Programmieren, Basteln, kreatives Schaffen – gemeinsam mit dem Goethe-Institut Mumbai hat das ZKM Anfang Februar einen „Coding Culture Hackathon“ in Mumbai organisiert. Ein Hackathon (aus „to hack“ und „Marathon“) ist eine kollaborative Software-Entwicklungsveranstaltung, bei der innerhalb einer begrenzten Dauer gemeinsam nützliche und kreative Softwareprodukte programmiert werden. Mit dem „Coding Culture Hackathon“ in Mumbai, brachte das ZKM erstmals etablierte indische Kulturinstitutionen wie das CSMVS (Chhatrapati Shivaji Maharaj Vastu Sangrahalaya, Formerly Prince of Wales Museum of Western India) und das Bhau Dji Lad-Stadtmuseum in Mumbai mit lokalen Communities der Programmiererszene zusammen. Über zwei Tagen sollten nicht nur experimentelle Apps und Websites für die Vermittlung von Kunst entwickelt werden, sondern auch Kunstwerke entstehen, die sich im Spannungsfeld von „Code“ und „Kunst“ bewegen.
Coding Culture Hackathon
Am 7. April wurde in Mumbai das Gewinner-Team des Hackathons ausgezeichnet: „Morpheus“ hat das Projekt „KHOJ – Key to Historical Object Juxtaposition“ entwickelt: Mit ihrem System wollen sie eine Kategorisierung von großen Mengen an schlecht oder gar nicht sortierten Bildern unkompliziert ermöglichen, ein Tool, das sich nicht nur an Museen adressiert, sondern auch an die Öffentlichkeit. Dafür haben „Morpheus“ mit 4.500 bekannten Bildern ein künstliches neuronales Netz trainiert und eine Kategorisierung über Farbpaletten und Hash-Werte durchgeführt. Das indische Team reist vom 10. bis 13. Mai zum zweitgrößten Hackerteffen Europas, zur 18. Gulaschprogrammiernacht, ins ZKM. In Karlsruhe lernen sie endlich auch das Original „Open Codes“ kennen.
Satellit von „Open Codes“ für Indien
Der Hackathon bildete nicht nur den Auftakt für die Auslandsstation von „Open Codes“ in Indien, „Open Codes. Digital Culture Techniques“, er griff auch den Schwerpunkt der Ausstellung auf: digitalen Code als neue Kulturtechnik zu verstehen.
„'Open Codes' ist ein offenes, innovatives Ausstellungskonzept, das sich sehr gut für andere Länder, Räume, Zusammenhänge und Partner anpassen lässt. Die gemeinsame Ebene bleibt immer das Thema der Codes und der Ausstellungsraum als Co-Working-Space.“ (Christiane Riedel, Geschäftsführender Vorstand des ZKM).
Insgesamt fünfzehn Installationen wurden für die Auslandsstation in den Räumlichkeiten des Goethe-Instituts Mumbai ausgewählt. Die Werke beziehen sich auf den Standort Indien und wurden teilweise adaptiert, die ZKM-Produktion „Genealogie des Digitalen Codes“ in Mumbai wurde beispielsweise mit wichtigen indischen Entwicklungsschritten ergänzt. Sprachbasierte Werke wie „Lost in Computation“ von Jonas Eltas, sind nun nicht nur in digitalen Codes und auf Englisch, sondern auch auf Hindi verfügbar.
Die Weiterentwicklung des Ausstellungs- und Wissensexperiments „Open Codes. Digital Culture Techniques“ , ist noch bis zum 2. Juni am Goethe-Institut Mumbai zu erleben.
ZKM auf Welttournee
Das ZKM realisiert weltweit zahlreiche Wanderausstellungen, seit vielen Jahren in enger Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut. Aus dieser Kooperation heraus wurden innovative Ausstellungsformate entwickelt, mit denen das ZKM auf Welttournee Menschen in allen Erdteilen für seine digitalen Produktionen begeistert.
„Für die Stadt Karlsruhe tritt das ZKM als eine Art Botschafter auf. Es stärkt damit die Auslandsbeziehungen der Stadt und das Profil Karlsruhes als Innovationsstandort.“ (Christiane Riedel, Geschäftsführender Vorstand des ZKM)
30 jahre zukunftslabor zkm 2019 2019 feiert das ZKM Karlsruhe sein 30-jähriges Bestehen. Das ZKM wurde 1989 gegründet, um Zukunft der Künste und Medien unter einem Dach, in einem sogenannten „Zentrum“ zu verhandeln. Seit 30 Jahren prägt das ZKM inzwischen das Bild der Gegenwart und gestaltet Zukunft. 2019 feiert das ZKM nicht nur 30 Jahre ZKM, sondern das ZKM feiert Zukunft.