Im Marxzeller Wald herrscht ein emsiges Treiben. Überall leuchten die Dienstuniformen, der kleinen und großen Angehörigen von den Jugendfeuerwehren und deren Betreuern.
Alle sind eifrig am Werkeln. Viele fleißige Hände heben mit Schaufeln Löcher im Waldboden aus. S pflanzen auf einer größeren Schadfläche neue Baumsetzlinge und versehen diese mit einem Verbissschutz. Denn für Rehe sind die Baumspitzen eine Delikatesse.
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Jugendfeuerwehren findet ein Kooperationsprojekt mit der Landesforstverwaltung Baden-Württemberg statt. Die Pflanzaktion „Hier wächst Zukunft“ erfolgt in den Wäldern von Bretten, Bruchsal, Graben-Neudorf, Kraichtal, Marxzell und Östringen.
Über 700 Kinder und Jugendliche beteiligen sich an Aktion in Marxzell
Über 700 Kinder und Jugendliche helfen, an den ausgewählten Pflanzflächen Hitze- und Trockenheitsresistente Bäume zu pflanzen. Nach Marxzell sind die Wehren aus Malsch, Ettlingen, Karlsbad und und die örtliche Jugendwehr mit insgesamt 105 Kindern und Jugendlichen gekommen.
„Wir freuen uns über die große Resonanz, die diese Aktion bei den Mitgliedern der Jugendfeuerwehren hervorgerufen hat“, sagt Eckhard Helms, Vorstandsvorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands (KFV). Durch die Trockenheit und die heißen Sommer leiden die Wälder immer mehr.
Tanne und Buche sind sehr anfällig
Bei den Pflanzungen werden Bäume gesetzt, die sich besser gegen Trockenheit behaupten können. „Wir pflanzen heute hauptsächlich zukunftsfähige Baumarten wie Eiche und Elsbeere. Dem letzten Sommer sind viele alte Bäume der langanhaltenden Dürre zum Opfer gefallen“, erläutert Martin Moosmayer, Forstamtsleiter des Landkreises Karlsruhe.
So seien Tanne und Buche sehr anfällig bei andauernder Trockenheit. Die Tendenz gehe bei den Aufforstungen Richtung Laubwald, da dieser besser den Widrigkeiten des Klimawandels standhalten kann, führt der Forstamtsleiter weiter aus. „Der Wald ist für alle da. Deshalb wäre es schön, wenn die Menschen auch Rücksicht auf die Natur nehmen würden“, sagt Moosmayer.
Im Wald gehe es um den Generationenvertrag. „Das sind dann eines Tages die Kinder der Jugend von heute, die mit den Folgen des Klimawandels und dem Umgang des Waldes leben müssen“, meint der Forstamtsleiter weiter.
Um 12.30 Uhr wird die Mittagspause eingeläutet. Für große Begeisterung sorgen bei den fleißigen Helfern, die von der Gemeinde Marxzell gestifteten Süßigkeiten.
Auch Minister Peter Hauk schaut vorbei
Peter Hauk (CDU), Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden Württemberg, ist eigens zu der Pflanzaktion gekommen. „Es ist eine gewaltige Zahl derer, die heute helfen. Wir müssen bei der Gesamtbevölkerung das Interesse fürs Thema Klimawandel und seine Folgen wecken“ begründet der Minister sein Kommen.
Wir sind hier, um einen kleinen Zukunftsbeitrag zu leisten.Luca Fischer, Jugendwehr Pfaffenrot
Vor allem für die Gemeinden sei es geradezu eine Herkulesarbeit, die Waldschäden in Grenzen zu halten. „Umwelt ist ein großes Thema für uns. Wir sind hier, um einen kleinen Zukunftsbeitrag zu leisten“, begründet Luca Fischer von der Pfaffenroter Jugendfeuerwehr sein Engagement.