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Büro in Karlsruhe

Im Gespräch: Oberin der Badischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz Heike Diana Wagners

Heike Diana Wagner ist Oberin der Badischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz. Privat sieht man die gelernte Krankenschwester auch mal in Lederklamotten: Sie fährt sehr gerne Motorrad.

Heike Diana Wagner, Oberin der Badischen Schwesterschaft vom Roten Kreuz, neben einer Büste der Großherzogin Luise von Baden, die im 19. Jahrhundert den Badischen Frauenverein gründete, aus dem die Badische Schwesternschaft hervorging.
Heike Diana Wagner neben einer Büste der Großherzogin Luise von Baden, die im 19. Jahrhundert den Badischen Frauenverein gründete. Foto: Ingrid Vollmer

Sie trägt High Heels und steuert in der Freizeit in Lederklamotten ihr Motorrad. „Sie hätte ich mir ganz anders vorgestellt“, hört die sportliche 52-Jährige oft, wenn Menschen zum ersten Mal erfahren, was sie beruflich macht.

Heike Diana Wagner ist Oberin der Badischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz und das schiere Gegenteil der altehrwürdigen Dame in Tracht und mit Haube, an die man denken mag.

„In die heutige Geschäftswelt transferiert bin ich nichts anderes als die Vorstandsvorsitzende und habe die Geschäftsführung inne,“ erklärt die gebürtige Pfälzerin. Das natürlich nur, was Aufgaben und Verantwortung betrifft. Beim Gehalt dürfte es eklatante Unterschiede zu Vorstandsvorsitzenden eines Unternehmens geben.

Oberin der Badischen Schwesternschaft will offenes Ohr für jeden haben

120 sogenannten Luisenschwestern in der Badischen Schwesternschaft und 550 Frauen der Schwesternschaft Rheinpfalz-Saar mit Mutterhaus in Neustadt an der Weinstraße steht Wagner vor.

Hinzu kommt die Fürsorge für einige Dutzend Mitarbeiter. Sie führt nicht nur die Geschäfte, sie will vor allem für jede einzelne Schwester ein offenes Ohr haben, bietet regelmäßig Perspektiv- und Beratungsgespräche an.

„Mir ist wichtig, dass sich die Frauen weiterentwickeln“, sagt sie. Außerdem hat sie einen Sitz in den Landesverbänden Baden, Württemberg, Saarland und Rheinland-Pfalz der Rotkreuz-Schwestern.

Wagner ist zwei Tage in der Woche in Karlsruhe, drei Tage im Mutterhaus in Neustadt

Dienstreisen zu Gesprächen in Heidelberg, Freiburg oder wo auch immer die Schwestern in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen eingesetzt sind, sind für sie selbstverständlich, Treffen mit Ehrenamtlichen an Abenden und Wochenenden wichtig. Dass das Privatleben dabei zu kurz kommt, ist offensichtlich.

„Ich habe den Anspruch, dass ich nachts gut schlafen will und weiß, dass es den Schwestern gut geht und die Bewohner im Altenheim gut versorgt sind“, begründet sie ihren immensen Einsatz. Zwei Tage in der Woche ist sie im Büro im Luisenheim in Karlsruhe, drei Tage im Mutterhaus in Neustadt. Theoretisch, denn nicht selten ist sie unterwegs.

Krankenschwester ist immer noch mein Traumberuf
Heike Diana Wagner

„Es war ein langer Lernprozess, zu erkennen, dass ich mich auch um mein Wohl kümmern muss“, kann sie heute lachend eingestehen. Die geschiedene Mutter zweier erwachsener Kinder findet Entspannung im Sport, beim Wandern oder Schwimmen, beim Yoga oder beim Motorradfahren und Urlauben am Meer unter wärmender Sonne. Bei Letzteren ist jedoch der tägliche Blick in die Geschäftsmails mit dabei.

Hund Boris begleitet die Oberin oft ins Büro

Freude bereitet ihr Familienhund Boris, der sie oft ins Büro begleitet und bei den Bewohnern des Altenheims beliebt ist. „Krankenschwester ist immer noch mein Traumberuf“, macht die Oberin deutlich.

Den hat sie, die übers Jugendrotkreuz ins DRK hineingewachsen ist, bei der Schwesternschaft erlernt, hat später Pflegemanagement studiert, war Assistentin der Oberin im Mutterhaus in Neustadt und wurde mit 43 Jahren zur Vorsitzenden des Vereins der Badischen Schwesternschaft und somit zur Oberin gewählt.

Damals war sie eine der jüngsten im Bund der Oberinnen der 33 Schwesternschaften in ganz Deutschland. Jede dieser Schwesternschaften ist ein eigener Verein, und tatsächlich scheint das aus der Geschäftswelt bekannte Hierarchie-Gerangel unter Schwestern oder Oberinnen nicht vorzukommen. Noch so ein Unterschied zur Geschäftswelt.

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