So manches Projekt musste in den vergangenen Monaten auf Eis gelegt werden – das gilt auch für „Seven Continents“. Der Waldbronner Extremläufer Norman Bücher möchte durch Länder in sieben Kontinenten laufen und dabei Stimmen von jungen Menschen einsammeln.
Im Gespräch mit ihm äußern sie sich über ihre Ängste oder über die Themen Glück und Zukunft. 7.300 Stimmen aus 13 Ländern hat er bereits eingeholt, zuletzt war er im Frühjahr in Asien unterwegs. Die Nächste Etappe war für diesen November geplant: Vietnam, Kambodscha, Thailand und Laos.
Doch angesichts der Corona-Krise war es undenkbar, durch die vielen Länder zu gehen. Zudem ist Büchers Projekt ausgerechnet in Pandemiezeiten auf den persönlichen Austausch ausgelegt. „Ich habe fest vor, die dritte Etappe im Sommer oder Spätjahr nachzuholen“, sagt er aber. „Das sind sehr spannende Länder, auch für das Projekt.“ Besonders interessiere ihn Vietnam und Kambodscha. „Die werde ich nicht unter den Tisch fallen lassen.“
Junger Serbe spricht über Zukunftserwartungen
Ihm bleibt Zeit für einen Rückblick auf das Projekt, das im Mai 2019 begann und bei der UN-Vollversammlung in New York 2024 enden soll. Ihn beschäftigte, wie junge Menschen bei seiner ersten Etappe, die ihn von Berlin aus unter anderem durch Ungarn, Serbien, Bulgarien oder die Türkei führte, die Frage nach Glück oftmals mit „Frieden“ beantworteten.
Aber auch von seinen ersten Metern aus Deutschland hat er bemerkenswerte Stimmen mitgenommen, wie er nun sagt. Corinne, 23, antwortete auf die Frage nach ihren Erwartungen für die Zukunft: „Von der Zukunft wünsche ich mir, dass wir noch mehr aus allen Ereignissen in der aktuellen Zeit und auch unserer Geschichte lernen.“ Iva aus Serbien, 14 Jahre alt, antwortete auf diese Frage: „Die Zukunft sind die Menschen. Also erwarte ich von ihnen, dass sie die Natur schützen, respektvoller miteinander umgehen, etwas Gutes tun und die Welt so verändern, dass sie ein besserer Ort ist.“
Der Extremläufer Norman Bücher hat die Zeit des Stillstands auch dafür genutzt, seine Erlebnisse in einem Reise- und in einem Sachbuch festzuhalten. Im kommenden Jahr, hofft er, darf er seine Etappe in Asien dann fortsetzen.