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Anfang des Jahres

Neues Jahr, mehr Sport? Das sagen Fitness- und Lauftrainer zu guten Vorsätzen der Karlsruher

In der kalorienreichen Zeit müsste der Andrang in Studios und bei anderen Fitnessangeboten außergewöhnlich hoch sein. Aber ist das wirklich so?

SSC-Fitnessstudio  in der Waldstadt in Karlsruhe
Mit Schwung ins neue Jahr: Trainingsgäste im SSC-Fitnessstudio in der Karlsruher Waldstadt. Foto: Peter Sandbiller

Wechselschuhe, Handtuch? Diese Erinnerung steht in großen Lettern am Eingang zum Fit in Center in der Karlstraße. Der Andrang zu Jahresbeginn sei noch verhalten, meint ein Mitarbeiter, einige seien in Urlaub und so richtige Neujahrsvorsätze gebe es eher nicht mehr.

Dennoch spulen einige Ambitionierte beharrlich ihr Pensum auf dem Laufband ab, andere stärken die Rückenmuskulatur an den Geräten, während manche bereits ihr Tagespensum erfüllt haben.

Im Januar herrsche generell mehr Andrang als in anderen Monaten, heißt es bei Kieser, das liege teils auch an den Angeboten. Die Kieser-Trainerin ermuntert alle Willigen, jederzeit anzufangen, der Zeitpunkt sei immer der Richtige.

Im Aktiviosport am Rüppurrer Schloss sitzen einige Sportbegeisterte bereits beim Energie-Abschlussdrink, während bei anderen noch die Schweißperlen auf der Stirn glitzern. Hinter dem Empfang hört man das regelmäßige Ziehen an der Rudermaschine, inklusive echtem Wassergeräusch.

Der Jahresbeginn sorgt für einen Schub.
Stefan Maier, Leiter des SSC-Fitness- und Gesundheitsstudios

„Grundsätzlich erleben die Sportstudios jedes erste Quartal im Jahr vermehrten Zulauf. Das gilt für Bestandskunden ebenso wie für Neumitglieder“, erzählt Jörg Schieritz, Leiter von Aktiviosport, und ergänzt: „Gefühlt gibt es auf jeden Fall noch immer die guten Vorsätze fürs neue Jahr. Die meisten nennen es zwar nicht so, aber das Verhaltensmuster existiert.“

Zweimal die Woche 40 Minuten Ganzkörpertraining unter fachkundiger Leitung sollte ausreichen, um fit zu bleiben, meint der Fachmann. Besonders beliebt seien die zertifizierten Präventionskurse, die von den gesetzlichen Krankenkassen bis zu 80 Prozent erstattet werden.

Ein Neujahrs-Vorsatz bringt Sportlern nur etwas, wenn sie auch dran bleiben

Im SSC-Fitness- und Gesundheitsstudio herrscht ebenfalls gute Stimmung und Hochbetrieb. Schon das gesamte Winterhalbjahr sei aufgrund der Wetterbedingungen eine gute Zeit für Fitnessstudios. „Der Jahresbeginn mit guten Vorsätzen nach den kalorienreichen Weihnachts- und Silvestertagen sorgt nochmal für einen Schub“, erklärt Leiter Stefan Maier.

Wichtig sei allerdings auch dranzubleiben, erst Regelmäßigkeit und Kontinuität würden zum Erfolg führen. Keiner könne erwarten, innerhalb von vier Wochen fit zu werden. Zum Einstieg empfiehlt der Experte gerne die Kurse, denn diese hätten im Gegensatz zum individuellen Training den Vorteil des Gruppenerlebnisses und der Motivation durch den Kursleiter. Das mache es einigen Teilnehmenden einfacher.

Auch der Lauftreff des queeren Sportvereins Uferlos, der sich immer mittwochs an der Europahalle trifft, um gemeinsam neun Kilometer zurückzulegen, hatte gleich im Januar Neuanmeldungen. Allerdings haben diese nichts mit guten Vorsätzen zu tun, sagt Leiter Wolfgang.

Mit „queer“ bezeichnet man Menschen, deren sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität sich nicht mit den gängigen Kategorien der Zwei-Geschlechter-Ordnung erfassen lassen.

Läufer probieren neue Formate aus

Etwas anderes bietet Achtsamkeitstrainerin Alexandra Mayer. Sie verbindet Nordic Walking mit Achtsamkeitsübungen und verzeichnet generell ein steigendes Interesse an der neuen Kombination, die Bewegung mit Entschleunigung paart.

Bei den kostenpflichtigen Laufgruppen von Diana Landmesser gehören in der Regel die Anfängerkurse im Januar zu den meist gebuchten im Jahr. Ihre Laufkurse haben immer ein Ziel, beispielsweise 60 Minuten am Stück durchlaufen können, einen Wettkampf bestreiten oder die Lauftechnik zu verbessern. Aufwärmen, Dehnen, Technik gehören zu diesen meist über zehn Wochen dauernden Kursen dazu.

Beim Lauftreff Südwest stellt Kerstin John fest, dass unter den Stammläufern ein neues Jahr durchaus dafür genutzt wird, neue Formate auszuprobieren, eine neue Bestzeit anzuvisieren oder eine längere Strecke. Wer seine guten Vorsätze umsetzt, wird mit einem besseren Körpergefühl belohnt und dem netten Schild am Ausgang von Activiosport: „Schön, dass du da warst“!

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