Skip to main content

Stadt Karlsruhe erntet Kritik

Grüne wollen zwischen Aue und Durlach eine Fahrradstraße ausweisen lassen

Im Karlsruher Stadtteil Durlach gibt es keine Fahrradstraße. Das wollen die Grünen ändern. Doch die Stadt blockt und erntet prompt Kritik dafür.

Westmarkstraße
Radfahren in Aue: Fahrradstraßen gibt es im Ortsteil von Durlach keine. Die Westmarkstraße ist aber Teil des städtischen Radverkehrsnetzes. Foto: Jörg Donecker

Was ist der Stadt die Förderung des Fahrradverkehrs in Karlsruhe wert? Mit dieser Frage beschäftigt sich in den kommenden Monaten der Ortschaftsrat Durlach.

Weil das Stadtplanungsamt im bevölkerungsreichsten Stadtteil keine Fahrradstraße ausweisen will, soll ein entsprechender Antrag der Grünen nun in diversen Ausschüssen geprüft und mit Experten aus den Fachämtern ausgelotet werden.

Direkter Weg von Aue nach Durlach könnte Strecke für Schulkinder sicherer machen

„Wer in Karlsruhe mit dem Fahrrad unterwegs ist, stellt fest, dass sich unheimlich viel getan hat. Aber in Durlach ist davon nichts angekommen“, bringt die Fraktionsvorsitzende Sonja Klingert bei der Sitzung am Mittwoch den Frust der Antragsteller auf den Punkt.

Die Grünen wollen Kärntner Straße, Grenzstraße und Basler-Tor-Straße zu sogenannten unechten Fahrradstraßen machen. Dort können Autos immer noch mit 30 Kilometern pro Stunde unterwegs sein, Radler haben aber Vorrang.

Nach Einschätzung der Grünen könnten Schulkinder aus Aue auf dieser Route sicherer zu den weiterführenden Schulen in Durlach gelangen als bisher. „Wer sich morgens ans Basler Tor stellt, wird von Radlern auf dem Schulweg regelrecht überflutet“, begründet Grünen-Ortschaftsrat Ralf Köster die Auswahl der Straßen, die eine Direktverbindung der beiden Ortsteilzentren darstelle.

Außerdem soll das Stadtplanungsamt laut dem Grünen-Antrag überprüfen, ob das Netz aus unechten Fahrradstraßen um Kanzlerstraße, Weiherstraße und Gärtnerstraße erweitert werden kann.

Stadt Karlsruhe will weiter Mischverkehr im Gebiet ermöglichen

Die Stadt sieht dafür wegen des zu engen Straßenquerschnitts keine Möglichkeit. Außerdem seien Brühl- und Westmarkstraße bereits Teil des Rad-Nebennetzes in Karlsruhe.

Auf diesen Routen werde der Radverkehr durch die Tempo-30-Zonen geführt. Tempo 30 gilt auch bereits in Kärntner-, Weiher- und Gärtnerstraße.

Laut Antragstellern müssten nur „eine Handvoll Parkplätze“ für die Fahrradstraße geopfert werden

Für die Grünen ist der Verweis auf den Straßenquerschnitt ein vorgeschobenes Argument. Sie habe „überall nachgemessen“, hält Klingler dagegen, die gesetzlich geforderte Mindestbreite für eine Fahrradstraße könne erreicht werden, „wenn man nur auf einer Seite parkt“.

Das sei gerade in einigen Auer Straßen mit vielen Garagen und Parkmöglichkeiten in Innenhöfen kein Problem, es müssten wohl nur „eine Handvoll Parkplätze“ für die Fahrradstraße geopfert werden. „Wir wollen niemandem Parkplätze wegnehmen“, sagt Klingler. Sondern solle Kindern lediglich ein sichererer Schulweg ermöglicht werden.

Unter welchen Voraussetzungen auch andere Parteien vom Vorstoß der Grünen begeistert werden könnten, sagt CDU-Ortschaftsrat Andreas Kehrle: „Wir brauchen ein Verkehrskonzept für ganz Durlach. Sonst machen wir hier und dort was, und am Ende passt nichts zusammen.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang