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Diskussion um HSV-Stürmer

Fall Jatta: KSC-Sportchef hofft auf schnelle Entscheidung

Spielt er mit falscher Identität oder nicht? Die Diskussion um HSV-Stürmer Bakery Jatta hört nicht auf. Auch vor dem Gastspiel der Hamburger beim KSC am kommenden Sonntag (Anpfiff 13.30 Uhr) ist der Fall immer noch Thema und nun auch im Wildpark. KSC-Sportchef Oliver Kreuzer hat eine ganz klare Meinung zum Fall Jatta: "Der DFB muss schnellstens Klarheit schaffen und den Fall auflösen."

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KSC-Sportchef Oliver Kreuzer zum Fall Jatta: "Der DFB muss schnellstens Klarheit schaffen und den Fall auflösen." Foto: N/A

Spielt er mit falscher Identität oder nicht? Die Diskussion um HSV-Stürmer Bakery Jatta hört nicht auf. Auch vor dem Gastspiel der Hamburger beim KSC am kommenden Sonntag (Anpfiff 13.30 Uhr) ist der Fall immer noch Thema. Bei dem Profi aus Gambia gibt es Ungereimtheiten, der 1. FC Nürnberg und und der VfL Bochum haben schon Einspruch gegen die Spielwertungen eingelegt. Und auch der KSC könnte im Fall einer Niederlage Einspruch einlegen.

Am Montag hat sich KSC-Sportchef Oliver Kreuzer dazu geäußert, als er Gast im Podcast des Hamburger Abendblatts war. "Die Situation ist schwierig. Wenn herauskommt, dass die Aufenthaltsgenehmigung erschlichen wurde, hätte er keine Spielgenehmigung für den HSV bekommen dürfen. Solch einen Fall gab es in Deutschland noch nie, er könnte zum Präzedenzfall werden. Der DFB und die DFL müssen schnellstens Klarheit schaffen und den Fall auflösen, das Hin und Her mit den Protesten kann so nicht weitergehen", und ergänzt: "Ich hoffe, dass noch diese Woche eine Entscheidung getroffen wird".

Solch einen Fall gab es in Deutschland noch nie, er könnte zum Präzedenzfall werden. Der DFB muss schnellstens Klarheit schaffen
.KSC-Sportchef Oliver Kreuzer

Ob man in Karlsruhe ähnlich verfahren wird wie in Nürnberg und Bochum, ist noch offen und hängt vom Ergebnis am Sonntag ab. KSC-Präsident Ingo Wellenreuther sagt aber: "Wir wollen den HSV auf dem Rasen schlagen", dann müsse man auch keinen Protest mehr einlegen.

Hat Jatta anderen Nachnamen und ist älter?

Die Sport Bild hatte vor zwei Wochen über Ungereimtheiten bezüglich der Identität des Spielers aus Gambia, der nach seiner Flucht im Jahr 2015 seit 2016 beim HSV Fußball spielt. Nach Angaben des Boulevard-Sportblatts könnte Jatta einen anderen Nachnamen (Daffeh) haben und zwei Jahre älter sein als angegeben. Hamburger Behörden haben ein Anhörungsverfahren eröffnet, bis zum 23. August soll der Spieler nach Angaben des "Hamburger Abendblatts" einen Fragebogen beantworten.

Die Spielgenehmigung wurde auf Basis eines gültigen Reisepasses erteilt. Im Transfer-Registrierungs-System des Weltverbandes Fifa ist der HSV-Stürmer seit fünf Jahren gelistet. Nach Informationen der Bild-Zeitung wurde er dort vor seiner Flucht beim gambischen Erstligisten Brikama United als Bakery Jatta geführt.

Sowohl der 1. FC Nürnberg legte nach der 0:4-Heimniederlage gegen den HSV ebenso Protest gegen die Spielwertung ein wie auch der VfL Bochum (0:1 in Hamburg). In beiden Partien spielte der Offensivmann Jatta von Beginn an. Vor einer Woche wurde Jatta vom DFB-Kontrollausschuss angehört. Ergebnisse wurden nicht mitgeteilt, die Einspruchsfrist aber bis zum 31. August verlängert. Die Beweislast liegt bei den Clubs, die Einspruch einlegen.

HSV stellt sich hinter seinen Spieler

Die HSV-Verantwortlichen stellen sich mit Macht hinter ihren Spieler. „Wir sprechen hier über Einsprüche aufgrund von Spekulationen. Das ist doch absurd! Wo soll das hinführen?“, klagte Sportvorstand Jonas Boldt. Seitdem die Vorwürfe aufkamen bleiben die Verantwortlichen ihrer Linie treu und setzen Jatta weiterhin ein. "Wir stehen weiterhin voll und ganz hinter unserem Spieler und Mitmenschen Bakery Jatta."

Sportlich beeinträchtige das Thema den HSV bislang noch nicht. Aber "natürlich ist dieses Thema lästig", sagte der frühere KSC-Profi Michael Mutzel, der seit April bei den Hanseaten neuer Sportdirektor ist: "Wir als Verein haben uns dazu eindeutig positioniert."

Hamburgs Cheftrainer Dieter Hecking hatte dem Spieler jegliche Unterstützung zugesagt. "Sollte er sich zur Verantwortung stellen, und das wird er machen, und sollte dann etwas Negatives dabei herauskommen für ihn, dann werden wir als Verein alles dafür tun, dass er aufgefangen wird", sagte Hecking in der vergangenen Woche.

KSC will gegen Hamburg punkten

Die KSC-Profis indes lassen sich von der ganzen Diskussion nicht beeindrucken. Nach der ärgerlichen 1:2-Niederlage bei Holstein Kiel will der KSC am Sonntag wieder punkten. Die Mannschaft um Trainer Alois Schwartz steckt voll in den Vorbereitungen für das Spiel gegen den aktuellen Tabellenführer. Am Mittwoch ging es unter Anleitung von Athletiktrainer Florian Böckler an einigen Stationen in Sachen Kraft und Athletik zur Sache. In der Zeit verschaffte sich das KSC-Trainerteam einen Eindruck über die Leistung ihrer Mannschaft. Bei den Feldspielern fehlten Justin Möbius und Christoph Kobald am Morgen. Die Torhüter – Mario Schragl fehlte – trainierten derweil auf dem Nebenplatz mit Torwarttrainer Markus Miller.

Die Podcast-Folge des Hamburger Abendblatts in voller Länge:

Für die Fans ist die Partie am Sonntag eine ganz besondere. Viele erinnern sich noch an die dramatisch verlorene Relegation aus dem Jahr 2015 zurück. Die Anhänger der Badener hoffen auf eine Revanche, ebenso wie KSC-Spieler Daniel Gordon, der als einziger Profi im aktuellen Kader damals dabei war und heute eine wichtige Säule in der Mannschaft ist. Einfach wird das Spiel nicht, dennoch ist auf dem Platz, zu dieser Einschätzung kommt auch Trainer Schwartz, "alles möglich". Am Support mangelt es jedenfalls nicht: das Wildparkstadion am Sonntag ist ausverkauft.

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