
Ein kunterbuntes Fest gemacht für Kinder. Doch nicht nur für sie: Auch Eltern und Spaziergänger lassen sich von der guten Stimmung anstecken. Am Sonntagnachmittag wird der Horbachpark zum großen Freiluftspielzimmer. Ausprobieren, herumtollen und unbeschwerte Stunden erleben – in seiner neunten Auflage ist das Ettlinger Kinderfest wieder ein Magnet für Familien aus der ganzen Region.
„Es gibt nichts Schöneres, als so viele glückliche Mädchen und Jungen auf einem Haufen zu sehen“, freut sich Melina Nagel vom städtischen Kulturamt. Die Organisation des Festes sei immer ein Azubi-Projekt, erzählt ihre Kollegin Natalie Schulze.
In diesem Jahr sind 21 Vereine am Start – sieben zum ersten Mal. „Man hat nach Corona gespürt, dass die Vereine noch mehr gewillt sind, sich zu präsentieren“, so Luzie Weber, die auch zum dreiköpfigen Orga-Team gehört. Im Laufe der Jahre sei die Beliebtheit des Kinderfestes gestiegen und zu einem Selbstläufer geworden – am Anfang hätte man nach Vereinen suchen müssen, inzwischen bekomme das Kulturamt immer mehr Anfragen.
Kinderfest in Ettlingen: Im Tretboot über den Horbachsee
Am Ufer des Horbachsees hat die DLRG-Ortsgruppe Ettlingen ihren Stand aufgebaut. Kinder bekommen die Baderegeln erklärt und Schwimmflossen angezogen, bevor es mit den Eltern in Tretbooten übers Wasser geht. Der achtjährige Burak kann es kaum erwarten, seine Mama Dilek Tosuncuk begleitet ihn.
Derweil hebt DLRG-Mitglied Tim Simon die Wichtigkeit des Kinderfestes hervor: „Wir sind jedes Jahr hier, weil wir auf den Nachwuchs angewiesen sind.“ Vor Kurzem hat die DLRG eine neue Jugendgruppe gegründet, das Jugend-Einsatz-Team (JET).

Dabei sollen Jugendliche an die Wasserrettung herangeführt werden mit dem Ziel der Grundausbildung. Dann kommen Burak und Dilek zurück zum Ufer: „Was für ein schönes Erlebnis. Das ist etwas Besonderes in der Region“, meint Dilek. Dafür nehmen sie gerne die Anfahrt aus dem pfälzischen Hagenbach in Kauf.
Auf die Wiese brennt der Planet, trotzdem sind alle fröhlich. Beim Ettlinger Frauen- und Familientreff hüpfen Kinder in Säcken um die Wette. „Die Kinderaugen leuchten, wenn sie gegen Papa gewinnen. Wir haben keine Preise, denn es ist für die Kleinen allein schon ein Glücksgefühl ist, wenn sie es geschafft haben“, so Sandra Knauß. Dann ruft sie wieder „Auf die Plätze, fertig, los“, und mit viel Vergnügen wird weiter gehüpft.
Ein Geruch von Bratwürsten liegt in der Luft
In der Luft liegt der Geruch von Bratwürsten und führt zum Zelt der KjG-Liebfrauen. 350 Würste, genau so viele Brötchen und 100 Kilo Pommes stehen bereit. Für die kirchliche Gruppierung sei der Tag eine gute Einnahmequelle, so Moritz Werner. „Wir haben es aus dem Corona-Loch geschafft und sind froh, dass das Interesse an unseren Aktionen wieder wächst“, fügt er hinzu.
Der BBBank-Biber wird schnell zum Hingucker. Unter dem Kostüm steckt Emrullah Isik. Er winkt, hüpft, baut Vertrauen auf und gewinnt neue Freunde. „Wir unterstützen gerne das Kinderfest“, sagt BBBank-Mitarbeiterin Tanja Eger. Vor dem Glücksrad hat sich eine Schlange gebildet – als Geschenke gibt es Stifte, Vesperdosen, Warndreiecke und Gummibärchen dürfen nicht fehlen.
Unter dem Zelt des Kinder- und Jugendzentrums Specht wird gewerkelt – kleine Schlüsselanhänger aus Holzklötzen. „Das fördert die Konzentration und die Ausdauer“, beschreibt Pauline Morsch vom Specht. Ihr Kollege Lucas Herzog ist zufrieden, der Stand sei super besucht.
Auch Béla und Amalia aus Langensteinbach zeigen ihr Können. „Das sind Aktionen, die sich daheim nicht so einfach durchführen lassen“, so Papa Alexander Merx. Und Mama Marie-Elaine lobt das vielfältige Programm.
Einige Meter weiter steigen Seifenblasen in die Luft, im Schatten bietet der Tageselternverein Ettlingen und südlicher Landkreis Karlsruhe den jungen Gästen eine Malaktion mit Play-Mais. Marc-Oliver Petsch ist mit seiner fünfjährigen Zoe gekommen: „Schön, dass es hier familienfreundlich und kostenfrei ist. Somit wird vielen Familien die Teilhabe ermöglicht.“
Wir wollen Werbung für die Jugendfeuerwehr machen.Lukas Koller
Jugendfeuerwehr Ettlingen
Wer eine Abkühlung braucht ist bei der Jugendfeuerwehr Ettlingen genau richtig. Wasserspiele und Löschübungen sind beliebt – auch bei Lias, Erik und Joris, die mit Mama Alexandra Waidner aus Bruchsal da sind. „Für uns als Jugendfeuerwehr ist der Tag wichtig. Wir wollen Werbung machen und den Nachwuchs fördern“, betont Lukas Koller.
Die Organisatoren Natalie, Luzie und Melina freuen sich bereits auf das nächste Jahr – dann feiert das Kinderfest sein zehnjähriges Bestehen. Ideen für den runden Geburtstag haben sie bereits.