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2G plus und Pflicht zum Einzäunen

Jetzt ist auch der Weihnachtsmarkt Ettlingen abgesagt: Krisenstab entscheidet sich gegen Sternlesmarkt

Lange war sich die Stadt Ettlingen sicher, den Sternlesmarkt entzerrt auf verschiedenen Plätzen stattfinden lassen zu können. Am Mittwochabend zog ein Krisenstab die Notbremse.

Sternelsmarkt
Kein Sternlesmarkt: Wie hier auf einem Bild vom Neuen Markt 2019 wird es in diesem Advent nicht sein. Der Sternlesmarkt Ettlingen ist abgesagt. Grund sind neue Corona-Beschränkungen und das Infektionsgeschehen. Foto: Werner Bentz

Der Ettlinger Weihnachtsmarkt, der eigentlich am Donnerstag starten sollte, ist abgesagt und es gibt auch keine abgespeckte Version einer Sternlesstadt. Nach gut 75-minütiger Beratung zog ein städtischer Krisenstab am Mittwochabend die Notbremse und entschied, den Sternlesmarkt nicht stattfinden zu lassen.

Mit dabei Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler), Bürgermeister Moritz Heidecker (parteilos), Vertreter des Kulturamtes und des Stadtmarketings. Ausschlaggebend sei die neue, nachgeschärfte Corona-Verordnung des Landes gewesen, erklärte Kulturamtsleiter Christoph Bader auf Nachfrage unserer Redaktion.

Es werde kein Unterschied mehr zwischen Kunsthandwerk und Bewirtungsständen gemacht, beide müssten eingezäunt werden und es gelte 2G plus.

Bewirtung sollte im Schlosshof sein

Bislang war die Stadt davon ausgegangen, die Kunsthandwerker verteilt auf dem Neuen Markt und im Stadtgarten platzieren zu können – ohne Einlasskontrollen und ohne die Weihnachtshütten einzäunen zu müssen. Entsprechend wurde in den vergangenen Tagen aufgebaut und weihnachtlich geschmückt. Die Bewirtung der Besucher sollte ab kommender Woche im Schlosshof erfolgen, und zwar unter Einhaltung der 2G-Regel.

Für unsere Marktbeschicker ist das sehr bitter.
Christoph Bader, Kulturamtsleiter

Ein- und Ausgang wollte die Stadt voneinander trennen und sah sich dabei auf der sicheren Seite. „Für unsere Marktbeschicker ist das sehr bitter, sie waren alle hoffnungsfroh“, so Bader. Für die Betroffenen sei am Donnerstag statt Umsatz in der Hütte der Rückzug angesagt.

„Und eine Alternative auf einem anderen Markt gibt es für sie nicht“, so Bader. Auch die Sternschnuppenhütten, in denen sich karitative Organisationen aus Ettlingen und Umgebung präsentieren, werden wieder abgebaut.

Einzäunung von Kunsthandwerkerhütten kam nicht in Betracht

Man habe sich vor der Absage mit anderen Städten kurzgeschlossen, so etwa Pforzheim, wo auch die Schotten dicht gemacht wurden. Nicht in Betracht gezogen hat die Stadt laut Bader, den Stadtgarten einzuzäunen und dort ein paar Kunsthandwerkern und wenigen Imbissbuden ein Angebot zu machen unter 2G-plus-Bedingungen. „Das wäre zu aufwändig geworden.“

Genauso wenig sei in Betracht gekommen, nur den Schlosshof zu öffnen. Dort dürften sich gemäß der neuen Corona-Alarmstufe II – anders als geplant – nicht mehr 500 Menschen gleichzeitig aufhalten, sondern nur noch die Hälfte.

Bader bedauert, genau wie Verwaltungschef Johannes Arnold vor ein paar Tagen in einem Brief, dass das Land die Kommunen mit der Entscheidung über die Weihnachtsmärkte „komplett allein gelassen hat“ und diese jetzt Frust und Ärger aushalten müssten.

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