
Drei Monate lang müssen sich Autofahrer darauf einstellen, einen Abschnitt der Pforzheimer Straße im Ettlinger Zentrum nicht nutzen zu können. Konkret handelt es sich um das Teilstück zwischen der Bismarckstraße (Musikschule) und der Durlacher Straße (Herz-Jesu-Kirche), das gesperrt wird. Und zwar in Fahrtrichtung Karlsruhe beziehungsweise Ettlingen-West, die andere Richtung bleibt offen.
Wer aus dem Albtal kommt, kann über den Wattkopftunnel ausweichen, Verkehrsteilnehmer aus Spessart oder Schöllbronn können über die Schöllbronner Straße ins Zentrum und von dort aus weiter fahren. Die Umleitungen werden laut Stadt ausgeschildert.
Verwaltungsbau und 42 Wohnungen entstehen
In besagtem Gebiet liegt das vormalige Feuerwehrgelände, das sich seit einiger Zeit in eine Großbaustelle verwandelt hat. Errichtet wird dort zum einen ein L-förmiges Gebäude, das künftig Beschäftigte der Stadt Ettlingen nutzen sollen.
Zum anderen werden im hinteren Bereich des Grundstücks Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 42 Mietwohnungen gebaut. Teilweise sind sie sozial gebunden.
Außerdem steht dort noch das ehemalige Hotel Sonne, das entkernt und saniert wird. Investor ist die Stadtbau Ettlingen, eine 100-prozentige Tochter der Stadt Ettlingen. Ihr gehört das Grundstück seit einigen Jahren.
Gelände wird ans Wärmenetz angeschlossen
Grund für die Verkehrseinschränkungen ab 2. Mai auf der Pforzheimer Straße ist, dass das frühere Feuerwehrareal ans kommunale Wärmenetz angeschlossen wird. Konkret an das Blockheizkraftwerk der Thiebauthschule in unmittelbarer Nähe. Außerdem erneuern die Stadtwerke Ettlingen während der Baustellenzeit Erdgas- und Wasserleitungen, verlegen Stromleitungen und Leerrohre für die Versorgung mit Glasfaser. Die Stadt Ettlingen selbst wird ebenfalls aktiv: Sie sorgt für einen neuen Kanalanschluss von der Baustelle zur Pforzheimer Straße.
Stadtbauchef Steffen Neumeister spricht davon, dass sein Unternehmen mit der Neubebauung „im Zeitplan liegt“. Fertig sein wolle man Ende 2024, bis dahin sollen dann rund 26 Millionen Euro verbaut sein. „Die meisten unserer Ausschreibungen waren auf Anhieb erfolgreich, bei einigen wenigen mussten wir eine zweite Runde drehen.“ Es habe sich gezeigt, dass sich für Aufträge auf Großbaustellen „durchaus gute Preise erzielen“ lassen.
Tiefgarage mit 65 Stellplätzen
Auf der Tiefgarage sei mittlerweile der Deckel drauf; sie verfügt über 65 Stellplätze für Wohnungsmieter, Verwaltungsmitarbeiter und Hotelgäste. Öffentliche Stellplätze gibt es dort nicht. Das Hotel Sonne soll künftig 22 Zimmer haben, bislang waren es 26.
Die Stadt will sich ein Zimmer-Kontingent sichern, das sie dann beispielsweise beim Internationalen Pianowettbewerb, bei Begegnungen mit Partnerstädten oder auch für Künstler der Schlossfestspiele bereitstellen kann. Ins Gebäude kommt Neumeister zufolge auch ein Lokal oder Bistro, im Untergeschoss, wo sich ein schöner freigelegter Gewölbekeller befindet, sei eine Weinbar im Gespräch.
„Wir haben schon Anfragen dafür, werden uns aber die Konzepte vor einer Entscheidung genau anschauen.“ Mitreden solle hier auf jeden Fall der Aufsichtsrat der Stadtbau.