Die Mieter stehen quasi schon vor der Tür. Pandemiebedingt verzichtete die Stadtbau GmbH bei ihrem Großprojekt Generationenwohnen am Ettlinger Festplatz aber auf eine Einweihungsfeier mit Dutzenden Gästen, sondern stellte Gebäude und Wohnungen in kleinem Kreis vor.
„Ein großer Moment“, erklärte Stadtbauchef Steffen Neumeister in der Tiefgarage, wo bereits Ende des Jahres erste Mieter ihre Autos abstellen sollen. Sie wird 69 Stellplätze haben, dazu kommen 138 Fahrradstellplätze.
Es wird indes noch eifrig gearbeitet im Gebäude. In 30 Monaten Bauzeit wurden hier auf fünf Geschossen in zwei Gebäuden 69 Wohnungen geschaffen, 5.058 Quadratmeter Wohnfläche entstanden. Bei der Besichtigung ging es durch Räume für Junges Wohnen, Familienwohnen und Seniorenwohnen mit ein bis vier Zimmern. 95 Prozent der Wohnungen seien vergeben.
Umgerechnet habe im Bau der Quadratmeter etwa 4.500 Euro gekostet, so Neumeister. „Das ist aktuell die unterste Grenze, um Wohnbau zu schaffen.“ Sozusagen die Filetstücke sind die Penthouse-Wohnungen über Ettlingen. Die größte Familienwohnung bringt es auf 132 Quadratmeter, hierfür werden 1.350 Euro Kaltmiete fällig.
Die teureren Wohnungen finanzierten die 25 Prozent sozial geförderten Wohnungen mit, so Neumeister. Der angrenzende Kindergarten Weitblick mit Krippengruppen und Kindergartengruppen im Ganztagsbetrieb ist bereits in Betrieb.
Lieferengpässe sorgten für Verzögerungen bei Generationenpark-Projekt in Ettlingen
„Eine Größe, die einmalig ist in der Geschichte der Stadtbau“, so Neumeister zum Projekt der städtischen Tochtergesellschaft. 2016 sei es von Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler) angeregt worden, 2017 fiel der Grundsatzbeschluss im Gemeinderat. Den gesetzten Kostenrahmen von 22 Millionen Euro fürs Gesamtprojekt werde man wohl unterschreiten.
Eigentlich wollte man schon vor Monaten fertig sein. Ein Grund für die Verzögerung seien die Lieferengpässe im Bausektor. Ein bis zwei Monate für Türen oder Balkongeländer, werden Beispiele genannt.
Thema waren auch geschützte Mauereidechsen, die das Projekt zwar nicht stoppten, aber doch verzögerten. „Es wurde keine getötet, es wurde auch gar keine mehr gesehen“, berichtet Neumeister. Die letzten Amphibien-Schutzzäune würden nun abgebaut. Auch für Fledermäuse war zu sorgen. Zehn Quartiere sind in die Gebäudehülle integriert.
Auch der Gatschina-Park hat nicht verloren, sondern gewonnen.Johannes Arnold, Oberbürgermeister
Durch Innenentwicklung statt Außenentwicklung habe man Fläche gespart, betonte OB Arnold. „Das fasst den Stadteingang neu.“ Mit Blick auf Diskussionen während der Planung befand er, dass durch eine neue Fassung „auch der Gatschina-Park nicht verloren, sondern gewonnen hat“.
Piazza Menfi soll für italienische Momente sorgen
Bis die nach der sizilianischen Partnerstadt benannte „Piazza Menfi“ zum Verweilen einlädt, dauert es laut Steffen Neumeister voraussichtlich bis Februar. Der großzügige, mit 60.000 Pflastersteine gelegte Platz soll nach italienischem Vorbild Kommunikation fördern.
Zentral stehe dann ein mit 20 bis 25 Zentimetern Stammdurchmesser schon recht stattlicher Trompetenbaum, der durch große Krone und rote Blüten punkten soll. Bis Ende Februar soll der komplette Außenbereich fertig sein.