kostenlos aus“, heißt es dann immer wieder von den Anbietern. Das stimmt nur bedingt.
Sicher, für die jeweilige Kommune als Kooperationspartner sollen keine Kosten entstehen. Die Anbieter setzen vielmehr auf die werbewirksame und „Türen öffnende“ Botschaft solcher Kooperationsvereinbarungen. Der eigentliche „kostenlose“ Glasfaserausbau erfolgt zumeist aber erst dann, wenn es in der jeweiligen Kommune eine Mindestnachfragebündelung gibt. Kurzum: Je nach Anbieter müssen sich zuvor 20, 30 oder mehr Prozent der Haushalte für sein Produkt (vertraglich) entscheiden.
Glasfaser-Breitband: Telekom zeigt bislang kein Interesse an Waldbronn
In Waldbronn hofft nun der Gemeinderat auf mehrere Anbieter, die sich untereinander Konkurrenz machen. Einem Prozedere, von Anfang an nur auf einen Anbieter zu setzen, erteilten die Gemeinderäte eine klare Absage.
Überdies, und das mit einer gehörigen Portion Enthusiasmus, brachten Kurt Bechtel (Freie Wähler) und Klaus Bechtel (SPD) die Telekom ins Spiel. Das Telekommunikationsunternehmen war bereits in Waldbronn tätig und forcierte dort – was freilich schon einige Jahre her ist – den Glasfaserausbau über das sogenannte Vectoring (Glasfaser auf Kupfer). Aktuell, hieß es auf BNN-Nachfrage aus der Verwaltung, habe die Telekom bislang kein weiteres Interesse am Glasfaserausbau in Waldbronn gezeigt.
Es kommt nur ein Angebot infrage, dass den chancengleichen Ausbau in allen Ortsteilen gewährleistet.Alexander Kraft
Gemeinderat (CDU)
Spannend dürfte es jetzt auf jeden Fall werden, welche Angebote der Gemeinde ins Rathaus flattern. Eins sollte hierbei aber klar sein, betonten Bürgermeister Christian Stalf (CDU) und Alexander Kraft (CDU): „Es kommt nur ein Angebot infrage, dass den chancengleichen Ausbau in allen Ortsteilen gewährleistet.“
Und, fügte Hildegard Schottmüller (CDU) an, es dürften für die Gemeinde keine Kosten entstehen. Nicht zuletzt mit Blick auf möglicherweise mehrere Angebote sprach Karola Keitel von einer „sehr guten Entwicklung“.
Die ungeteilte Zustimmung des Gemeinderates fand obendrein der Beschlussvorschlag, im Zuge der Sanierung der Pforzheimer Straße Leerrohre, unter anderem für Glasfaser, zunächst auf Gemeindekosten zu verlegen.