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Vereine wollen Klarheit

Waldbronner Gemeinderat entscheidet über die Zukunft der Festhalle

Sieben Waldbronner Vereine sind in Sorge um die Festhalle, die sie sonst für Veranstaltungen nutzen. Jetzt will dort Aldi vorübergehend einziehen. Abzuwarten bleibt, was der Gemeinderat dazu sagt.

Festhalle Waldbronn
Gefragtes Gebäude: Der Discounter Aldi, heimische Vereine, vielleicht sogar auch die Freiwillige Feuerwehr zeigen großes Interesse an der Waldbronner Festhalle. Foto: kdm

Am kommenden Mittwoch soll der Waldbronner Gemeinderat eine Entscheidung mit deutlichen Auswirkungen auf das gemeindliche Leben treffen. Es geht um die Zukunft der Festhalle und somit um die Zukunft von Vereinsaktivitäten. Darf Aldi, wie mehrfach berichtet, das Festhallen-Areal bis etwa 2024 übernehmen, um dort ein Verkaufsprovisorium zu errichten?

Wird danach der Standort Festhalle zum Standort für ein gemeinsames Feuerwehrhaus? Oder kann das Aldi-Provisorium – entweder ein Hallenneubau nach Abriss der Festhalle oder ein Anbau ohne Abriss – von den Vereinen als Veranstaltungsort ab 2024 genutzt werden?

Das Thema treibt vor allem die sieben Vereine um, jeweils zwei Fußballvereine, Gesangsvereine, Musikvereine und ein Kleintierzuchtverein, die seit Jahr und Tag die Festhalle für ihre Veranstaltungen nutzen. Bei der Sitzung des Gemeinderates im Januar tat Bürgermeister Franz Masino, und dies sogar per Pressemitteilung, kund, dass es in dieser Sache zwischen der Verwaltung und allen Vereinen „konstruktive Gespräche“ gegeben habe.

Vereine wären mit Eistreff als Provisorium einverstanden

Aus Sicht der Betroffenen klingt das ganz anders: „Wir möchten anmerken, dass die Kommunikation seitens der Gemeinde gegenüber den Vereinen sehr unglücklich gelaufen ist“, heißt es in einem aktuellen Schreiben der Vereine an den Bürgermeister und an die Gemeinderatsfraktionen. Das Schreiben liegt den BNN vor.

Was da als „unglücklich“ bezeichnet wird, hört sich inoffiziell deutlich heftiger an. Sei´s drum, zumal keiner der Vereinsverantwortlichen – und das nun wieder ganz offiziell – noch mehr Sand ins ohnehin nicht gerade optimale Kommunikationsfeuer werfen mag. Nein, und das betonen die Vereine ausdrücklich, „keiner von uns möchte die geplante Übergangslösung der Nahversorgung durch Aldi und DM auf dem Gelände der Festhalle blockieren“. Zudem wären die Vereine mit der Übergangslösung einverstanden, in den Jahren 2021 bis 2023 Vereinsfeste im Eistreff abzuhalten.

Am Ende geht es den Vereinsverantwortlichen um Planungssicherheit – über das Jahr 2023 hinaus. Klare Beschlüsse müssten her. Dies aber sei in der aktuellen Beschlussvorlage nicht der Fall. Da ist nur die Rede von Festen in den Jahren 2021 bis 2023 – davon, dass die Gemeinde den Vereinen in der Festhalle die notwendige Ausstattung für Feste kostenlos zur Verfügung stellt.

Gemeinderat entscheidet am Mittwoch in Online-Sitzung

Schön und gut, sagen die Vereine. Was aber ist ab 2024? Wie geht´s dann weiter? Einhellig wollen die „betroffenen Vereine“ (so die Signatur unter ihrem Schreiben), dass zwei für sie entscheidende Punkte in die Beschlussvorlage mit aufgenommen werden: „Spätestens aber ab dem Jahr 2024 müssen die Vereinsfeste wieder am Standort Festhalle durchgeführt werden. Die infrastrukturellen Bedingungen dürfen sich keinesfalls an diesem Standort verschlechtern.“

Und weiter: „Ebenso ist es für uns Vereine wichtig, dass die Vereinsgaragen ab dem Jahr 2024 wieder an den Standort Festhalle zurückverlegt werden, damit das für die Vereinsfeste benötigte Equipment auch an Ort und Stelle eingesetzt werden kann.“ „Wir brauchen Planungssicherheit. Und das muss schriftlich festgehalten werden“, betont Alexander Rau, Vorsitzender des FC Busenbach. Allein mit Versprechungen und Bekundungen sei es nicht getan. „Wir brauchen verbindlichen Aussagen und entsprechende Beschlüsse“, so der einmütige Tenor unter den Vereinen.

Jetzt muss der Gemeinderat entscheiden. Und das in der Geschichte von Waldbronn zum ersten Mal online. Im Kurhaus können ab 17.30 Uhr die Zuhörer, und da werden alle betroffenen Vereine Vertreter hinschicken, die Online-Sitzung (via Leinwand) verfolgen. Dass der Gemeinderat das Aldi-Projekt mehrheitlich befürwortet, dürfte außer Frage stehen. Und was ist mit dem Standort Festhalle fürs Feuerwehrhaus? Stimmen die Gemeinderäte für diesen Standort, käme das einem Votum gegen die Vereine gleich, die immerhin einige Tausend Mitglieder vertreten.

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