Skip to main content

Bargeld könnte knapp werden

Warnstreik der Geldboten auch in Ettlingen: Automaten werden nicht bestückt

Bargeld könnte in den nächsten Tagen stellenweise zur Mangelware werden. Die Geldboten legen ihre Arbeit nieder. Auch Baden-Württemberg ist betroffen.

Bundesweit wurden in diesem Jahr von Januar November 116 Mal Geldautomaten manipuliert, um Kartendaten und Geheimnummer (PIN) von Bankkunden auszuspähen.
Bargeld könnte in den nächsten Tagen stellenweise zur Mangelware werden. Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

Mehr Geldautomaten als üblich dürften in den kommenden Tagen im Südwesten vorübergehend kein Geld ausspucken: Die Gewerkschaft Verdi hat bundesweit Geldboten zu befristeten Arbeitsniederlegungen aufgerufen, die die Maschinen sonst mit Bargeld befüllen.

In Baden-Württemberg werde bei einer Firma in Ettlingen und Stuttgart und einem Unternehmen in Mannheim und Filderstadt zum Warnstreik aufgerufen – von Freitagfrüh bis Montagabend um 23 Uhr, teilte die Gewerkschaft am Donnerstagabend mit. „Bürgerinnen und Bürger sollten sich daher vorsorglich ausreichend mit Bargeld versorgen.“ Von den Tarifverhandlungen sind im Südwesten rund 1.000 Beschäftigte betroffen.

In der dritten Verhandlungsrunde für die bundesweit rund 11.000 Beschäftigten der Geld- und Wertbranche waren beide Seiten in der Nacht auf Donnerstag ohne Ergebnis auseinander gegangen. „Die Arbeitgeber sind noch erheblich von unseren Forderungen und den Bedürfnissen der Beschäftigten entfernt“, teilte Verdi-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle am Donnerstag mit. „Deshalb werden wir nun mit Warnstreiks den Druck erhöhen.“

Warnstreik der Geldboten: Verdi fordert Anhebung der Stundenlöhne

Verdi fordert je nach Region und Dienstleistung eine Anhebung der Stundenlöhne auf 16,19 Euro bis 20,60 Euro. Für betriebliche Angestellte will die Gewerkschaft elf Prozent höhere Löhne und Gehälter durchsetzen.

Die Arbeitgeber wiederum hatten am Mittwoch eigenen Angaben zufolge „effektive Stundengrundlohnerhöhungen“ zwischen 10,75 und 13,7 Prozent je nach Region in zwei Schritten bei einer Laufzeit von 22 Monaten angeboten.

„Obwohl die Arbeitgeber mit diesem Angebot sowohl auf die Forderungen nach einer deutlichen Erhöhung für alle Beschäftigten und einer zusätzlichen Angleichung zwischen den Bundesländern eingegangen sind, lehnte die Gewerkschaftsseite auch dieses neue Angebot ohne Gegenvorschlag zu einer Annäherung ab“, teilte der Verhandlungsführer für die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste, Hans-Jörg Hisam, mit.

Die vierte Verhandlungsrunde ist demnach für kommenden Mittwoch angesetzt.

nach oben Zurück zum Seitenanfang