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Wirtschaft

Auch wegen Coronakrise: Ettlinger Selbstständige gegen höhere Gewerbesteuer

Mit Sorge sehen der Vorsitzende des Ettlinger Gewerbevereins die städtischen Überlegungen für eine Erhöhung der Gewerbesteuer. Die käme aus ihrer Sicht zur falschen Zeit. Die Wirtschaft sei schon länger in einem Abschwung und zuletzt musste durch das Coronavirus der verkaufsoffene Sonntag abgesagt werden.

Leute an Stehtischen
Der verkaufsoffene Sonntag ist in Ettlingen immer umsatzstark. Jetzt ist er abgesagt. Die Gewerbetreibenden fürchten auch eine Steuererhöhung. Foto: Werner Bentz (Archiv)

Mit Sorge sehen der Vorsitzende des Ettlinger Gewerbevereins, Henrik Hotz, und sein Kollege Christian Rissel von der Werbegemeinschaft Ettlingen die städtischen Überlegungen für eine Erhöhung der Gewerbesteuer. Die käme aus ihrer Sicht zur falschen Zeit.

Denn: „Die Wirtschaft befindet sich in einem Abschwung, jetzt noch verschärft durch die Coronavirus-Krise .“ Niemand könne sagen, wann diese überwunden sei, sich das Konsumverhalten wieder ändere und die Auftragslage in den Unternehmen sich verbessere. In so manchem Betrieb sei Kurzarbeit zu befürchten. Eine Gewerbesteuererhöhung passe da nicht.

Ettlinger Gewerbesteuersatz ist vergleichweise gering

Es gibt in Ettlingen eine Strukturkommission aus Verwaltung und Gemeinderat, die auf eine Haushaltskonsolidierung hinarbeitet. Dabei geht es zum einen um Ausgabenkürzungen, also die Verschiebung und Streichung von Projekten. Zum anderen geht es um mögliche Einnahmeverbesserungen.

Damit die Stadt mehr einnimmt, steht ein Nachschlag bei der Gewerbesteuer zur Diskussion. Zuletzt erhöht wurde die Gewerbesteuer 2010. Die Gewerbesteuer wird in "Vomhundert"-Sätzen angegeben, ist also in Prozent zu verstehen. Sie liegt derzeit bei 365 von hundert, was bedeutet, dass der Steuermessbetrag mit 3,5 multipliziert wird. Damit ist die Gewerbesteuer in Ettlingen günstiger als in Bretten (370) und Bruchsal (395) . Entschieden ist noch nichts.

Für uns ist das eine unschöne und kostspielige Situation
Christian Rissel, Werbegemeinschaft Ettlingen

Verkaufsoffener Sonntag soll nachgeholt werden

Dass jetzt auch noch der für 22. März geplante verkaufsoffene Sonntag mit dem großen Autosalon in der Innenstadt Corona-bedingt ausfällt, ist ein weiterer Schlag für die Gewerbetreibenden. „Unsere Vorbereitungen waren in vollem Gang, für uns ist das eine unschöne und kostspielige Situation“, ließ Christian Rissel wissen.

Die Stadt Ettlingen habe die Genehmigung für die Veranstaltung im Zentrum aus Besorgnis um eine mögliche weitere Ausbreitung von Corona entzogen.

Ein Nachholtermin, wenn sich die Lage entspannt hat, sei zugesagt, so Rissel. Im südlichen Landkreis gab es 2020 noch keinen verkaufsoffenen Sonntag. Zuletzt wurden die in Malsch und Karlsbad aus dem gleichen Grund abgesagt. Verkaufsoffene Sonntage sind für den stationären Handel extrem wichtig und immer sehr umsatzstark.

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