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Wahl am 29. Mai

Waldbronner Bürgermeisterkandidat Sebastian Haag im Straßenwahlkampf: Das Flipchart ist immer dabei

Bald entscheidet sich, wer der nächste Waldbronner Bürgermeister wird. Sebastian Haag ist einer der Bewerber um den Posten. Wir haben ihn beim Straßenwahlkampf begleitet.

Beim Straßenwahlkampf von Sebastian Haag ist meistens ein Flipchart dabei, auf dem Wünsche und Anregungen der Bürger an den Kandidaten stehen.
Beim Straßenwahlkampf von Sebastian Haag ist meistens ein Flipchart dabei, auf dem Wünsche und Anregungen der Bürger an den Kandidaten stehen. Foto: Klaus Müller

„Meine Stimme haben Sie.“ Eigentlich wäre für Gabriel Fink damit alles gesagt. Mit seinen Kids kommt er gerade aus der Bäckerei. Dem die „Stimme“ gilt, ist Sebastian Haag, Kandidat bei der Bürgermeisterwahl in Waldbronn. Seine spärlichen Zelte, ein Tisch und ein Flipchart, hat der Bewerber bei Nussbaumer in Busenbach aufgestellt.

Zwischen Fink, obwohl etwas in Eile, und Haag entwickelt sich ein Gespräch. Lange habe er überlegt, wem von den beiden Kandidaten er seine Stimme bei der Neuwahl am 29. Mai geben würde. „Meine Entscheidung“, so Fink ganz offen, „ist auf Haag gefallen. Auch, weil er aus Waldbronn stammt und die Gemeinde gut kennt.“

In das Gespräch „grätscht“ ein Mann mit einem DRK-Shirt rein. „Schönen Gruß an die Familie“, ruft er dazwischen. Haag hebt den Arm: „Mache ich. Danke.“ Man kennt sich ja. Das wird nicht die letzte Grußbegegnung dieser Art sein. Sebastian Haag, der Kandidat mit dem SPD-Parteibuch, ist hier bekannt. In Busenbach, wo er aufgewachsen ist, wo er beim FC Busenbach Fußball spielen gelernt hat.

Haag will keinen Haustürwahlkampf in Waldbronn machen

Haag setzt auf Straßenwahlkampf – wie hier vorm Nussbaumer. „Ich möchte niemanden was aufdrängen. Gespräche entwickeln sich. Manchmal reicht auch ein freundliches gegenseitiges Zunicken“, sagt er. Haustürwahlkampf will Haag nicht machen. „Das war eine bewusste Entscheidung. Aus Respekt vor den Leuten, nicht zuletzt in Zeiten von Corona.“

Was für ihn keineswegs bedeute, nicht mit den Menschen zu reden. Im Gegenteil. Viel Gelegenheit dazu biete ihm der Straßenwahlkampf. Wie aufs Stichwort spricht ihn eine junge Frau an. „Es ist unglaublich schwer, in Waldbronn eine bezahlbare Wohnung zu finden“, konstatiert sie. Haag hört zu. Auf die Schnelle kann er seiner Gesprächspartnerin keine Lösung bieten. Allenfalls Verständnis zeigen, verbunden mit dem Versprechen, sich für bezahlbaren Wohnraum als Bürgermeister starkzumachen.

Dass er offen ist für neue Konzepte, steht übrigens auf dem Flipchart. Genauso wie die Aussage, dass er mit den Bürgern auf Augenhöhe sprechen wolle. Auf der mobilen Tafel – die hat er bei seinem ausgiebigen Straßenwahlkampf fast immer dabei – dürfen die Bürger ihre Wünsche und Anregungen schreiben. „Die Tafel kommt dann mit in mein künftiges Amtszimmer“, fügt Haag schmunzelnd an. Themen wie Verkehr, wie Kindergärten, Transparenz oder Zuhören finden sich auf den inzwischen mehrseitigen Tafelblättern.

„Wie geht’s den Eltern?“, tönt es von der Seite. Regina Vogel begrüßt Sebastian Haag. Großartig über Kommunalpolitik muss nicht gesprochen werden. Die Frau weiß, wer ihr Kreuzchen bekommt: „Sebastian. Warum? Ich kenne ihn und ich weiß, wenn er was sagt, tut er das. Er ist echt.“ Grüße hat ebenso Carmen Nussbaumer parat, deren Kandidatenbegrüßung mit einem „Ah, der Sebastian“ kurz und knapp ausfällt.

Bei anderen Gesprächen geht es tatsächlich auch um Kommunalpolitik, eben um die Themen, die seit Wochen im Wahlkampf durchgehechelt werden. Spätestens jetzt ist Haag, dessen Redefluss sodann mehr und mehr Fahrt aufnimmt, in seinem Element.

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